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iRobot Roomba j7+ im Test: Ist er besser als der Vorgänger?

Was hat sich beim Saugroboter im Vergleich zum Vorgänger verbessert? IMTEST hat den Roomba j7+ getestet.

iRobot Roomba i7 auf Holzboden neben einem Regal
© iRobot

Im Technik-Bereich gibt es ständig Weiterentwicklungen und Innovationen. Höher, schneller, weiter, besser. Doch ist jede Veränderung auch wirklich eine Verbesserung? Was leistet ein neues Gerät, das das alte nicht konnte?
Im Falle des Saugroboters Roomba j7+ von iRobot sollen sich im Vergleich zum Vorgänger Roomba i7+ vor allem die Manövrierfähigkeit und die Objekterkennung verbessert haben. Ob das tatsächlich festzustellen ist, zeigt der Test.



Roomba j7+ im Test: so schlägt er sich im IMTEST-Hindernisparcour

Die neue dezidierte Objekterkennungssoftware ist im Hindernisparcour deutlich zu merken. Das Vorgänger-Modell hatte dort noch diverse Probleme, zum Beispiel verschob es sowohl den aufgestellten Mülleimer als auch das Weinglas durch den ganzen Raum. Auch das ausgelegte Ladekabel saugte der Roboter ein und nahm es mit. Schlussendlich fuhr er sich auch noch auf dem Türstopper fest und musste gerettet werden. Der neue Roomba j7+ hingegen sah fast alle Fallstricke. Das Ladekabel umfuhr der Saugroboter und auch der Türstopper stellte dieses Mal kein Problem dar. Der Mülleimer wurde auch vom neuen Modell verschoben, allerdings wesentlich weniger als noch beim i7+. Das Weinglas hingegen konnte der Roomba j7+ nicht sehen – das gelang aber auch den Mitbewerbern im großen Saug-Wisch-Roboter-Test nicht und scheint somit eine gemeinsame Schwäche aller derzeitigen Haushaltsroboter zu sein.

Ein Mülleimer neben einer Markierung auf dem Teppich.
Den aufgestellten Mülleimer im IMTEST-Testparcour verschob der Roomba j7+ leicht. © IMTEST
Ein Weinglas in einer Zimmerecke.
Das Weinglas hingegen “sah” der Saugroboter gar nicht und verschob es durch den ganzen Raum. © IMTEST

Bessere Objekterkennung, schlechtere Saugleistung?

Der andere wichtige Punkt neben der Selbstständigkeit des Saugroboters ist natürlich, wie gut er reinigt. Dafür wurde die Saugleistung im IMTEST-Labor mit verschiedenem Schmutz und unterschiedlichen Böden geprüft. Der Roomba j7+ musste zunächst Kleintierstreu vom Teppich aufsaugen, danach sowohl Reis als auch Salz und Froot Loops auf Hartboden reinigen und schlussendlich noch mit langen Haaren zurecht kommen.

Beim Reinigungstest auf Hartboden war die Saugleistung des neuen Modells etwas gründlicher als die des Vorgängers. Beide saugten die Froot Loops scheinbar restlos auf, führten vereinzelte Ringe allerdings nur unter dem Roboter mit und verloren sie langfristig wieder. Reis- und Salzreste waren auf der Testfläche hingegen beim Roomba j7+ weniger zu finden. Sie waren vor allem am Rand und in den Ecken übrig, während das Vorgänger-Modell auf der gesamten Fläche kleine Reste ließ.

Eine Bodenkante mit Resten von Reis und Salz.
Schmutzreste fanden sich nach dem Testlauf des Roomba j7+ vorwiegend in Ecken und an Kanten der Testfläche. © IMTEST

Der Saugtest auf Teppich aber fiel beim neuen Roomba j7+ wesentlich schlechter aus, als beim Vorgänger. Der abgesteckte Quadratmeter wies noch deutliche Reste des Kleintierstreus auf und zog das Gesamtergebnis der Saugleistung drastisch nach unten. Anders als bei vielen anderen Saugrobotern, lässt sich in der App auch die Saugstärke nach wie vor nicht anpassen. Dadurch schneidet das neue Modell insgesamt schlechter ab als der Roomba i7+.

Der Roomba j7+ beim Saugen auf Teppich mit eingeschaltetem Licht.
Trotz integriertem Scheinwerfer, fand der Saugroboter im Test nicht alles Kleintierstreu. © IMTEST


Roomba j7+: Was ist gleich geblieben?

In vielen Testpunkten haben sowohl das Vorgängermodell als auch der neue Roomba j7+ gleich gut abgeschnitten. So funktioniert die Treppenerkennung zum Beispiel bei beiden Geräten einwandfrei, sodass Stürze vermieden werden.

Der Roomba vor einem Treppenabsatz.
Treppenstufen erkannten sowohl der neue Roomba 7j+ als auch schon der Vorgänger zuverlässig. © IMTEST

Die Inbetriebnahme ist ebenfalls bei beiden Saugrobotern einfach. Die Geräte müssen lediglich ausgepackt werden und nach dem Einstecken der Ladestation kann es auch schon losgehen. Die Reinigung der Roboter ist ebenfalls einfach, da das Ausleeren des Staubbehälters von der Ladestation übernommen wird. Die Hauptbürsten können zudem zur Säuberung ganz einfach herausgenommen werden – nur die Seitenbürste muss zunächst mit einem Schraubenzieher gelöst werden.

Der Vorgänger-Saugroboter i7+ von unten.
Sowohl beim Roomba i7+ als auch beim neueren j7+ können die Hauptbürsten zur Säuberung einfach entnommen werden. Die Seitenbürste muss hingegen mit einem Schraubenzieher gelöst werden. © IMTEST

Was bei beiden Roomba-Modellen zu wünschen übrig lässt, ist hingegen die Kartierung in der App. Während man bei anderen Hersteller von Saugrobotern die Karten-Erstellung live miterleben kann und der Weg des Roboters später in der Karte angezeigt wird, ist dies bei iRobot anders gelöst. Schon der Roomba i7+ benötigte mehrere Reinigungs- oder Kartierungs-Läufe, bevor die Karte überhaupt in der App verfügbar war. Danach diente sie lediglich zur Festlegung von Zonen und virtuellen Grenzen, nicht jedoch zur Überwachung des Roboters in Echtzeit. Das hat sich auch beim neueren Modell j7+ nicht verändert.

Eine Karte in der iRobot App.
Die Karten-Erstellung in der iRobot Home App ist vergleichsweise langwierig und rudimentär. © IMTEST

Fazit

Das neue iRobot Modell, Roomba j7+, bringt einige Verbesserungen mit sich. Vor allem der Einbau einer Objekterkennungssoftware macht die Nutzung einfacher, da der Roboter sehr viel mehr Gegenstände erkennt und umfährt. Dadurch ist er deutlich selbstständiger als sein Vorgänger. Auch die Reinigung von Hartboden gelang im Test besser als beim Roomba i7+. Das Saugen auf Teppich hingegen musste deutlich schlechter bewertet werden und beeinflusst die Gesamtnote negativ.

  • PRO
    • Gute Leistung im IMTEST-Hindernisparcour, hoher Komfort durch Reinigungs-Station, sehr flüssige Sprachausgabe.
  • KONTRA
    • Saugleistung nur befriedigend und damit schlechter als beim Vorgängermodell Roomba i7+, Kartierung aufwendig und wenig funktional.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,0


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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.