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Saug-Wisch-Roboter 2023: Fünf aktuelle Modelle im Test

Welcher der 5 Saug-Wisch-Roboter reinigte am besten?

Fünf Saug-Wisch-Roboter verschiedener Hersteller auf weißem Grund.
© Hersteller

Mal eben die Wohnung saugen oder den Boden wischen – das ist öfter nötig, als die meisten Zeit und Muße dazu haben. Deswegen kann es sehr praktisch sein, dafür einen klugen und selbstständigen Helfer in Form eines Saug-Wisch-Roboters zu haben. Im Idealfall kann dieser nach einem festen Zeitplan und so gut wie ohne Eingreifen der Besitzenden das eigene Zuhause putzen. IMTEST hat fünf neue Modelle auf die Probe gestellt, um herauszufinden, wie hilfreich sie im Haushalt sind.



Saug-Wisch-Roboter im Reinigungs-Test

Im IMTEST-Labor mussten sich die Saug-Wisch-Roboter in unterschiedlichen Disziplinen beweisen. So wurden sowohl die Funktionen Saugen und Wischen als auch verschiedene Schmutzarten auf unterschiedlichem Bodenbelag auf die Probe gestellt.

Saugen auf Teppich

Für die Überprüfung der Saugleistung auf Teppichboden wurde Kleintierstreu auf circa 1,5 Quadratmeter Fläche verteilt. Die Roboter von Ecovacs, Narwal und Proscenic saugten anschließend etwas oberflächlich, sodass noch einige Streu-Flocken übrigblieben. Vor allem an der Kante zur Wand und in den Ecken waren noch Reste übrig, als die Modelle beschlossen, fertig zu sein. Der Floor 3 Station von Yeedi saugte hingegen gründlicher, während beim Freo von Narwal auch auf dem restlichen Teppichabschnitt noch Fasern des Kleintier-Streus liegen blieben.

Vergleichsbild: Vorher/Nachher beim Saugtest auf Teppich.
Zum Beispiel beim Proscenic Floorbot X1 war die Reinigung auf Teppich etwas oberflächlich, sodass noch Streu-Fasern übrig blieben. © IMTEST

Saug-wischen auf Hartboden

Eine weitere Reinigungsaufgabe im IMTEST-Labor war für die Saug-Wisch-Roboter die Reinigung von Fliesenboden. Diese mussten sie sowohl von feinen Salz- als auch von gröberen Reiskörnern befreien und gleichzeitig einige Frühstücks-Cerealien aufsaugen. Das gelang ebenfalls dem Yeedi Floor 3 Station am besten. Hier blieben nur wenige Reiskörner übrig, der restliche Schmutz wurde vom Roboter aufgenommen. Die anderen Modelle reinigten ebenfalls gründlich, wobei nach Abschluss der Aufgabe auch wenige Reiskörner zu finden waren. Der Roomba Combo j7+ von iRobot hinterließ hingegen mehr Reste und auch einige Froot Loops.

Die Umstellung vom Reinigungsmodus “Saugen” auf “Wischen” beziehungsweise “Saug-wischen” muss bei einigen Test-Modellen übrigens manuell erfolgen. Während die Modelle von Ecovacs, Narwal und iRobot ihr Wischpad anheben können, um Teppiche nicht mit Wischwasser zu benetzen, muss beim Yeedi Floor 3 Station und beim Proscenic Floorbot X1 per Hand umgebaut werden. Eine automatische Untergrunderkennung geben aber alle Hersteller an. Das bedeutete im Falle von Yeedi und Proscenic, dass die Saug-Wisch-Roboter Teppiche nur im Saug-Modus reinigen und sonst meiden.

Ein zweigeteiltest Bild: Links der Roomba Combo j7+ mit hochstehendem Wischpad, rechts mit Wischpad auf dem Boden.
Der Roomba Combo j7+ trägt sein Wischtuch im Modus “Saugen” auf dem Rücken. Erst beim Wechsel zum Wischen fährt es unter den Roboter. © IMTEST

Wischen auf Hartboden

Als absoluten Härtetest sollten die getesteten Saug-Wisch-Roboter auch angetrockneten Haferschleim und Senfflecken entfernen. Hier zeigte sich der Roomba Combo j7+ am gründlichsten und auch der Floor 3 Station entfernte den Großteil der Verschmutzungen. Beim Deebot T20 Omni von Ecovacs und dem Freo von Narwal verblieben hingegen größere Reste und der Proscenic Floorbot X1 hinterließ einige Flecken beinahe so, wie sie aufgetragen waren.



Das können die Stationen der Test-Roboter

Alle Stationen der Saug-Wisch-Roboter im Test boten smarte Funktionen. Welche das waren und wie sie sich unterscheiden, ist im Folgenden erklärt.

Automatische Staub-Entleerung

Beim Floorbot X1 von Proscenic und beim Roomba Combo j7+ von iRobot wird nach Abschluss der Reinigungsfahrt zum Beispiel der Staubbehälter des Saug-Wisch-Roboters entleert. Dafür befindet sich ein Staubbeutel in der Station, in den der Schmutz beim Andocken des Roboters mit einem starken Luftzug befördert wird. Das erleichtert die Bedienung erheblich, da die internen Staubbehälter der getesteten Saug-Wisch-Roboter lediglich zwischen 240 Milliliter (Proscenic Floorbot X1) und 480 Millilitern (Narwal Freo) fassen können. Werden sie automatisch an der Station entleert, muss der größere Staubbeutel wesentlich seltener getauscht werden.

Ein Staubbeutel wird aus einer Saugroboter-Station entfernt.
Beim Roomba Combo j7+ gibt es in der Station noch ein zusätzliches Fach für Ersatz-Beutel. So kann der alte Beutel leicht entfernt und direkt ersetzt werden. © IMTEST

Versorgung der Wischeinheit

Die Saug-Wisch-Roboter von Narwal und Yeedi bieten diese Funktion nicht. Dafür verfügen sie aber über zwei Wassertanks in der Station, mit deren Hilfe sie die Wischtücher des Roboters eigenständig auswaschen. Nach erledigter Reinigungsfahrt dockt der Roboter an der Station an und lässt dort die runden Wischpads kreisen. Mit Wasser aus dem Frischwassertank erfolgt dadurch eine Säuberung der Tücher und das entstehende Schmutzwasser wird anschließend in einen zweiten Tank befördert. Anschließend werden bei beiden Modellen die Pads sogar mit warmer Luft getrocknet, damit kein Schimmel entstehen kann.

Ein Saug-Wisch-Roboter in seiner Station mit schematischer Darstellung der Wischpad-Reinigung.
Eine automatische Reinigung der Wischtücher erfolgte im Test bei den Modellen von Yeedi, Ecovacs und Narwal. © Yeedi

Auch das ist eine wesentliche Arbeitserleichterung, da dieser Reinigungsschritt für die Nutzenden entfällt. Lediglich das Befüllen des Frischwasser- und das Entleeren des Schmutzwasser-Tanks sollten im Auge behalten werden, damit die Automatik nicht ins Stocken gerät.

Der Frischwassertank wird am Wasserhahn aufgefüllt.
Der Frischwassertank muss regelmäßig aufgefüllt werden, damit der Saug-Wisch-Roboter von der Station versorgt werden kann.
Der Schmutzwassertank wird am Waschbecken ausgekippt.
Die Ausleerung des Schmutzwassertanks hat in der Regel etwas Zeit, sofern das Volumen groß genug ist. Aus hygienischen Gründen sollte man sich aber nicht zu lange Zeit lassen.

Beim Modell von Yeedi muss zudem für den Wischvorgang auch der Wassertank des Roboters manuell befüllt werden. Narwal löst das für den Freo hingegen mit einer Wasser-Versorgung direkt an der Station.

Ein Wassertank eines Saugroboters wird am Wasserhahn aufgefüllt.
Beim Yeedi Floor 3 Station, aber auch bei den Modellen von Proscenic und iRobot, muss der Wischwasser-Tank manuell aufgefüllt werden. Bei Narwal und Ecovacs erfolgt das hingegen automatisch an der Station. © IMTEST

Premium-Station

Der Deebot T20 Omni von Ecovacs ist der einzige Roboter im Testfeld, dessen Station beide Funktionen vereint. Als einer der ersten Saug-Wisch-Roboter auf dem Markt reinigt er seine Wischtücher sogar mit warmem Wasser, was eine noch gründlichere und hygienischere Reinigung gewährleisten soll. Damit ist er mit Abstand der selbstständigste Roboter im Testfeld. Mehr dazu auch hier im Einzeltest.
Dafür ist diese Premium-Station allerdings auch die größte im Test, während vor allem die Stationen von Proscenic und iRobot deutlich platzsparender sind.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich die Roboter im IMTEST-Hindernisparcour anstellten.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.