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IKEA Symfonisk im Test: Klang aus dem Rahmen

Hässliche Lautsprecher sollen mit dem IKEA Symfonisk der Vergangenheit angehören: Er Kombiniert Kunst mit Sonos-Sound.

IKEA Symfonisk
In schwarz oder weiß: Der IKEA Symfonisk gibt sich unscheinbar, hat aber ordentlich Wumms. © IMTEST

Produktdetails
  • Preis: 179 Euro
  • Maße: 41 x 57 x 6 cm
  • Weitere Infos: www.ikea.de

Der IKEA Symfonisk ist auffällig unauffällig. Hängt er an der Wand, dann übersieht man ihn schnell – fliegt unachtsam mit dem Blick darüber hinweg. Irgendwann sticht er einem dann doch ins Auge: Warum steht dieses Bild so ungewöhnlich weit von der Wand ab? Warum ist das Motiv nicht auf einer Leinwand aufgetragen, sondern auf dünnem Textil? Und überhaupt – da ragt ja ein Kabel heraus! Das alles hat seine Gründe, denn hinter der Bildfläche verbirgt sich ein Lautsprecher der Marke Sonos. Der liefert im Test nicht nur erstaunlich guten Klang, sondern besitzt auch die bekannten smarten Funktionen anderer Sonos-Geräte. Das alles gibt es für vergleichsweise kleines Geld beim schwedischen Einrichtungshaus IKEA zu erstehen. Was sich hinter dem IKEA Symfonsik sonst noch alles verbirgt, verrät der Testbericht.



IKEA Symfonisk: Pretty Plastik

Wer schon mal eines von IKEAs smarten Elektrogeräten in der Hand hielt, der wird mit der Haptik und Beschaffenheit des Symfonisk vertraut sein. Ähnlich wie die smarten Leuchten der Trådfri-Serie oder der Luftreiniger Förnuftig besteht der Symfonisk-Bilderrahmen zum Großteil aus Kunststoff der Marke “fast hochwertig”. Er wirkt stabil und fest, die matte Oberfläche gefällt – trotzdem fühlt er sich stets nach einer preisgünstigen Designentscheidung an.

IKEA Symfonsik
Mit den Gummiaufsätzen (unten) steht der Symfonisk auch auf dem Boden.
IKEA Symfonsik
Die Rückseite offenbart: Hier ist viel Plastik im Spiel. © IMTEST

Wirklich viel berühren oder herumtragen wird man den IKEA Symfonisk aber ohnehin nicht, schließlich gehört der Bilderrahmen an eine Wand. Für die Installation liegen IKEA-typisch Schrauben und ein Metallhaken bei. Der Rahmen lässt sich aber auch auf dem Fußboden stehend an Wände oder Regale anlehnen, ohne dabei sein Klangbild zu sehr zu verändern. Aufgehängt macht das Motiv auf der Textiloberfläche natürlich bedeutend mehr her. IKEA bietet für Kreative eine große Auswahl unterschiedlicher Bezüge an, von Aquarellhirschen über florale Blattmuster bis hin zu leuchtenden Neon-“Love”-Schriftzügen ist alles dabei. Kostenpunkt: 30 Euro.



Macht Musik, braucht Strom

Stichwort Designentscheidung: Das weiße Stromkabel mit Textilbezug baumelt stets mittig, aber eben gut sichtbar aus dem Symfonisk heraus. Dafür kann man IKEA keinen Vorwurf machen, schließlich muss das Gerät ja irgendwie mit Strom versorgt werden. Die Illusion des Bilderrahmens wird dadurch trotzdem ein wenig gestört. Dafür hält sich der Energiehunger in Grenzen: Nur 2,2 Watt werden im Standby verbraucht, 4,4 Watt bei halber Lautstärke. Viel mehr als das Stromkabel schließt man aber nicht am Symfonsik an: Der Speaker arbeitet ausschließlich über das WLAN und das Ökosystem der Sonos-App. Das ist Fluch und Segen gleichermaßen.

IKEA Symfonsik
Das beiliegende Kabel ist immer weiß. © IMTEST

Eine schnelle Verbindung über Bluetooth ist so nämlich nicht möglich. Wer den Speaker verwenden will, muss sich im gleichen WLAN-Netzwerk befinden wie das Gerät. Außerdem ist vor der Ersten Anwendung eine Einrichtung des Rahmens über die Sonos-App erforderlich – die wiederum einen Nutzeraccount voraussetzt. Die Musikwiedergabe über Spotify oder andere Streaming-Dienste funktioniert dafür anschließend tadellos, das Abspielen von YouTube-Inhalten über den Bilderrahmen erfordert aber erst einige Fingertippser auf dem Handy, bis die Quelle korrekt erkannt wird. Wer ein iPhone oder iPad besitzt, kann den Bilderrahmen dank Sonos Trueplay auf die räumlichen Gegebenheiten einmessen und anpassen. Eine Buchse für ein AUX-Kabel fehlt allerdings, der Symfonisk lässt sich somit nicht als Sound-System für Fernseher oder Computer verwenden. Das ist schade, denn der unscheinbar anmutende Rahmen hat ordentlich Wumms unter der hübschen Haube.

IKEA Symfonsik
Gekoppelt wird über die Sonos-App. © IMTEST
IKEA Symfonsik
Der Symfonisk funktioniert nur mit WLAN. © IMTEST
IKEA Symfonsik
Das Koppeln zum Stereo-Paar ist einfach und schnell. © IMTEST

IKEA Symfonisk: Alle guten Dinge sind zwei

Die Erwartungen waren relativ gering. Klar, es steht Sonos drauf – aber am Ende ist der Symfonisk ja doch nur ein IKEA-Bilderrahmen für schlappe 179 Euro. Oder? Weit gefehlt. Das, was der Bilderrahmen an Musik ausspuckt, macht jede Menge Spaß. Besonders der satte, vollmundige und trotzdem glasklare Bass sorgt für staunende Augen. Die Höhen des Symfonisk schneiden Messerscharf durch die Luft und verleihen Popstimmen einen herrlich sauberen Klang. Die leicht unsauberen Mitten fallen da weder ins Gewicht noch sonderlich präsent auf. Kurzum: Sonos hat ganze Arbeit geleistet und einen grundsoliden Lautsprecher ins IKEA-Sortiment geworfen.

IKEA Symfonsik
Die unterschiedlichen Motive lassen Spielraum für Individualisierung. © IKEA

Noch mehr Spaß macht der Symfonisk, wenn man zwei Modelle zu einem Stereopaar koppelt. Das Funktioniert kabellos und binnen weniger Sekunden über die Sonos-App und das WLAN. Der Klang wird so noch einmal satter, das Stereofeld ist dabei sehr weitläufig. Gerade das Hören von Instrumentalmusik lässt Nutzer an dieser Stelle traurig bemängeln, dass der Symfonisk mangels passender Anschlüsse nicht als Soundanlage für den Fernseher geeignet ist. Ein Mikrofon fehlt dem Symfonisk ebenfalls, er hat also auch keinen integrierten Sprachassistent. Dank der Sonos-Anbindung lässt er sich aber über Drittdienste wie Google Home oder Amazons Alexa steuern.

FAZIT

Die Überraschung ist doppelt gelungen: Man ahnt nicht, dass der Symfonisk ein Lautsprecher sein könnte und so wie man um die Wahre Identität des Geräts weiß, traut man ihm auch nicht einen solchen guten Klang zu. Das nette Konzept, der faire Preis und die praktischen Sonos-Funktionen lassen die Nachteile des Rahmens schnell vergessen.

  • PRO
    • Sehr guter Klang für die Größe und den Preis, als Stereopaar koppelbar, tolle smarte Funktionen von Sonos.
  • KONTRA
    • Viel Plastik, nur als WLAN-Speaker nutzbar, Kabel zerstört Illusion, Bildmotive nicht immer schön.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Max Sellmer

Als bekennender “Digital Native” schreibt Max Sellmer seit mehreren Jahren über Unterhaltungselektronik und Online-Trends. Der studierte Medien- und Kommunikationssoziologe arbeitete bereits als Redakteur für die Computer Bild und realisierte in Agenturen Werbekampagnen mit bekannten deutschen Influencern. Begeistert verfolgt er die Entwicklung sozialer Medien und die immer tiefere Vernetzung alltäglicher Lebensbereiche. Für IMTEST betreut er die News-Rubrik, produziert und moderiert Videoinhalte und testet natürlich von Toaster bis Cyber-Brille unterschiedlichste Produkte.