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Blockbuster und Superstars: Das Filmjahr 2022 bei Netflix

Netflix hat jetzt die Filmhighlights fürs kommende Jahr angekündigt. Auf welche Filme sich Netflix-Kunden freuen dürfen, verrät IMTEST.

Ein Laptop-Screen mit Netflix-Startbildschirm
© Charles Deluvio/Unsplash

Das Jahr bei Netflix beginnt blutig, denn schon am 18. Februar schwingt eine Kult-Ikone wieder die Kettensäge: In „Texas Chainsaw Massacre“, der direkt an den 1974 erschienen Skandal-Horror „Blutgericht in Texas“ anschließt, will die einzige Überlebende des damaligen Films Rache nehmen, denn sie weiß, dass der Killer noch irgendwo da draußen ist. Das hat ja auch bei „Halloween“ gut funktioniert…

Die ersten Bilder lassen auf einen dreckigen, blutigen Horrorfilm schließen, wie die Fans der Serie das sehen wollen.

Leatherface ist wieder da! 47 Jahre nach dem ersten Film kommt der Killer mit der Kettensäge in der Fortsetzung „Texas Chainswa Massacre“ im Februar zu Netflix. © Yana Blajeva / ©2021 Legendary, Courtesy of Netflix

Polar und Zeitreise

Der März hält gleich zwei Highlights bereit. Am 2. März nimmt „Game of Thrones“-Star Nikolaj Coster-Waldau als Forscher im Jahr 1909 den Kampf „Against The Ice“ in Grönland auf. Er will beweisen, dass es sich bei der Landmasse tatsächlich um eine Insel handelt und keine Landverbindung zu den USA besteht, die ebenfalls Ansprüche auf Grönland erheben. Dafür startet er eine Reise in die Eishölle …

Nikolaj Coster-Waldau als Ejnar Mikkelsen und Joe Cole als Iver Iversen in Against The Ice. © Lilja Jonsdottir/Netflix

Mit „The Adam Project“ taucht Ryan Reynolds nach seinem Erfolg mit „Red Notice“ erneut bei Netflix auf – als Zeitreisender. Er taucht in der Garage seines 13-jährigen Ichs auf, um gemeinsam den Vater zu retten. Ab 11. März wird der Sci-Fi-Film von Komödienspezialist Shawn Levy („Nachts im Museum“) bei Netflix zu sehen sein. Zoe Saldana und Mark Ruffalo haben neben Reynolds wichtige Rollen übernommen.

Ryan Reynolds will laut eigener Aussage bald kürzertreten, den neuen Sci-Fi-Actionfilm für Netflix hat er noch abgedreht. Im März startet „The Adam Project“. © Cr. Doane Gregory/Netflix © 2021

Action satt bei Netflix

Noch ohne Termin ist der bislang teuerste Film, den Netflix je drehen ließ: 200 Millionen Dollar soll „The Grey Man“ gekostet haben, den die Russo-Brüder („Avengers: Endgame“) inszenieren. Darin spielt Ryan Gosling einen CIA-Agenten, der seine Agency bloßstellt und deshalb zum Abschuss freigegeben wird. Seine Ex-Kollegen haben nun den Auftrag, ihn zu töten. Auf der Jagd befinden sich unter anderem „Captain America“-Star Chris Evans sowie Bond-Girl Ana de Armas.

Ebenfalls ein Action-Thriller wird „The Mother“ mit Jennifer Lopez in der Hauptrolle. Sie spielt eine Killerin, die vor Jahren untertauchen musste, und deshalb ihre Tochter im Stich ließ. Doch nun wird ihr Kind bedroht und die einstige Assassine taucht wieder auf, um es zu beschützen …

Inspiriert wurde die Story angeblich von Luc Besson („Leon, der Profi“), Regie führt die Französin Niki Caro („Mulan“). Da momentan noch gedreht wird, dürfte The Mother erst Ende des Jahres bei Netflix zu sehen sein.

Horror und Sci-Fi

Action gepaart mit Horror bietet Jamie Foxx 2022 bei Netflix an: Tagsüber arbeitet er als Poolreiniger, doch sobald die Sonne untergegangen ist, jagt Foxx in San Francisco Vampire. Denn die bedrohen seine achtjährige Tochter …

In der Rolle des Obervampirs dürfte Dave Franco zu sehen sein. Nach „Project Power“ ist Day Shift bereits die zweite Netflix-Produktion für Foxx, die im Bereich Horror und Sci-Fi angesiedelt ist. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

Sci-Fi-Fan ist auch Chris Hemsworth, der in „Spiderhead“ die Seiten wechselt und wohl den Bösewicht spielen wird. In naher Zukunft können Strafgefangene ihre Haftzeit verkürzen, in dem sie als Versuchskaninchen für Emotionen verändernde Drogen zur Verfügung. Als ein Häftling (Miles Teller) sich in eine Mitgefangene (Jurnee Smolett) verliebt, rebelliert er gegen den Direktor des Gefängnisses (Chris Hemsworth) …

Märchenhaftes Netflix

Auf einem Comic-Klassiker basiert „Slumberland“; der neue Netflix-Film mit Jason Momoa. Die Vorlage „Little Nemo“ begann als Zeitungsstrip bereits im Jahr 1905! Die Story dreht sich um ein Mädchen, das mit Hilfe eines seltsamen Wesens in die Traumwelt reist, um ihren Vater wiederzufinden. Vermutlich familientaugliche Fantasy-Kost – leider noch ohne genauen Termin.

SLUMBERLAND, ein neuer Netflix-Abenteuerfilm über einen exzentrischen Outlaw (Jason Momoa), der ein junges Mädchen (Marlow Barkley) durch eine geheime Welt der Träume und Albträume führt… © Netflix

Erst zu Weihnachten wird es märchenhaft. Denn der mexikanische Fantasy-Großmeister Guillermo del Toro („The Shape of Water“, „Pans Labyrinth“) erzählt das italienmische National-Märchen „Pinocchio“ neu – als animierter Stop-Motion-Film wie „Wallce and Gromit“. Die Geschichte von der Holzpuppe, die gern ein richtiger Junge wäre, hat schon in den 1940ern als Dinsey-Version zu Tränen gerührt, del Toro dürfte wohl auch einen großen Film abliefern.

Guillermo del Toro ist einer der wichtigsten Regisseure für Horror und Fantasy – und „Pinocchio“ eine seiner Lieblingsgeschichten. Nun setzt r sie für Netflix als animierten Film um. © mandraketheblack.de/NETFLIX © 2020

Schräg und magisch

Schräg wird es mit „They cloned Tyrone“, in dem erneut Jamie Foxx zu sehen sein wird, zudem ist John Boyega („Star Wars 7-9“) mit dabei. Die Story dreht sich um drei Freunde, die einer geheimen Verschwörung der Regierung auf die Schliche kommen …

Netflix bezeichnet den Film als Sci-Fi-Comedy, so ganz ernst zu nehmen ist die Story also wohl nicht. Da die Dreharbeiten bereits im Dezember 2020 begannen, könnte der Film noch im ersten Halbjahr 2022 starten.

Werden Helden und Schurken ausgebildet? „The School for Good and Evil“ suggeriert das. Denn in diesem Fantasy-Film geraten zwei Freundinnen an eine verzauberte Schule, in der Schurken und Helden gemeinsam unterrichtet werden – um sich später zu bekämpfen.

Der Film, basiert auf einem erfolgreichen Young-Adult-Roman und kann sowohl mit Regisseur Paul Feig als auch mit Charlize Theron, Kerry Washington und Lawrence Fishburne aufwarten – eines der größten Star-Treffs bei Netflix im Jahr 2022.

Fortsetzung folgt bei Netflix

2020 konnten Netflix-Zuschauer die Bekanntschaft der kleinen Schwester eines Meisterdetektivs machen, nur kehrt sie zurück: „Enola Holmes 2“ ist für 2022 angekündigt. „The Witcher“-Star Henry Cavill wird erneut Sherlock Holmes spielen, Millie Bobby Brown, die auch mit Staffel 4 von „Stranger Things“ dieses Jahr zurückkehrt, wird wieder als Sherlocks rebellische Schwester Enola zu sehen sein. Auch Helena Bonham-Carter ist wieder mit von der Partie. Der Film basiert auf dem zweiten Roman der Reihe (es gibt sieben!) und ist bereits abgedreht, voraussichtlich im Sommer gehen die Abenteuer von Enola Holmes weiter.

Mit „Knives Out“ landete Regisseur Rian Johnson nach der Fan-Prügel für „Star Wars: The Last Jedi“ einen Riesenhit. Die Story um einen leicht vertrottelten Detektiv, der einen Mord aufklären soll, kam großartig an. Und weil Johnson die Rechte am selbstgeschriebenen Stoff behalten hat, konnte er einen Deal mit Netflix abschließen. „Knives Out 2“ wird dieses Jahr im Herbst erneut Daniel Craig als Benoit Blanc zeigen, der ein Verbrechen aufklären muss, das aus der Feder von Agatha Christie stammen könnte. Und wieder hat Johnson einen ganzen Reigen an Stars verpflichten können: Ethan Hawke, Jessica Henwick, Dave Bautista, Edward Norton, Kate Hudson und Kathryn Hahn sind dabei. Ein dritter Teil der Reihe ist bereits bestellt.

Action-Spuk und Dramedy

In „We have a Ghost“ macht ein Junge die Bekanntschaft eines freundlichen Gespensts namens Ernest und wird bald zum Internet-Phänomen. Doch wie sich herausstellt, hat Ernest ein dunkles Geheimnis aus einer Vergangenheit, an die er sich nicht mehr erinnert. Und das ruft die CIA auf den Plan …

Marvel-Star Anthony Mackie und „Stranger Things“-Sheriff David Harbour sind in den Hauptrollen zu sehen.

Adam Sandler ist praktisch schon künstlerisches Eigentum von Netflix, so viele Filme hat er für den Streamingdienst bereits gedreht. 2022 kommt auch wieder ein Werk von ihm, das aber ungewohnt ernste Töne beinhalten soll. In „Hustle“ spielt Sandler einen Trainer, dem ein Jahrhundert-Talent im Basketball begegnet. Leider hatte dieses Talent schon Probleme mit dem Gesetz – und lebt nicht in den USA. Damit der Coach seine Karriere wieder in Gang bringen kann, muss er also seinen neuen Schützling ins Land schmuggeln …

Bei den Dreharbeiten zu „Hustle“ hatte Adam Sandler sichtlich Spaß, der Film soll aber eher Drama als Komödie werden. © Netflix

Auch Mark Wahlberg ist gern gesehener Gast bei Netflix. In „Me Time“ bekommt er als Ehemann und Vater nach Jahren des beruflichen Stresses zum ersten Mal die titelgebende Zeit für sich – und er stellt fest, dass ihm sdas gut gefällt. So macht er sich mit Kumpel (Kevin Hartz) auf den Weg in ein wildes Wochenende …

Crime bei Netflix

Ein Thriller nach wahren Begebenheiten gibt es bei Netflix mit „The Good Nurse“. Jessica Chastain spielt die Krankenschwester, die den Verdacht hegt, dass ein Kollege den Tod dutzender Menschen auf dem Gewissen hat. Unter Lebensgefahr beginnt sie mit ihren Ermittlungen. Als ihr Gegenspieler dürfte der Brite Eddie Redmayne fungieren. Auf dem Regiestuhl nimmt Tobias Lindholm Platz, dessen Drehbuch zu „Der Rausch“ dem Film den Oscar für den besten fremdsprachigen Film einbrachte. Das klingt nach Spannung pur.

Sie ist das „Luckiest Girl Alive“, denn sie hat alles: einen tollen Job bei einem New Yorker Magazin und einen reichen Verlobten. Doch dann konfrontiert sie ein Redakteur einer True-Crime-Show mit einer dunklen Vergangenheit, die sie völlig verdrängt hatte …

Mila Kunis und Jennifer Beals spielen in einem Film von Krimi- und Drama-Experte Mike Barker („Fargo“, „The Handmaid‘s Tale“).

Frei Schnauze

Mit „You People“ gibt es ein Wiedersehen mit Eddie Murphy, womit auch das Genre gleich feststeht: Comedy. Als ein junges Paar die Eltern zusammenbringt, kommt es zu schrägen und witzigen Situationen, denn der Kulturschock ist nicht wegzudiskutieren …

Neben Murphy sind Jonah Hill David Duchovny und Julia Louis-Dreyfus zu sehen.

Frankreichs Action-Spezialist Louis Leterrier inszeniert Frankreichs neuen Superstar Omar Sy („Lupin“) in einem Actionfeuerwerk für Netflix: „The Takedown“. Nachdem sich zwei ehemalige Partner-Cops jahrelang nicht gesehen haben, zwingt sie ein Fall zum gemeinsamen Handeln. Das geht natürlich nicht ohne reichlich geschrottete Autos und gepfefferte Dialoge ab …

Omar Sy ist nicht nur in Frankreich ein Star. Für Netflix dreht er die Buddy-Action-Komödie „The Takedown“. © Netflix

Ins All – und ins Grab

 Hally Berry hat bereits mit „“Bruised“ ein hartes Drama für Netflix abgedreht, mit „The Mothership“ geht es dagegen etwas phantasievoller zu. Als Mutter zweier Kinder leidet sie noch immer unter dem mysteriösen Verschwinden ihres Mannes vor einem Jahr, Das entdeckt sie unter dem Haus ein Artefakt, das nicht von dieser Welt ist. Und sie und ihre Kinder auf eine Reise ins All mitnimmt …

Auch 2022 vergeht nicht ohne einen Netflix-Beitrag von Horror-Großmeister Stephen King. Mit „Mr. Harrigan’s Phone“ produzieren die Horror-Experten Ryan Murphy („American Horror Story“) und Jason Blum eine Novelle aus Kings Sammlung „Blutige Nachrichten“.

Ein Junge freundet sich mit einem älteren Mann an, ohne zu wissen, dass der Multimillionär ist. Als der alte Mann stirbt, nimmt er das Geschenk des Jungen, ein Smartphone mit ins Grab. Und danach beginnen erschreckende Ereignisse …

Donald Sutherland und Jaeden Martell spielen die Hauptrollen

Fazit

Bislang ist Netflix für viele Fans die Heimat toller Serien, die Filme aus der Eigenproduktion werden häufig immer noch als zweitklassig abgetan. 2022 ist ein weiteres Jahr, in dem sich Netflix gegen dieses Vorurteil wehrt – mit mehr großen Big Budget-Produktionen und Superstars als je zuvor – auch um gegen die aufkommende Konkurrenz Amazon Prime und Disney+ zu bestehen. Etliche der vorgestellten Filme dürften ein großes Publikum finden – und begeistern. Für Kunden der Streamingdienste kann dieser Konkurrenzkampf zwischen den großen Anbietern nur gut sein – wer hat schon etwas gegen viele gute Filme?


Markus Fiedler

Markus Fiedler ist freier Journalist und Autor, sein Herz schlägt vor allem für den Bereich Entertainment. Er verbringt seit vielen Jahren einen großen Teil seiner Zeit im Kino oder vor dem Fernseher – und hat damit sein Hobby zum Beruf gemacht. Nach einem abgeschlossenen Volontariat in seiner Heimatstadt Göttingen war Fiedler Gründungsmitglied des Spielemagazins Computerbild Spiele im Jahr 1999 und arbeitete dort 13 Jahre lang als Testredakteur. Seitdem ist er freiberuflich für verschiedene Kunden tätig. Für IMTEST testet er vor allem Technik und Software, mit der man seine Freizeit verbringt: Netflix und Spotify zum Beispiel, aber auch neue Spielekonsolen wie Playstation 5 und Xbox Series X.