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Verbraucherzentrale kürt Rama zur Mogelpackung des Jahres

Die Verbraucherzentrale hat Rama zur Mogelpackung des Jahres 2022 erklärt.

Rama auf einem Holztisch neben Gemüse
© Rama

“Kann es sein, dass in der Margarine weniger drin ist, als sonst?” diese und ähnliche Fragen sind 2022 vermutlich an einigen Frühstückstischen gefallen. Im letzten Jahr wurde vieles teurer – und das manchmal ganz versteckt. Wenn der Inhalt bei Lebensmitteln reduziert wird, der Preis aber gleich bleibt, spricht man von sogenannten Mogelpackungen. Die Verbraucherzentrale erklärt jetzt die Margarine Rama zur ultimativen Mogelpackung des Jahres.



Update vom 24. Januar 2023: Rama ist die Mogelpackung des Jahres 2022

Alle Beschwerden sind eingereicht, alle Stimmen abgegeben, das Ergebnis steht fest: Rama ist die Mogelpackung des Jahres. Mit einer kommentarlosen Preissteigerung von 25 Prozent hat sie sich den ersten Platz in der Kategorie mehr oder weniger redlich verdient. Zunächst gab es in einer Streichfett-Packung 500 Gramm Inhalt. Der schrumpfte dann heimlich, still und leise auf 400 Gramm, während der Preis der gleiche blieb.

Auf den Schritt folgt hinter Rama der Scheibenkäse Leerdammer. Obwohl der Hersteller “dauerhaft 1 Scheibe mehr” versprochen hatte, wurde der Inhalt von 160 auf 140 Gramm gesenkt. Die weiteren Plätze belegen der Wasserenthärter “Calgon”, die “Goldbären” von Haribo und die Chips der Marke “Pringles” mit ähnlich schlecht kommunizierten Mengenkürzungen.

Produkte verschiedener Hersteller vor einem Farbverlauf
Die Top-Mogelpackungen des Jahres 2022: kommen von den Marken Rama, Leerdammer, Calgon, Haribo und Pringles. © Hersteller

34.293 Menschen hatten online an der Abstimmung der Verbraucherzentrale zur Mogelpackung des Jahres 2022 teilgenommen. Es gab außerdem deutlich mehr Hinweise auf Mogelpackungen als in den Vorjahren. Verbraucherschützer Armin Valet erklärte: “Vor allem in Krisenzeiten wie diesen mit stark gestiegenen Lebenshaltungskosten ist Preistransparenz wichtiger denn je.” Daher fordert die Verbraucherzentrale Hamburg einen besseren gesetzlichen Schutz für Verbraucher in Bezug auf Mogelpackungen. Die Regeln für Hersteller sollen strenger werden, um Mengenabweichungen für Kundinnen und Kunden transparent zu machen.



Mogelpackungen: Weniger Inhalt, gleicher Preis

Mogelpackungen sind mittlerweile gang und gäbe bei Produkten wie Lebensmitteln, Kosmetik oder Drogerieartikeln. Auch 2022 haben viele Hersteller die Füllmenge ihrer Produkte reduziert, die ursprünglichen Preise aber beibehalten. Damit reagieren die Unternehmen unter anderem auf die Schwierigkeiten, die die Inflation, gestiegene Energie- und Rohstoffkosten mit sich bringen. Viele Hersteller geben an, mit enormen Kostensteigerungen zu ringen.

Schade ist nur, dass die Mehrkosten auf den Kunden umgelegt werden, die Hersteller darauf aber fast nie konkret hinweisen. So fliegen die Preiserhöhungen oft unter dem Radar der Verbraucherinnen und Verbraucher hindurch, die selbst teilweise in der Situation sind, mehr sparen zu müssen. Gesetzlich ist eine solche Kennzeichnung auf den Produkten tatsächlich nicht verpflichtend. Hersteller müssen lediglich eine Füllmengenkennzeichnung an ihren Waren anbringen.

Supermarktszene mit Einkaufswagen vor Kühlregal mit Mogelpackungen
Im vergangenen Jahr sind die Preise von vielen Produkten gestiegen. Bei Mogelpackungen sieht man das erst auf den zweiten Blick. © Alexa / Pixabay

Abstimmen über die Top-Mogelpackung 2022

Die Verbraucherzentrale bietet auf ihrer Website eine Plattform für Verbraucherinnen und Verbraucher. Dort können die Betroffenen Mogelpackungen eintragen, die sie entdeckt haben. Hunderte Hinweise und Beschwerden reihen sich da aneinander. Unter den Einträgen finden sich außerdem Stellungnahmen der Unternehmen. Auf Grundlage dieses Verzeichnisses soll die Mogelpackung des Jahres 2022 gewählt werden. Mit der Aktion will die Verbraucherzentrale auf die versteckten Preiserhöhungen aufmerksam machen.

Auf die Liste der Top 5 schaffen es folgende Kandidaten: Die Margarine “Rama” von Upfield mit einer Preiserhöhung von 25 Prozent und der Käse “Leerdamer” von Lactalis mit um 43 Prozent gestiegenen Preisen. 25 Prozent teurer sind die Chips “Pringles” von Kellogg. Beim Wasserenthärter “Calgon” von Reckitt Benckiser sind es sogar 42 Prozent. Es folgen die Gummibärchen “Goldbären” von Haribo mit 14 Prozent Preiserhöhung.



Noch bis zum 22. Januar läuft die Aktion. Bis dahin können Verbraucherinnen und Verbraucher online über die Top-Mogelpackung abstimmen. Die Verbraucherzentrale klärt außerdem über die 10 beliebtesten Tricks auf, um Preiserhöhungen zu verstecken. IMTEST verrät außerdem, mit welchen Strategien Supermärkte Kunden gezielt zum Kauf verführen können.


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Katja Widmann hat an der Universität Mannheim einen Bachelor und Master of Arts für Kultur- und Wirtschaftswissenschaft gemacht. Daneben hat sie Praktika im Social Media Bereich, in Print- und Radio-Redaktionen absolviert und ist so auf den Geschmack für die Medienwelt gekommen. Als Volontärin bei Imtest schreibt sie Artikel und testet unterschiedlichste Produkte.