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Samsung Galaxy A72 im Test: Mittelklasse ohne 5G

Das Galaxy A72 ist neben dem Galaxy A52 Samsungs neustes Mittelklasse-Smartphone – und das teurere. IMTEST hat das Galaxy A72 geprüft.

Produktdetails
  • Preis: ab 449 Euro
  • Bildschirm: 6,7 Zoll / 2.400 x 1.080
  • Akkulaufzeit: bis zu 10:44
  • Hauptkamera: 64 Megapixel

Samsung Galaxy A72: Schick, schlicht, wasserdicht

Optisch unterscheidet sich das Galaxy A72 kaum vom Galaxy A52: Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, der Rahmen mutet wie poliertes Edelstahl an, die Rückseite ist matt, wodurch sie weniger anfällig ist für Fingerabdrücke. Der Fingerabdrucksensor liegt unter dem Bildschirm und ist damit sehr gut erreichbar, wie aber auch schon beim Galaxy A52 reagierte er im Test oft etwas zu langsam. Eine weitere Gemeinsamkeit: Das A72 ist gemäß IP67-Zertifizierung wasserdicht bei kurzzeitigen Tauchgänge über 30 Minuten und einem Meter Tiefe. In dieser Preisklasse ist dieses Extra eine Seltenheit. Mit Ausmaßen von 165 x 77,4 Millimetern misst das Gerät mehr als das etwas kleinere Galaxy A52 (159,9 x 75,1 Millimeter), zeigt dafür aber auch den größeren Bildschirm.

Der Fingerabdrucksensor befindet sich gut erreichbar unter dem Display. Beim Entsperren reagiert er oft etwas zu träge.

Samsung Galaxy A72: Großes, helles OLED-Display

Mit 6,7 Zoll ist das Display des A72 0,2 Zoll größer als das des Galaxy A52, die Technik ist aber weitgehend identisch. Die verwendete OLED-Technik sorgt für ein tiefes Schwarz und kräftige Farben, die Auflösung beträgt 2.400 x 1.080 Pixel, was auf die Fläche gerechnet 394 Pixel pro Zoll (ppi) ergibt. Das ist etwas weniger als beim A52 (404 ppi), der Unterschied ist aber nicht sichtbar. Beide Gerät liefern ein sehr scharfes Bild. Dank der hohen maximalen Bildschirmhelligkeit von 989 Candela pro Quadratmeter, lässt sich die Anzeige auch bei hoher Sonneneinstrahlung gut ablesen. Bewegtbild beim Scrollen und Spielen erfolgt mit 90 Bildern pro Sekunde. Das ist mehr als üblich (60 Hertz), allerdings weniger als beim A52 5G (120 Hertz).  Insgesamt schneidet die Anzeige im Test gut ab, vor allem dank der hohen Helligkeit und des OLED-Bildschirms. Das Galaxy A52 hat aber aufgrund der höheren Bildwiederholrate leicht die Nase vorne.  

Hell, scharf und eine gute Farbdarstellung: Samsung zeigt mit dem Display des A72, wo seine Kernkompetenz liegt.
Das Galaxy A52 (links) ist etwas kleiner als das A72, zeigt beim Scrollen aber das flüssigere Bild mit 120 statt nur 90 Hertz.

Hauptkamera mit 64 Megapixeln und Teleobjektiv

Die Hauptkamera löst mit 64 Megapixeln (MP) auf, wovon 12 Megapixel auf dem Foto landen. Hintergrund: Vier Sensor-Pixel werden zu einem Foto-Pixel gebündelt. Bei schlechten Lichtverhältnissen soll so mehr Licht eingefangen werden, das Bild insgesamt heller erscheinen. Außerdem dabei: Ein Ultraweitwinkel (12 MP), ein Makro-Objektiv für Nahaufnahmen (5 MP) und eine Telezoom-Kamera. Die gibt es beim Galaxy A52 nicht. Das Galaxy A72 ist damit in der Lage, optisch zu vergrößern, wodurch die Foto-Qualität beim Zoomen nicht abnimmt – zumindest bei dreifacher Vergrößerung. Im Testlabor zeigte das Galaxy A72 abgesehen vom optischen Zoom sehr ähnliche Ergebnisse wie das Galaxy A52: Bei guten Lichtverhältnissen entstehen scharfe Bilder, die Farben sind aber oftmals zu blass. Samsung spendiert beiden A-Modellen außerdem eine optische Bildstabilisierung. Im Test gab es weniger Verwacklungen als bei vergleichbaren Modellen ohne optische Stabilisierung, den Videos fehlt es aber wie auch den Fotos etwas an Bildschärfe und Farbtreue. 

Hier geht es zum Test des Samsung Galaxy A52 5G.

Das Galaxy A52 5G (links) vergrößert bei dreifachem Zoom ohne, das Galaxy A72 (rechts) mit Teleobjektiv. Zur Verdeutlichung hat IMTEST Ausschnitte vergrößert (Mitte).

Samsung Galaxy A72: Lahmer Prozessor, kein 5G

In dieser Preisklasse ist einer der großen Abstriche die geringe Arbeitsleistung. Die günstigen Mittelklasse-Prozessoren ermöglichen die wichtigsten Aufgaben wie Texten, Surfen, Videos betrachten und auch schlichte Spiele. Grafik-Granaten und 4K-Videos laufen aber nicht flüssig, Ladezeiten und Denkpausen stehen bei aufwendigen Webseiten und arbeitsaufwendigen Apps an der Tagesordnung. Schade auch: Das Galaxy A72 gibt es nur in einer LTE-Version, also ohne den neuen Mobilfunkstandard 5G. Das Galaxy A52 gibt es sowohl mit als auch ohne 5G. Übrigens sind auch beide Varianten günstiger als das Galaxy A72.  

Samsung Galaxy A72: Gute Laufzeit, schnelle Ladedauer

Im Laufzeit-Test übertraf das Galaxy A72 wieder das Galaxy A52 (die 5G-Version): Mit 10:44 Stunden Laufzeit bei dauerhafter Nutzung erreichte es einen guten, wenn auch nicht herausragenden Wert. Der Energiespeicher des Galaxy A52 5G war nach 9:30 Stunde leer. Zwar unterstützen beide Geräte das Schnellladen mit 25 Watt. Doch nur beim A72 liegt das passende Netzteil auch bei. Damit war der Akku in nur 1:23 Stunde wieder voll aufgeladen, beim A52 5G brauchte das 2:02 Stunden. Kabelloses Laden beherrschen beide Geräte nicht.

Samsung Galaxy A72: Android 11, Speicher, Dual-SIM 

Samsungs Benutzeroberfläche One UI 3.1 basiert auf Android 11 und dient dem Galaxy A72 (wie auch dem A52) als Betriebssystem. Die Bedienung ist im Vergleich zum reinen Android etwas gewöhnungsbedürftig, aber noch leicht zu erlernen. Anders als das A52 gibt es das A72 in nur einer Ausführung mit 128 Gigabyte Speicher und ohne 5G für 449 Euro (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers). Als Farben stehen Blau, Violett, Weiß und Schwarz zur Auswahl. Eine Erweiterung des Speichers per microSD-Karte ist ebenso möglich wie der gleichzeitige Einsatz zweier SIM-Karten (Dual-SIM).

Das Samsung Galaxy A72 ist in vier Farben erhältlich: Schwarz, Blau, Violett, Weiß.

FAZIT

Samsungs Galaxy A72 ist dem A52 zum Verwechseln ähnlich: Das Design ist bis auf den Größenunterschied identisch, der Bildschirm ist hell, scharf und zeigt dank OLED starke Kontraste und kräftige Farben – wenn auch nicht so brillant wie bei hochpreisigen Geräten, etwa dem Galaxy S21. Bei dauerhafter Nutzung hält das A72 etwas länger durch als das A52 5G, auch ist es schneller wieder aufgeladen. Samsung streicht dafür beim A72 den neusten Mobilfunkstandard 5G, ergänzt stattdessen die Kamera um ein Teleobjektiv. Wer aber beim Fotografieren wenig zoomt, ist mit dem Galaxy A52 5G besser beraten. Es hat den etwas besseren Bildschirm, ist etwas handlicher, mit 5G-Modem zukunftssicher und gegen Aufpreis auch mit 256 Gigabyte Speicher erhältlich.

  • PRO
    • Helles, scharfes und farbtreues Display, lange Laufzeit, wasserdicht.
  • KONTRA
    • Geringe Arbeitsleistung, kein 5G, kein kabelloses Laden.

Imtest Ergebnis:

befriedigend 2,9

Fotos: IMTEST, Hersteller

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.