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Cybercrime-Welle rund um Olympia: So schützen Sie sich

Cyberkriminelle nutzen die Olympischen Spiele für gezielte Angriffe. Wie Sie sich vor den größten Risiken schützen.

Person sitzt vor einem Mac.
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Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind nicht nur für Sportler aus aller Welt ein Höhepunkt, sondern auch für Cyberkriminelle. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld über mögliche Bedrohungen zu informieren und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Besonders vor folgenden Cyberattacken warnen die Sicherheitsexperten von Bitdefender.

Phishing Mail Olympische Spiele
Ein Beispiel, wie Cybergauner rund um Olympia versuchen, an aktive Mail-Adressen zu kommen. © Bitdefender

Olympische Spiele 2024: Die größten Cyberfahren

Phishing-Angriffe

Phishing-Angriffe gehören zu den häufigsten Bedrohungen im Zusammenhang mit Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen. Cyberkriminelle setzen dabei E-Mails als Köder, die so aussehen, als stammen sie von offiziellen Partnern der Spiele. Das Ziel der Cybergauner ist, die Empfänger dazu zu animieren, auf bösartige Links zu klicken oder persönliche Daten einzutippen. Ein typisches Beispiel ist der Versand von E-Mails, die angeblich Last-Minute-Tickets für olympische Veranstaltungen anbieten, um Kreditkartendaten zu stehlen.

So schützen Sie sich

  • Herkunft checken: Öffnen Sie nur E-Mails und Nachrichten von bekannten Absendern. Wenn Sie eine verdächtige Nachricht erhalten, die angeblich von einer offiziellen olympischen Quelle stammt, überprüfen Sie die Legitimität, indem Sie die offizielle Website besuchen oder die Organisation direkt kontaktieren.
  • Auf Alarmsignale achten:  Bei E-Mails mit Rechtschreibfehlern, allgemeinen Begrüßungsformeln oder dringenden Anfragen nach persönlichen Informationen sollten bei Ihnen die inneren Alarmglocken läuten.
  • Nicht blindlings auf Links klicken: Sind Sie nicht sicher, welche Adresse sich hinter einem Link verbirgt, bewegen Sie in der E-Mail einfach den Mauszeiger darüber. Dadurch erscheint die URL, die dahintersteckt. Wenn der Link verdächtig oder unbekannt aussieht, klicken Sie nicht darauf.
  • Auf erprobte Sicherheitslösungen vertrauen: Eine vertrauenswürdige Sicherheitslösung kann vor Schadsoftware, Phishing-Versuchen und Betrug schützen. Auf dem PC sind das bewährte Sicherheitslösungen, die zuverlässig vor Spam und Phishing schützen. Und auf dem Smartphone helfen Lösungen wie Bitdefender Scamio, das mithilfe von KI potenzielle Betrugsversuche erkennt und verhindert.
  • Passwörter überprüfen: Verwenden Sie sichere und eindeutige Passwörter für Ihre Online-Konten, um sich vor Betrug und unbefugtem Zugriff zu schützen. Nutzen Sie einen Passwortmanager, um komplexe Passwörter zu erstellen und sicher zu speichern.


Gefälschte Websites und Apps

Gefälschte Websites und mobile Apps sind ein weiteres beliebtes Werkzeug von Cyberkriminellen. Diese betrügerischen Plattformen imitieren offizielle olympische Angebote und sollen Nutzer dazu verleiten, Schädlinge herunterzuladen oder vertrauliche Informationen preiszugeben. Eine gefälschte App könnte beispielsweise mit kostenlosem Live-Streaming von olympischen Veranstaltungen werben, tatsächlich aber Trojaner und Spyware verbreiten, die Zugangsdaten stehlen.

So schützen Sie sich

Besuchen Sie die offizielle Website der Olympischen Spiele und vertrauen Sie auf seriöse Nachrichtenorganisationen für aktuelle Informationen. Laden Sie nur offizielle Apps herunter, die die Organisatoren empfehlen. Gute Antivirenschutzprogramme waren Sie zudem vor Internetseiten mit betrügerischen Inhalten.



Ticketbetrug

Ticketbetrug ist eine weitere gängige Masche, bei der Betrüger Tickets für olympische Veranstaltungen verkaufen. Klar: Die gefälschten Tickets funktionieren natürlich nicht und die Opfer bleiben auf den Kosten sitzen.

So schützen Sie sich

Erwerben Sie Tickets nur bei offiziellen Vorverkaufsstellen: Also nur direkt  beim Veranstalter oder bei seriösen Tickethändlern wie eventim.de. Tabu sind  zum Beispiel Angebote von unbekannten Ebay-Verkäufern.

Risiken durch öffentliche Hotspots

Cyberkriminelle errichten rund um Großereignisse wie den Olympischen Spielen auch gerne frei zugängliche Hotspots. Das Risiko: Melden sich die Gauner im gleichen Netzwerk an, ist es für diese ein Leichtes, den Datenverkehr von anderen Surfern mitzulesen oder zu manipulieren. Das ist besonders gefährlich, wenn die Opfer sich bei Diensten wie Facebook, WhatsApp, Cloud-Dienste und vor allem Online-Banking anmelden.

So schützen Sie sich

Ist Ihr Computer, Tablet oder Smartphone mit einem öffentlichen Hotspot verbunden, vermeiden Sie den Zugriff auf sensible Daten und das Eintippen von Passwörtern. Verwenden Sie im Zweifelsfall ein VPN, um Ihre Internetverbindung zu verschlüsseln.

Betrug mit Last-Minute-Reisen und Hotelbuchungen

Auch Hotelbuchungen und die Vermittlung von privaten Unterkünften sind ein beliebtes Lockmittel von Betrügern. Sie erstellen gefälschte Reise- und Unterkunftsangebote, um Verbraucher dazu zu bringen, für nicht existierende Dienstleistungen zu bezahlen.

So schützen Sie sich

Es ist wichtig, derartige Angebote genau zu überprüfe. Deswegen gilt es bei Bewertungen, Impressum und Mietverträgen genau hinzuschauen. Ein Vorab-Telefonat sollte ebenfalls zum Pflichtprogramm gehören. Und: Niemals im Voraus die volle Miete überweisen. Üblich sind Anzahlungen zwischen 10 bis maximal 30 Prozent des Gesamtmietpreises. Der Rest wird dann meist kurz vor Reiseantritt überwiesen.

Fake Gewinnspiel Olympische Spiele
Auch vermeintliche Gewinnspiele können als Lockmittel dienen, um Daten abzugreifen. © Bitdefender

Betrug mit gefälschten Fan-Artikeln

Ebenfalls wichtig: Verfolgen Sie seriöse Cybersicherheitsblogs und Nachrichtenquellen, um über aktuelle Bedrohungen informiert zu bleiben. Aktivieren Sie automatische Updates für Ihre Geräte und Software, um stets die neuesten Sicherheitsupdates zu erhalten.

So schützen Sie sich

Um auf Nummer sicher zu gehen, kaufen Sie nur bei offiziellen Händlern. Sind Sie nicht sicher, nutzen den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW. Der Dienst hilft, betrügerische Online-Shops zu enttarnen. Wenn Sie sich also nicht sicher sind, ob ein Anbieter seriös ist, geben Sie die Internet-Adresse des Shops unter www.fakeshop-finder.nrw ein und erhalten umgehend eine Einschätzung.

Fazit

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris bieten nicht nur sportliche Höhepunkte, sondern stellen auch eine Herausforderung für die Cybersicherheit dar. Mit den richtigen Maßnahmen und einem wachsamen Auge können sich Internetnutzer jedoch wirksam schützen und das Ereignis unbeschwert genießen. Informieren Sie sich über mögliche Bedrohungen und treffen Sie die richtigen Sicherheitsvorkehrungen. So können Sie die Olympischen Spiele in vollen Zügen genießen und sich vor Cyberkriminalität schützen.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.