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eero Pro 6 Mesh-System für besseres WLAN im Test

Das eero Pro 6 Mesh-System verspricht, das ohnehin schnelle eero zu toppen. IMTEST sagt, ob sich die teurere Lösung lohnt.

Flaches weißes Gerät neben größerem schwarzen Gerät auf Holzkommode vor weißer Wand
© Amazon

Geräte mit dem Zusatz „Pro“ klingen ja immer so, als seien sie eher für den Einsatz in Unternehmen konzipiert und könnten Dinge, die man als normaler Anwender nie braucht. Bei Amazons neuem eero Pro 6 Mesh-Kit ist das nicht ganz so. Der wesentliche Unterschied zum eero 6 besteht darin, dass die Pro-Geräte auf drei Frequenzen – 2,4, 5,2 und 5,8 GHz – funken, also Triband WiFi 6 bieten. Ob das auch mehr bringt, zeigt der Test.

Produktdetails

  • 639 Euro
  • 142 x 138 x 48 mm (je Einheit)
  • Wi-Fi 6, Zigbee, 440 Mbit/s

eero Pro 6 für große Flächen

Das eero Pro 6 soll im Dreier-Verbund für 560 Quadratmeter Abdeckung sorgen. Im Test wird allerdings kein signifikanter Unterschied zur kleineren Lösung deutlich. Fast 600 m2 darf man daher getrost bezweifeln. Dennoch ist die Ausleuchtung der 145 m2-Test-Wohnung über 1,5 Etagen sehr gut. Trotzdem arbeitet das System nicht perfekt, weil das Accesspoint-Steering, also die unterbrechungsfreie Übergabe eines Gerätes zu dem jeweils sendestärksten Mesh-Sender recht holprig vonstattengeht.

Screenshot dunkelblaues Fenster mit Eingabe für WLAN-Name und Passwort
Wie alle Mesh-Systeme erweitert auch eero Pro 6 kein bestehendes WLAN, sondern richtet ein komplett neues Funknetzwerk ein. Das alte Netz kann dann abgeschaltet werden. © eero, IMTEST

Ist die Verbindung gut, sind Datenraten von 440 Mbit/s möglich. Das ist durchaus flott. Leider lassen sich die Datenströme bislang nur mittels Beta-Firmware mit WPA3 vor unbefugtem Zugriff schützen. Trotz WiFi 6 unterstützt das eero Pro 6 standardmäßig nur WPA 2.



Kostenpflichtige Sicherheit

Überhaupt ist Sicherheit beim eero Pro 6 so eine Sache: So etwas wie eine Kindersicherung und komplexere Schutzfunktionen, die bei fast jedem Router mit an Bord sind, gibt es hier nur im Abo-Modell eero Secure. Immerhin bekommt man einen integrierten Zigbee-Hub, der in Verbindung mit Alexa entsprechend Smart-Home-Komponenten adressieren kann. Das funktioniert so weit gut, aber auch nicht besser oder schlechter als bei anderen Zigbee-Gateways. Es spart also lediglich ein Gerät.

Detailaufnahme Boden von eero-Gerät
Wenig praktisch: Die Reset-Taste liegt ziemlich gut versteck in der gummierten Bodenplatte der eero-Geräte und ist auch nicht intuitiv als Taste zu identifizieren. © IMTEST

eero Pro 6 bietet LAN-Ports

Hier wiederum hat das System eero Pro 6 den Vorteil, dass alle drei Tischgeräte im Set als Router fungieren können oder als WLAN-Bridge nutzbar sind. So können dank der jeweils zwei LAN-Ports auch kabelgebundenen Geräte ins WLAN gehängt werden. Beim eero 6-Kit ist nur ein Router sowie zwei Verstärker dabei. Allerdings ist der Preis dieses Sets auch gerechtfertigter als beim Pro-Set. Die Einrichtung des Mesh-Systems per App funktioniert übrigens bei beiden Varianten gut.

Detailaufnahme eero Pro 6 Gerät mit zwei LAN-Ports
Anders als beim eero 6-kit verfügen bei der Pro-Version alle drei Geräte über jeweils zwei LAN-Ports und können als Bridge genutzt werden. © IMTEST

FAZIT

Das eero Pro 6 Mesh-System ist technisch durchaus und in Sachen Geschwindigkeit in Ordnung, bietet aber keine wirklich professionellen Features. Dafür hat es dann allerdings einen deutlich zu hohen Preis, zumal Folgekosten dazukommen.

  • PRO
    • Gut einzurichten, relativ schnell, Alexa-kompatibles Zigbee-Hub inklusive
  • KONTRA
    • Kostenpflichtige Kindersicherung, holpriges Roaming, hoher Preis

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski, Inhaber von „Markus Mizgalskis Agentur pottwort“, ist Fachautor für Technikthemen und Grillen; Schwerpunkte sind u.a. Netzwerke, Drucker, Monitore oder auch Smart Home. Sein Geographie-Studium, während dem er parallel als Lokaljournalist und IT-Administrator arbeitete, schloss er mit Diplom ab. Danach hat Markus knapp 14 Jahre als Testredakteur und später stellvertretender Chefredakteur bei Data Becker gearbeitet. Dann folgte ein Jahr als Freelancer. Fünf Jahre war Markus Geschäftsführer seiner Firma pottfeuer, hat auch hier teilweise journalistisch gearbeitet. Markus‘ Anspruch ist es, dem Leser mit Fakten, seriösen Tests und Hintergrundinformationen echte Entscheidungshilfen zu geben. Das Beschäftigen mit Technik ist nicht nur Beruf, sondern auch Hobby, wobei seine Familie ihn manchmal erden muss. Weitere Aktivitäten sind Grillen sowie das Sammeln alter Rennräder. Sie erreichen ihn via E-Mail.