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Mehrwegbecher im Stadion: Ein Verein nutzt noch Einwegplastik

Während das Stadionbier früher typischerweise in Plastikbechern verkauft wurde, setzen mehr und mehr Fußballvereine auf Mehrwegsysteme. Ein Verein aus der zweiten Bundesliga ist diesen Schritt noch nicht gegangen.

Fans stehen in einem Stadion, um ein Team anzufeuern.
Für viele gehört das Bier in der Halbzeitpause dazu, doch setzen Vereine dafür auch umweltschonende Behältnisse ein? © Christin Noelle / Unsplash

Ob vor Anpfiff oder in der Halbzeitpause: Für viele Fußballfans gehört der Verzehr von alkoholischen oder nicht-alkoholischen Getränken zum Stadionbesuch dazu. Bis vor ein paar Jahren war es dabei ganz normal, dass diese Getränke in Einweg-Plastikbechern mit einem Füllvolumen von bis zu einem halben Liter ausgegeben wurden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begann daher, Druck auf Vereine auszuüben, damit diese den Ausschank auf umweltfreundliche Mehrwegbecher umstellen. Jetzt zieht sie eine Zwischenbilanz.



Eine von der DUH durchgeführten Befragung von Fußballvereinen zeigt, dass die klimaschonende Wirkung von Mehrwegbechern auch im Profifußball erkannt und umgesetzt wird. So haben 17 von 18 Fußballvereinen der zweiten Fußball-Bundesliga der Herren ein solches System für den Getränkeausschank in ihren Stadien eingeführt. Einzig der FC Hansa Rostock nutzt derzeit noch Einweg-Plastikbecher. Entsprechend übt die DUH nun explizit auf den norddeutschen Fußballverein Druck aus. Die Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit ist dabei insgesamt eher neu: Noch vor drei Jahren haben acht der 18 Fußballvereine Einweg-Plastikbecher genutzt.

Etwas anders sieht es in der Damen-Fußballbundesliga sowie in der dritten Herrenliga aus. Bei den Damen nutzen mehr als die Hälfte der Vereine umweltfreundliche Mehrwegbecher, so setzen sieben von zwölf inzwischen auf Pfandsysteme. In der dritten Fußballliga der Herren ist die Bilanz hingegen am schlechtesten: Nur neun von 20 Vereinen haben ihren Getränkeausschank auf Mehrweg umgestellt.

Verantwortlichkeit für Mehrwegbecher in unterschiedlicher Hand

Diese Diskrepanz liegt vor allem an der unterschiedlichen Verantwortlichkeit für die jeweiligen Fußballligen, entsprechend auch für die Ausgestaltung des Stadionablaufes. Während der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die dritte Liga der Herren und die Frauen-Bundesliga verantwortet, ist die Deutsche Fußball Liga (DFL) für die erste und zweite Fußball-Bundesliga (der Herren) zuständig, welche in der vorliegenden Problematik am besten abschneiden.

Die DFL hat in diesem Jahr sogar die Aufnahme von Umweltkriterien in die Lizenzauflagen beschlossen. Der DFB muss endlich nachziehen und klare Kante für Mehrweg und gegen unnötigen Einweg-Müll zeigen. Die Vereine müssen motiviert und unterstützt werden, das ökologisch Richtige zu tun.

Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft

Doch nicht nur im Fußballstadion waren Einweg-Plastikbecher in der Vergangenheit eine unhinterfragte Klimasünde. Auch auf Festivals, Konzerten oder anderen Großveranstaltungen setzt sich immer häufiger ein System mit Mehrwegbechern durch. Die folgende Grafik verdeutlicht die Einsparungen an klimaschädlichen CO2-Emissionen bei der Umstellung auf ein solches Pfandsystem. Denn laut DUH ist ein Mehrwegbecher bereits nach dem fünften Gebrauch umweltfreundlicher als gängige Einwegbecher.

Eine Grafik zeigt die Auswirkungen von Einwegbechern im Vergleich zu Mehrwegbechern.
© Öko-Institut Deutschland / Deutsche Umwelthilfe e. V.

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Rachel Cale

Rachel Calé ist seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion, wo sie sich am liebsten mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz beschäftigt. Stehen Produkttests an, taucht sie gerne in die neue Materie ein - stets mit dem Ziel, den eigentlichen Mehrwert für den Konsumenten zu ermitteln. Seit 2013 veröffentlicht Rachel Calé ehrenamtlich und als freie Autorin verschiedenste Beiträge, die letzte Station vor IMTEST war für die gelernte Kauffrau eine Tätigkeit bei einem nachhaltigen StartUp.