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Bose SoundLink Micro im Test: Zuverlässiger Begleiter

Der Bose SoundLink Micro ist der kleinste Lautsprecher der Marke. Ob sein Klang mit den Großen mithalten kann?

Der Bose SoundLink Micro an einem Fahrradlenker.
© IMTEST

Wie gut ist der Bose SoundLink Micro? // IMTEST

Der Bose SoundLink Micro ist der kleinste Lautsprecher der Marke. Ob sein Klang mit den Großen mithalten kann?

Quadratisch, praktisch, gut… Moment mal! Wäre der Bose SoundLink Micro eine Schokolade, hätte er sicher mit Ritter Sport um den Werbesolgan gebuhlt. Der kleine tragbare Bluetooth-Lautsprecher ist die kompakteste Box der Marke Bose und soll so besonders vielseitig einsetzbar sein. Dabei macht das Gerät trotz seiner Maße erstaunlich viel Spaß, kämpft aber mit den klassischen Schwächen kleiner Lautsprecher. Der Test verrät, für wen und für wo sich die Anschaffung lohnt.

Produktdetails

  • Preis: 129,98 Euro
  • Akkulaufzeit: Bis zu 6 Stunden
  • Maße: 9,83 cm x 9,83 cm x 3,48 cm
  • Gewicht: 290 Gramm

Wer sich im Bose-Sortiment ein wenig auskennt, dem dürfte schnell die Ähnlichkeit des Bose SoundLink Micro zum größeren SoundLink Flex auffallen. Letzterer überzeugte bereits mit einem modernen und unverbrauchten Design, das der Micro zwar aufgreift, aber nicht ganz so gefällig umsetzt. Der quadratische Speaker mit abgerundeten Ecken besitzt an der oberen Front gummierte Bedienelemente, darunter findet sich das Schutzgitter für die Lautsprechermembran. Lauter, leiser, start/stopp und vor/zurück – die Bedienung des Micro ist eingängig. Die Mitteltaste ist zwar mehrfach belegt, das stört im Alltag aber nicht weiter.

Bose SoundLink Micro
Passt bequem in eine Hand: Der SoundLink Micro. © IMTEST

Die matte Silikonoberfläche fühlt sich sehr wertig an, ist aber anfällig für Verschmutzungen aller Art. Bose bietet eine schöne gedeckte Farbpalette, von schwarz und dunkelblau über hellblau zu elfenbeinweiß. An der Oberseite der Box finden sich Taster zum Ein- und Ausschalten sowie ein Knopf für die Bluetooth-Verbindung. Mittig dazwischen verbirgt sich ein kleines Ärgernis: Ein Micro-USB-Anschluss für die Stromzufuhr. Schade, dass Bose hier nicht wie beim Flex auf eine zeitgemäße USB-C-Buchse setzt. Weitere Anschlüsse gibt es darüber hinaus nicht: Eine Geräteverbindung läuft nur über Bluetooth (Version 4.2, etwa 9 Meter Reichweite), ein 3,5-Millimeter-Anschluss fehlt.



Kleine Box, schlanke Funktionen.

Rückseitig findet sich ein weiteres Membrangitter für den verbauten Tieftöner, darüber liegt eine flexible Lasche aus Silikon. Damit befestigen Nutzerinnen und Nutzer den Bose SoundLink Micro etwa am Fahrradlenker. Die Lasche hält sicher und macht einen reißfesten Eindruck, taugt aber nur Befestigungen an etwa daumendicken Stangen. Eine Schlaufe, wie sie etwa Hersteller wie JBL bei ihren Boxen verbauen, wäre insgesamt vermutlich praktischer gewesen. Trotzdem ist der Lautsprecher mit seinen 290 Gramm ziemlich mobil und einfach zu tragen.

Bose SoundLink Micro
Die Befestigungslasche versteckt sich auf der Geräterückseite. © IMTEST

Als tragbare Outdoor-Box ist der Bose SoundLink Micro nach IP67-Zertifizierung vor Staub und Wasser geschützt. Er überlebt also einen Sturz in den See, treibt allerdings nicht an der Wasseroberfläche. Mit etwa 6 Stunden Akkulaufzeit bei mittlerer Lautstärke hält die Box einen Tag am Strand gerade so durch, da wäre etwas mehr Laufzeit wünschenswert gewesen. Wenn Freunde ebenfalls einen Micro besitzen, lassen sich zwei Lautsprecher übrigens kabellos zu einem Stereopaar koppeln. So beschallt man einen recht großer Bereich, zumal eine einzelne Box mit rund 111 Dezibel auch ziemlich laut werden kann.


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Der schöne und solide gefertigte SoundLink Micro kommt mit seinem Klang leider nicht ganz an die Erwartungen heran, die sein hochwertiges Äußeres hervorruft. Das liegt aber weniger an der verbauten Technik, sondern schlicht am kleinen Klangkörper des Lautsprechers. Viele Mini-Speaker haben das Problem, dass ihre Tiefen nicht richtig zur Geltung kommen und Höhen teils dünn ausfallen. So auch beim SoundLink Micro: Den besten Bass erreicht das Gerät, wenn es etwa auf einer Tischplatte steht, die als zusätzlicher Korpus dient. Nutzt man die Lasche zum freien befestigen, nimmt die Klangqualität spürbar ab.

Bose SoundLink Micro
Unter einer LED-Anzeige für den Akkustand befindet sich ein betagter Micro-USB-Anschluss. © IMTEST

Spaß macht der SoundLink Micro trotzdem, etwa bei modernem Pop oder unaufgeregten akustischen Stücken: Hier gibt der Bose einen ausgewogenen Klang wieder. Wer eine Wanderung mit den Songs seiner Lieblingsband untermalen will, findet Freude am Micro. Rockmusik oder treibende Elektro-Beats scheppern allerdings aus dem kleinen Speaker heraus, wobei besonders die Drums hoch und uninspiriert klingen. Am besten tönt das Gerät, wenn Hörbücher oder Podcasts darüber laufen. Wer stärkere Tiefen verlangt und auch länger als 6 Stunden Musik hören will, sollte für 40 Euro mehr lieber zum größeren SoundLink Flex greifen.

Fazit

Als Mini-Box für unterwegs ist der SoundLink Micro ein zuverlässiger Begleiter. Er übersteht Stürze in Pfützen und lässt sich platzsparend verstauen. Die größten Abzüge gibt es für die kurze Akkulaufzeit und den durchwachsenen Klang bei hoher Lautstärke und dynamischer Musik. Ein weiteres Manko: Der Preis. Für 129 Euro gibt es bereits größere Boxen mit besserem Klang, etwa die Huawei SoundJoy. Bose-Fans, die gerne in der Natur sind, machen mit dem Micro aber nichts verkehrt.

  • PRO
    • Annehmbarer Klang für eine Mini-Box, sehr handlich, komplett wasserdicht.
  • KONTRA
    • Nur durchschnittliche Akkulaufzeit, poltert bei hoher Lautstärker, schwache Tiefen, kein Klinkeneingang.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Max Sellmer

Als bekennender “Digital Native” schreibt Max Sellmer seit mehreren Jahren über Unterhaltungselektronik und Online-Trends. Der studierte Medien- und Kommunikationssoziologe arbeitete bereits als Redakteur für die Computer Bild und realisierte in Agenturen Werbekampagnen mit bekannten deutschen Influencern. Begeistert verfolgt er die Entwicklung sozialer Medien und die immer tiefere Vernetzung alltäglicher Lebensbereiche. Für IMTEST betreut er die News-Rubrik, produziert und moderiert Videoinhalte und testet natürlich von Toaster bis Cyber-Brille unterschiedlichste Produkte.