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Hövding 3-Fahrrad-Airbag im Test: So gut schützt die Helm-Alternative

Wie gut und sicher der Hövding 3-Fahrrad-Airbag tatsächlich schützt, hat IMTEST mit einem Stuntman getestet.

Mann bei einem Fahrradunfall mit einem KopfAirbag von Hövding
© IMTEST

Der Airbag fürs Fahrrad: Hövding 3 im Test // IMTEST

Der Hövding 3-Fahrrad-Airbag ist ein Kopfschutz für E-Bike-Fahrer und bietet eine Alternative zum Helm. Wie gut und sicher er tatsächlich schützt, hat IMTEST mit einem Stuntman getestet.

Der Kopf ist das sensibelste Körperteil, das es gerade beim Fahrradfahren zu schützen gilt. Und auch wenn es keine Pflicht ist, ist es dennoch ratsam, stets einen Helm zu tragen. Alternativ gibt es den Fahrrad-Airbag der dritten Generation vom schwedischen Hersteller Hövding. Dieser Kragen wird einfach um den Hals gelegt und per Front-Reißverschluss fixiert, damit er nicht herunterfällt oder verrutscht.

Kommt es zu einem Unfall, soll er wie ein Airbag im Auto auslösen und den ganzen Kopf (außer das Gesicht) mit einer Art Luftkissen umschließen. Ob und wie dieser besondere Fahrrad-Airbag funktioniert, wollte IMTEST selbst herausfinden und hat zusammen mit Stuntman Thomas Bloem einen Unfall simuliert.

Die ersten Schritte vor der Nutzung

Als erstes muss der Kragen aufgeladen werden, um ihn nutzen zu können. Per BOA-Drehregler kann der Fahrradfahrer dann den Hövding 3 auf seine Hals-Größe einstellen, ein wechselbarer Überzug sorgt für einen bequemen Sitz. Zudem kann der smarte Kragen mit einer dazugehörigen App gekoppelt werden, um weitere Zusatzfunktionen zu nutzen. Neben dem Tracking der zurückgelegten Fahrtstrecken kann der Fahrradfahrer Notfallkontakte hinterlegen, die bei einem Unfall alarmiert werden.

So funktioniert der Hövding 3

Laut Hövding misst ein Algorithmus 200 Mal pro Sekunde die Bewegungen des Radfahrers. Wird ein Unfall registriert, löst der Airbag innerhalb von 0,1 Sekunden aus, wodurch der Nacken und der Kopf des Fahrradfahrers effektiv geschützt werden. Im hinteren rechteckigen Teil des Hövding 3, das etwas in den Nacken ragt, befindet sich der sogenannte Kaltgasgenerator, der mit Helium gefüllt ist. Dieses schiesst bei einem Crash in den Airbag und bläst ihn auf.

Mann mit Hövding Helm um den Hals im Park stehend
Mit gut 800 Gramm ist der Hövding 3 mehr als doppelt so schwer wie ein normaler Fahrradhelm. © IMTEST

Als Material wurde ein strapazierfähiges Polyamidgewebe gewählt, welches aufgeblasen eine extrem weiche und sanfte Stoßdämpfung bietet. Nachdem der Airbag ausgelöst hat, verbleibt der Druck noch einige Zeit in dem Kissen, sodass der Fahrradfahrer auch bei mehreren aufeinanderfolgenden Stößen geschützt wäre. Erst kurz darauf beginnt das Gas zu entweichen.



Airbag-Kragen reagiert schnell und zuverlässig

Für den simulierte Unfall hat Stuntman Thomas Bloem, natürlich mit Einsatz von Schutzkleidung und Protektoren, eine Vollbremsung gemacht und ist dann über den Fahrradlenker nach vorne geflogen. Noch in der Luft schwebend hat der Hövding 3 den Unfall registriert, sodass der Airbag sofort aufgegangen ist. Der IMTEST-Stuntman ist zumindest am Kopf weich gelandet ist.

Nach seiner Schilderung hat sich Thomas Bloem sehr sicher gefühlt, wenngleich der explosionsartige Knall seinen Ohren ordentlich zugesetzt hat. Im realen Fall eines Unfalls wird man dies aber vermutlich kaum registrieren, weil meist alles so schnell passiert und der Körper dann eh unter Adrenalin steht.

Thomas Bloem hat diesen Stunt für IMTEST sogar zweimal durchgeführt. Beide Male hat der Hövding 3 zuverlässig reagiert. Dabei sei noch erwähnt, dass man den Hövding 3, nachdem er einmal ausgelöst hat, entsorgen muss, da er danach unbrauchbar wird. Das gleiche gilt aber auch für einen Helm, der nach einem Unfall auch erneuert werden muss.



Für wen eignet sich der Hövding 3

Im Grunde kann jeder Fahrradfahrer ab einem Alter von 15 Jahren den Hövding 3 nutzen. Der Hersteller selbst gibt dazu noch die Vorgabe, dass der Kopfumfang zwischen 52-59 Zentimetern betragen muss, der Halsumfang zwischen 32-45 Zentimetern.

Wer keinen Helm tragen möchte, weil er vielleicht zu klobig wirkt oder die Frisur kaputt macht, für den bietet der Kragen eine gute und sichere Alternative. Meist fällt sie kaum auf und spricht vermutlich am meisten Menschen an, die besonders Wert auf Lifestyle-Produkte legen. Allerdings ist die Zielgruppe aufgrund des Preises von rund 300 Euro vermutlich eher klein. Zum Vergleich: Ein guter Fahrradhelm ist je nach Modell etwa drei- bis viermal günstiger.


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Kathrin Schräer

Als festangestellte Redakteurin testet Kathrin Schräer für IMTEST alles rund um das Thema „New Mobility“ – das sind in erster Linie E-Bikes, aber auch alles, was dazu gehört wie Fahrradcomputer, Helme oder Schlösser.
Kathrin ist Diplom-Journalistin und hat in der Zeit vor IMTEST überwiegend als Redakteurin Videobeiträge produziert, aber auch Expertise im Bereich PR/Distribution von Bewegtbild erlangt.
Wenn Kathrin gerade nicht mit dem Fahrrad unterwegs ist, verbringt sie viel Zeit mit der Familie oder mit Sport. Sie erreichen sie via E-Mail.