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Nachhaltigkeit beim Einkauf: Studie prüft 57.000 Produkte

Eine britische Studie hat 57.000 verarbeitete Lebensmittel auf Nachhaltigkeits-Kriterien untersucht. Welche haben dabei gut abgeschnitten?

Eine Frau steht im Supermarkt an einem Regal.
Der Rewe Markt Unterschleissheim ist mit dem Sprachassistenten Alexa verknüpft, um den schnellsten Weg zu Produkten zu weisen. © Boxed Water Is Better / Unsplash

Über das Phänomen, wie Menschen Kaufentscheidungen treffen, gibt es unzählige psychologische Untersuchungen. In Anbetracht der Klimakrise hat sich dieses Verhalten möglicherweise nochmals verändert. Bereits eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2016 ergab, dass über 60 Prozent der Deutschen beim Einkauf von Lebensmitteln auf Nachhaltigkeit achten. Doch neben Obst, Gemüse und anderen Grundnahrungsmitteln ist das Angebot an verarbeiteten Waren groß und entsprechende Produktzusammensetzung komplex. Eine neue britische Studie untersucht über 57.000 solcher verarbeiteten Lebensmittel auf Nachhaltigkeits-Kriterien.



Alles selbst anzubauen und herzustellen, wäre mit Sicherheit die nachhaltigste Lösung. Doch ebenso unrealistisch in Zeiten von Urbanisierung und chronischem Zeitmangel. Etwa die Hälfte der deutschen Haushalte nimmt das Unwissen über Inhaltsstoffe in Kauf, um möglichst zeitsparend zu kochen. Verarbeitete Lebensmittel finden sich überall: ob Pesto, Kekse oder vegane Kochsahne.

Die Forschungsgruppe hat dabei vier Kriterien festgelegt: Treibhausgase, Land- und Wassernutzung sowie der Nährstoffeintrag. Letzteres beschreibt einen künstlichen Mechanismus, bei dem Lebewesen in natürlichen Gewässer verenden. Berücksichtigt wurden 57.185 Speisen und Getränken aus acht Supermarktketten in Großbritannien und Irland, von welchen nur drei Prozent transparent in der detaillierten Zusammensetzung waren. Für alle anderen wurden die Inhaltsstoffe in ihrem Anteil geschätzt und jeweils in der Gesamtmenge auf 100 Gramm hochgerechnet.



Nachhaltige Ernährung: Auf die Details kommt es an

Nach der Untersuchung bekam jedes Produkt ein Ergebnis zwischen 0 und 100. Eine interessante Erkenntnis der Studie war, dass selbst ähnliche Produkte ein ganz anderes Ergebnis erzielt haben. Beispielsweise macht es einen großen Unterschied, ob eine Lasagne mit Rindfleisch gefüllt ist oder mit einer vegetarischen Alternative. Auch die für Pesto verwendeten Nusssorten haben einen signifikanten Unterschied gemacht. Dabei handelt es sich jedoch um Informationen, die dem Konsumenten nicht zugänglich sind. Qualitäts-Rankings, wie vergleichsweise der Nutri-Score in puncto Gesundheit, sollen es in Zukunft einfacher machen, nachhaltig zu konsumieren, ohne auf Gewohnheiten verzichten zu müssen.

Insgesamt erzielten zuckerhaltige und sonstige Getränke die beste Bewertung, danach folgten Produkte aus Obst, Gemüse, Zucker und Mehl, welche zu Suppen, Salate, Snacks, Brot oder Frühstücksflocken weiterverarbeitet sind. Die Studienergebnisse sind öffentlich einsehbar.

Rachel Cale

Rachel Calé ist seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion, wo sie sich am liebsten mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz beschäftigt. Stehen Produkttests an, taucht sie gerne in die neue Materie ein - stets mit dem Ziel, den eigentlichen Mehrwert für den Konsumenten zu ermitteln. Seit 2013 veröffentlicht Rachel Calé ehrenamtlich und als freie Autorin verschiedenste Beiträge, die letzte Station vor IMTEST war für die gelernte Kauffrau eine Tätigkeit bei einem nachhaltigen StartUp.