Veröffentlicht inKaufberatung

Monitor-Test 2022: 9 Bildschirme für das Home-Office im Vergleich

Mit dem passenden Bildschirm geht die Arbeit besser von der Hand. Erfahren Sie im Monitor-Test, welches Modell das Beste ist.

Weißer Monitor an weißem Schreibtisch schräg von oben zeigt Windows 11 Hintergrund
© Alex Qian/Pexels, IMTEST

Wer einen PC-Bildschirm sucht, steht vor einer großen Auswahl. Der Monitor-Test 2022 zeigt, welche Modelle besonders gut fürs Home-Office geeignet sind. Denn Arbeiten zu Hause kann mit der passenden Ausstattung Komfort bedeuten. Oder Chaos, falls der Arbeitsplatz provisorisch eingerichtet ist. Auf einem Klappstuhl am Küchentisch kommt schnell Frustration auf. Das Tippen vor dem großen, hochauflösenden Bildschirm am Schreibtisch ist da schon komfortabler. Je nach Aufgabenbereich muss ein Monitor fürs Home-Office dabei andere Anforderungen erfüllen: Beeinträchtigt Sonnenlicht das Bild, stehen regelmäßig Videokonferenzen an, braucht es gleich mehrere Monitore für den Computer oder umgekehrt mehrere Computer für einen Monitor. Und soll der Bildschirm den Feierabend mit Spielen oder Filmen verfeinern?

IMTEST prüft neun Monitore fürs Home-Office. Darunter sind Top-Marken wie Acer, Philips, AOC und HP vertreten. Der Monitor-Test berücksichtigt alle Szenarien und Nutzer-Bedürfnisse – damit Sie im Bilde sind.

Monitor-Test zeigt: Darauf kommt es an

Schon bei der Bildqualität der Monitore gibt es Tücken. Mancher Hersteller gibt astronomisch hohe Werte zum Kontrastverhältnis an, andere prahlen mit der Farbraum-Abdeckung. Aber was steckt dahinter? Vor dem Monitor-Test hier ein Überblick über die wichtigsten Eckdaten und worauf Sie bei der Wahl eines Monitors fürs Home-Office achten sollten:

  • Helligkeit
  • Bildqualität
  • Ergonomie
  • Office-Extras
  • Eignung für Spiele und Filme

Info: Der Testsieger von Acer wird wahrscheinlich erst ab Sommer erhältlich sein.

Helligkeit und Bildqualität wichtig im Monitor-Test

Helligkeit: Das kennt wohl jeder: Die Sonne scheint auf den Bildschirm und kaum ist noch etwas zu erkennen. Hier helfen ein mattes Glas und eine hohe Bildschirmhelligkeit. Smartphones erreichen deshalb auch Bestwerte, mitunter bis zu 1.000 Candela pro Quadratmeter (cd/qm). Monitore sind mit um die 200 cd/qm keine Strahlemänner. Aber es gibt Ausnahmen, wie der Monitor-Test zeigt.

Bildqualität: Die Bildschärfe ergibt sich aus der Kombination von Größe und Auflösung des Bildschirms. So sorgt eine Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) auf einem 24-Zoll-Display für ein scharfes Bild, auf einem 32-Zoll-Bildschirm für eine unscharfe Darstellung. Die Farbraum-Abdeckung gibt an, welche Farben ein Bildschirm beherrscht. Wie präzise der Monitor sie aber darstellt, darüber schweigen Hersteller oft. Der Monitor-Test bringt Licht ins Dunkel. Denn eine hohe Farbtreue ist wichtig für das professionelle Bearbeiten von Grafiken, Fotos und Videos.



Ergonomie am Monitor: Test zeigt relevante Funktionen

Ergonomie: Nach einem Arbeitstag bemerkt auch der Körper den Unterschied zwischen Notebook und Monitor. Ist der Blick ständig geneigt, führt das schnell zu Verspannungen und Schmerzen im Nackenbereich. Für ein komfortables Arbeiten am Monitor im Home-Office sollten Höhe und Neigung verstellbar sein. Per Pivot-Funktion lässt sich der Bildschirm um 90 Grad drehen, um Inhalte hochkant darzustellen.

Hochkant gedrehter Monitor mit IMTEST Startseite auf Tisch vor orangenem Hintergrund
Mit der Pivot-Funktion lässt sich der Home-Office-Monitor von Acer um 90 Grad drehen –praktisch für Hochkant-Ansichten. © IMTEST

Schraublöcher für eine VESA-Halterung ermöglichen die Befestigung an der Wand. Und ein sehr dünner Bildschirmrand links und rechts ist von Vorteil, wenn mehrere Monitore nebeneinanderstehen. Das Bild wirkt dann weniger geteilt. Aber Achtung: Hersteller geben häufig nur die Dicke des Gehäuserahmens an. Ist der Bildschirm angeschaltet, kommt noch ein schmaler, schwarzer Streifen des Bildschirms hinzu. Im Monitor-Test hat IMTEST daher genau nachgemessen.

Monitor Rückseite
Für die VESA-Halterung vorgesehene Schraublöcher bieten mittlerweile fast alle Monitore. © IMTEST
Detail zwei Monitor Ecken vor orangenem Hintergrund
Nur angeschaltet zeigt sich, wie breit Gehäuserahmen plus Bildschirmrand von Monitoren wirklich sind. © IMTEST

Monitore im Test: Viele Bildschirme mit Extras

Office-Extras: Nützliche Extras erleichtern das Arbeiten am Monitor im Home-Office. Mit integrierten Lautsprechern sparen Sie Platz, eine Webcam zeigt meist das bessere Bild als die von Notebooks. Und an einen USB-Hub lassen sich etwa Datenspeicher, Maus und Tastatur anschließen. Für die Bedienung mehrerer Computer ist ein KVM-Switch praktisch. Per Knopfdruck wechselt der Nutzer zwischen den angeschlossenen Computern und kann sie mit nur einer Maus und Tastatur bedienen.

Für Spiele und Filme: Irgendwann ist auch mal Feierabend. Wer sich dann vor seinem Monitor ins Spielvergnügen stürzen möchte, der sollte eine hohe Bildwiederholrate beher(t)zigen. Denn mit genügend Hertz läuft das Bewegtbild geschmeidig, Spiele und auch Filme wirken flüssiger. Daher prüft IMTEST auch die Bildfrequenz im Monitor-Test. Besonders pfiffig ist eine variable Bildwiederholrate. Hier stimmt sich der Bildschirm mit dem Computer oder der Konsole ab, damit es nicht zu Rucklern und anderen fehlerhaften Darstellungen kommt.



So läuft der Monitor-Test ab

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte, ein Test mehr als ein Blick: Ob Farbtreue, Helligkeit, Kontrastverhältnis, Anschlüsse oder Ergonomie. So prüft IMTEST jeden Monitor fürs Home-Office.

Die Bildqualität von Monitoren setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen. Neben Auflösung und Bildwiederholrate werden die maximal mögliche Helligkeit, die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung, das Kontrastverhältnis und die Farbtreue gemessen. Letzteres berücksichtigt sowohl sRGB-Farben, die für viele Arbeitsanwendungen wie etwa Photoshop wichtig sind, als auch den DCI-P3-Farbraum mit besonders kräftigen Farben. Für eine hohe Genauigkeit im Monitor-Test verwendet IMTEST spezielle Messinstrumente und Analyse-Software.

Neben den technischen Messungen führt IMTEST auch praktische Tests mit Monitoren durch. Dazu zählen ergonomische Eigenschaften, aber auch die Bedienung der Monitore. Hierbei bewerten die Tester die Eingabe-Möglichkeit, etwa per Joystick oder Tasten, als auch die Verständlichkeit und Übersichtlichkeit des Monitor-Menüs. Damit Leser wortwörtlich nicht den Anschluss verpassen, wird nicht nur die Anzahl, sondern auch der Standard der Anschlüsse bewertet. HDMI 2.0 etwa erlaubt eine höhere Auflösung und Bildwiederholrate als HDMI 1.2.

Monitor-Test: Mann mit Messgerät in der Hand vor weißem Monitor
Auch die Bildschirmgeschwindigkeit der Monitore hat IMTEST gemessen.
Home-Office-Monitor im Test:Mann von hinten sitzt vor zwei Monitoren, die Farbverläufe zeigen
Jeder Monitor musste sich der Farbmessung stellen.

Home-Office-Monitor von Testsieger Acer nicht mit der besten Bildqualität

Insgesamt bietet der Acer-Monitor im Test das beste Gesamtpaket. Doch in Sachen Bildqualität hat ein anderes Modell im Monitor-Test die Nase vorn. Der Monitor MateView GT 27 von Huawei zeigt mit einer hohen Auflösung von 109 Pixel pro Zoll ein scharfes Bild auf seinem 27 Zoll großen Bildschirm. Im Testlabor punktete er außerdem mit durchweg hoher Farbtreue, sehr hoher Bildschirmhelligkeit von 407 Candela pro Quadratmeter und einem sehr hohen Kontrastverhältnis von 2.413:1. Mit 165 Hertz Bildwiederholrate kommen auch Spieler auf ihre Kosten. Damit liefert er die insgesamt beste Bildqualität, lässt allerdings viele Extras vermissen, die an einem Home-Office-Monitor wünschenswert sind.

Samsungs Smart Monitor M5 besticht im Test mit sehr hohem Kontrastverhältnis von 5.473:1. Die Farbtreue ist hoch, dafür fehlt es etwas an Helligkeit und Schärfe. Das kann das ThinkVision M14t von Lenovo besser und zeigt im Monitor-Test mit 157 Pixeln pro Zoll die höchste Bildschärfe sowie die höchste Farbtreue bei der Darstellung von sRGB-Farben. Letzteres macht bei diesem Monitor besonders Sinn, handelt es sich schließlich um einen mobilen Sonderling.

Home-Office-Monitor mit buntem Hintergrund auf Tisch, davor aufgestelltes Smartphone mit Startbildschirm
Mit Samsungs M5 und Dex wird das Smartphone zum Mini-Computer – auch ohne ein Kabel. © IMTEST

Besonderer Lenovo-Monitor wird im Test zum Tablet

Monitore sind längst nicht mehr nur Anzeigen. Sie bringen unterschiedlichste Extras mit. Der schlanke und kompakte ThinkVision M14t ähnelt einem Tablet nicht zufällig: Er ist ein mobiler Monitor. Nutzer verbinden ihn per beiliegendem USB-Typ-C-Kabel mit dem Notebook, Tablet oder Smartphone und erweitern damit den Arbeitsplatz um ein zusätzliches 14-Zoll-Display. Das ist nicht nur im Home-Office praktisch, wenn man von einem Raum in den nächsten ausweichen muss, sondern auch für das Arbeiten unterwegs. Der Touch-Bildschirm lässt sich außerdem per Fingertipp bedienen und eignet sich mit dem beiliegenden Stift und der hohen Farbtreue für alle Zeichner. Das alles klappt im Monitor-Test sehr gut.

Hingestellter Home-Office-Monitor ohne Standfuß auf Tisch vor orangenem Hintergrund
Das Lenovo M14t steht hochkant, im Querformat oder liegt zum Zeichnen flach auf dem Tisch. © IMTEST

Nicht nur arbeiten: Samsung-Monitor im Test auch freizeittauglich

Samsungs M5 mischt Freizeit und Arbeit: Als Mix aus Home-Office-Monitor und Smart-TV beherbergt er eine breite Auswahl an Apps, etwa zum Streamen von Filmen, Serien und mehr. Passend dazu liegt eine Fernbedienung bei. Kabellos lassen sich im Monitor-Test Tablets und Smartphones via Apple Air-Play, Miracast und Samsung Dex verbinden. Bescheidene Aufgaben wie das Bearbeiten von Dokumenten und E-Mails oder das Surfen lassen sich so auch ganz ohne Computer bewerkstelligen. Für professionelles Arbeiten am Monitor im Home-Office ist ein USB-Hub aber praktischer.

Home-Office-Monitor von Acer der Beste – auch Philips und AOC punkten

Was dem Samsung fehlt bietet der Acer-Monitor zur Genüge: Anschlüsse. Neben HDMI 2.0 gibt es auch USB 3.0. Auch an den Bildschirmen von AOC und Philips können Sie USB-Geräte direkt anschließen und ersparen sich den langen Weg zum Computer. Praktisch ist auch eine Webcam, wie sie im Monitor-Test bei den Bildschirmen von Asus, HP und Philips vorzufinden ist, jeweils oberhalb des Bildschirms. Philips Modell beinhaltet sogar die nötigen Sensoren zur Gesichtserkennung. Damit lässt sich über Windows Hello der Computer komfortabel und ganz ohne Passwort-Eingabe entsperren.

Die insgesamt beste Bedienung und Ergonomie bietet aber Testsieger Acer. Denn bei diesem Monitor ist die Menüführung einfach, die Bedienung funktioniert im Test per Joystick und Tasten ebenfalls gut. Auch das physische Einstellen des Acer-Monitors ist vielfältig: Drehen, neigen, höher oder niedriger verstellen, samt Pivot-Funktion – der Acer beweist Vielseitigkeit im Monitor-Test.

FAZIT: Beste Monitore (2022) und Testsieger

Mit hoher Bildqualität, umfangreicher Ausstattung und komfortabler Bedienung holt sich der Acer CB243Y den Testsieg. Dieser bietet eine hervorragende Ergonomie und viele Einstellungsmöglichkeiten, was ihn als Home-Office-Monitor auszeichnet. Das mit Abstand beste Bild im Monitor-Test 2022 zeigt zwar Huaweis MateView GT 27. Doch die spärliche Ausstattung drückt stark auf die Note. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Test bietet der AOC 27P2C.

Avatar photo

Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.