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Arlo Go 2 im Test: Die autarke Überwachungskamera

Videoüberwachung überall dank LTE und Akku? Hier ist der Test.

Arlo Go 2 Produktshot vor weißem Hintergrund

Kein WLAN, kein Stromanschluss, keine Netzwerkkabel: Wer unter solchen Bedingungen eine Überwachungskamera installieren möchte, hat in der Regel ein Problem. Oder aber die neue Arlo Go 2, die bei Bedarf völlig autark arbeiten kann, es aber nicht muss.

Spezifikationen

  • 329,99
  • 1080p
  • Akku, 3,6 V

Arlo Go 2: Etwas kopflastig

Arlos neueste Kamera arbeitet mit Akku und LTE, beherrscht aber ebenfalls WLAN. Das ist sinnvoll, denn so kann, sofern die Rahmenbedingungen es zulassen, LTE als reines Backup fungieren, falls Langfinger den Router stilllegen. Ist der Datentarif üppig genug, lässt sich die Kamera aber auch nur mit LTE nutzen. So kann sie zum Beispiel auch in einer abgelegenen Grundstücksecke Verwendung finden. Dort allerdings muss man sie erst einmal zuverlässig montieren, was gar nicht so einfach ist. Denn inklusive Akku ist die Kamera eigentlich grenzwertig schwer für den schwach dimensionierten Halter. Das bedeutet, dass man das Gelenk extrem festziehen muss, damit die Arlo nicht versehentlich nach unten kippt. Und trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl angesichts der Stabilität der Haltekonstruktion.



Ansonsten allerdings wirkt die Kamera solide und gut verarbeitet; das Bestücken mit Speicher- und SIM-Karte klappt einfach und problemlos. Anders als viele andere Kameras kann die Go 2 mit internem Speicher versehen werden und braucht zur Ereignisaufzeichnung keine Cloud.

Detailaufnahme des Wnadhalters der Arlo Go 2
Der Halter passt qualitativ nicht zu der hochwertigen Kamera

Volle Funktion nur mit Online-Diensten

Trotzdem kann die Arlo Go 2 ihre volle Funktionalität nur nutzen, wenn man ein Abo für die entsprechenden Dienste abschließt. Nur dann steht beispielsweise die Logik für die Personenerkennung zur Verfügung, ebenso wie ein Cloudspeicher. Und außerdem ersetzt Arlo die Kamera im Falle eines Diebstahls. Das ist zumindest nicht abwegig, weil eine klassische Manipulationserkennung fehlt und die Arlo Go 2 relativ leicht demontierbar ist. Sobald sich allerdings jemand im Bereich von 130° rund um die Optik bewegt, landet er auf dem Bild. Wahlweise mit oder ohne vorher festgelegte Erkennungsbereiche, wobei das Erkennen ausgesprochen zuverlässig funktioniert. Und auch die Alarmierung aufs Smartphone erfolgt dann praktisch in Echtzeit.

Zwei Screenshots der Arlo Secure App: Eine Liste aufgezeichneter Ereignisse und das Kamerabild mit Aktivitätszone
Die Arlo zeichnet zuverlässig alle Ereignisse in einer vordefinierten Aktivitätszone auf

Die Arlo Go 2 kann reagieren

Im Falle einer Erkennung bietet die Kamera mehre Möglichkeiten. So kann wahlweise per App eine Sirene ausgelöst oder Licht eingeschaltet werden, um eventuelle Langfinger zu vertreiben. Aber auch bidirektionale Audiokommunikation ist in vernünftiger Qualität möglich, sodass man Besucher auch nach ihrem Anliegen fragen oder dem Paketboten einen Abstellort nennen kann. Gleichzeitig lässt die App es auch zu, ein Foto der jeweils aktuellen Situation zu machen. Außerdem gibt es in der App die Optionen, einen Freund anzurufen, der ggf. nach dem Rechten sehen kann.

Fazit

Wer eine flexible und nahezu überall nutzbare Kamera sucht, fährt mit der Arlo Go 2 sehr gut. Bis auf den unterdimensionierten Halter hat die Kamera kaum wirkliche Schwächen. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass der Betrieb ggf. ein paar Euro im Monat kostet. Einmal wegen des Arlo Secure-Abos (ab 2,99 Euro/Monat). Aber vor allem wegen einer SIM-Karte nebst passendem Datentarif. Der muss zwar zwei bis vier Gigabyte im Monat nicht übersteigen. Aber auch hier kann man mit fünf bis zehn Euro rechnen.

  • PRO
    • Lokaler Speicher, flexible Positionierung, zuverlässige Erkennung
  • KONTRA
    • Schwacher Halter, App etwas verschachtelt, kein Manipulationsalarm.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski, Inhaber von „Markus Mizgalskis Agentur pottwort“, ist Fachautor für Technikthemen und Grillen; Schwerpunkte sind u.a. Netzwerke, Drucker, Monitore oder auch Smart Home. Sein Geographie-Studium, während dem er parallel als Lokaljournalist und IT-Administrator arbeitete, schloss er mit Diplom ab. Danach hat Markus knapp 14 Jahre als Testredakteur und später stellvertretender Chefredakteur bei Data Becker gearbeitet. Dann folgte ein Jahr als Freelancer. Fünf Jahre war Markus Geschäftsführer seiner Firma pottfeuer, hat auch hier teilweise journalistisch gearbeitet. Markus‘ Anspruch ist es, dem Leser mit Fakten, seriösen Tests und Hintergrundinformationen echte Entscheidungshilfen zu geben. Das Beschäftigen mit Technik ist nicht nur Beruf, sondern auch Hobby, wobei seine Familie ihn manchmal erden muss. Weitere Aktivitäten sind Grillen sowie das Sammeln alter Rennräder. Sie erreichen ihn via E-Mail.