Veröffentlicht inEinzeltests

Meater 2 Plus: Neues Funk-Grillthermometer im Test

Mit viel Reichweite, umfangreicher App und wertiger Verarbeitung tirtt mit dem Meater 2 Plus eine neues Funk-Grillthermometer ins Rennen.

Ein Saftiges Stück Fleisch
© IMTEST

Als Meater mit der ersten Generation von Funk-Grillthermometern auf den Markt kam, fanden die Edelstahl-Temperaturmessgeräte schnell viele Freunde. Denn anders als die meisten anderen Modelle sind die Meater tatsächlich komplett kabellos. Die komplette Funktechnik sitzt im Fühler selbst, und zwar in Form von Bluetooth. Das allerdings hat zumindest beim normalen Meater Grenzen, denn Grilldeckel aus Metall oder Keramik führen nicht selten zu Reichweitenproblemen. Eine Lösung war bisher der Meater Plus, der mit einem Bluetooth-Repeater arbeitet, der neben dem Grill platziert wird. Immerhin bis zu 50 Meter funk diese Lösung, zumindest im besten Fall und bei freier Sicht. Jetzt aber steht mit dem Meater 2 Plus der Nachfolger bereit. Und mit dem wird laut Hersteller alles noch besser und schöner. Aber ist das wirklich so?

Ein Saftiges Stück Fleisch
Die Temperatursonde des neuen Meater 2 Plus misst an fünf Stellen im Fleisch. Der Kopf ist der Fühler für den Garraum. © IMTEST

Meater 2 Plus: Alles ist neu

Das Meater 2 Plus-Thermometer ist im Verglich zum älteren Modell nun komplett aus Edelstahl, aber es hält – viel wichtiger – nun auch Temperaturen bis zu 500° C aus und kann dadurch auch beim direkten Grillen verwendet werden. Anders als der Vorgänger kann das neue Modell nun auch in die Spülmaschine oder auch im Sous-Vide-Bad bzw. einer Fritteuse verwendet werden, sofern man das benötigen sollte. Zudem macht es kleinere Einstichlöcher, weil der Durchmesser auf 5 mm geschrumpft ist.

Der neue und der alter Fühler im direkten Vergleich
Vollmetall und weniger dick: Der neue Meater (links) hat sich auch optisch verändert. © IMTEST

Erhalten geblieben ist die Kombination aus Fühler und Bluetooth-Repeater, der gleichzeitig auch die Schnellladestation ist; Nach einer Viertelstunde Ladezeit ist der Akku des Sensors zu 50 Prozent geladen, was für die meisten Braten mehr als ausreicht. Etwa zehn Stunden hält der Meater so durch.   

Der Repeater lädt den Fühler und hängt per Magnet am Seitenteil eines Grills
Prakitsch: Der Bluetooth-Repeater, der mit 2 AA-Batterien betrieben wird, ist auch Ladestation und zudem magnetsich. © IMTEST

Meater 2 Plus kommt mit App-Update

Ebenfalls überarbeitet ist die App. Sie zeigt jetzt bei den Temperaturen auch Nachkommastellen, was auch deshalb sinnvoll ist, weil die neue Temperatursonde an fünf Punkten misst und entsprechend exakt arbeitet; die Abweichung bei der Referenzmessung beträgt nur 0,7 Prozent  Zudem gibt es eine kleine Rezeptsammlung. Die allerdings ist im Gegensatz zu allen wesentlichen Teilen des Programms nicht auf Deutsch eingebunden, was nicht unbedingt ideal ist.



Ansonsten funktioniert die App sehr gut, wenn man sich einmal mit der Funktionsweise und den Einstellungen für die Garzeit vertraut gemacht hat. Hier hält die App dann selbst für erfahrene Griller noch ein paar nützliche Voreinstellungen bereit, etwa für Wild-, Strauß- oder Bisonfleisch.  Das landet meist nicht ständig auf dem Rost, sodass längst nicht jeder hier die entsprechenden Kerntemperaturen auswendig kennt. Das aber weiß dann die Meater-App, über die dann die Garvorgänge exakt kontrolliert werden können. Rechtzeitig vor der Fertigstellung wird man informiert. Und auch, wenn die Temperatur im Grill etwa durch Fettbrand zu hoch wird, meldet sich die App mit einem infernalischen Benachrichtigungston.

Ein Screen der Meater 2 Pro App
Die Installation ist sehr einfach, die App führt gut durch den Vorgang.
Ein Screen der Meater 2 Pro App
In der App lässt sich jederzeit der Verbindungsstatus kontrollieren.
Ein Screen der Meater 2 Pro App
Die App führt für viele Gerichte durch den Garprozess.
Ein Screen der Meater 2 Pro App
Fünf Minuten vor dem Ende des Garprozesses bekommt man einen HInweis, sodass man entsprechend vorbereitet ist.

Reichweite deutlich gesteigert

Auch der Meater 2 Plus setzt, wie schon erwähnt, auf einen Bluetooth-Repeater. Der arbeitet allerdings mit dem Bluetooth Standard 5 Coded Phy. Das ist eine besondere Ausprägung des BLE (Bluetooth Low Energy)-Standards, die sich eigentlich eines Tricks bedient, um höhere Reichweiten zu ermöglichen. Dabei geht man von der Annahme aus, dass mit zunehmender Entfernung die Qualität der Verbindung leidet und dadurch Daten zwar übertragen werden, aber nicht vollständig sind. Darum enthält jedes Datenpaket praktisch nochmal sein eigenes Backup, die Daten werden also redundant gesendet. Dadurch kann der Empfänger das unvollständige Paket praktisch wiederherstellen, ohne es nochmal beim Sender anfordern zu müssen. In der Praxis bedeutet das, das der Fühler sogar im Keramikgrill den Kontakt zum rund 10 Meter entfernt im Wohnzimmer liegenden Repeater hält und dieser wiederum auch noch an das Smartphone eine Etage darüber sendet. Für eine Bluetooth-Lösung ist das mehr als ordentlich.

Fazit

Mit dem Meater 2 Plus liefert der Hersteller Apption Labs mehr als nur ein paar kleine Verbesserungen. Das Thermometer überzeugt mit vernünftiger Reichweite, sehr guter Verarbeitungsqualität und auch Genauigkeit. In Kombination mit der App, die auch alle anderen Thermometer des Herstellers verwalten kann, gehört das neue Grillthermometer sicher zum Besten, was an kabellosen Modellen aktuell erhältlich ist.

  • PRO
    • Sehr hohe Genauigkeit, gute App, hochwertige Verarbeitung , wasserdicht, gute Reichweite, schnelle Ladezeit
  • KONTRA
    • Etwas hakeliger Verbindungswiederaufbau nach Verlassen des Sendebereichs, recht hoher Preis

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,45

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski, Inhaber von „Markus Mizgalskis Agentur pottwort“, ist Fachautor für Technikthemen und Grillen; Schwerpunkte sind u.a. Netzwerke, Drucker, Monitore oder auch Smart Home. Sein Geographie-Studium, während dem er parallel als Lokaljournalist und IT-Administrator arbeitete, schloss er mit Diplom ab. Danach hat Markus knapp 14 Jahre als Testredakteur und später stellvertretender Chefredakteur bei Data Becker gearbeitet. Dann folgte ein Jahr als Freelancer. Fünf Jahre war Markus Geschäftsführer seiner Firma pottfeuer, hat auch hier teilweise journalistisch gearbeitet. Markus‘ Anspruch ist es, dem Leser mit Fakten, seriösen Tests und Hintergrundinformationen echte Entscheidungshilfen zu geben. Das Beschäftigen mit Technik ist nicht nur Beruf, sondern auch Hobby, wobei seine Familie ihn manchmal erden muss. Weitere Aktivitäten sind Grillen sowie das Sammeln alter Rennräder. Sie erreichen ihn via E-Mail.