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Enders Uniq Pro 3 I Cruster im Test: Gasgrill mit innovativem Extra

Heckbrenner sind bei Gasgrills nichts Besonderes mehr. Ein Cruster aber schon. Der Enders Uniq Pro 3 I hat ihn.

EEnders Uniq Pro I 3 freigestellt in der Schrägansicht

Ein Gasgrill ist inzwischen für viele das ideale Gerät, wenn es um die Zubereitung von Würstchen, Fleisch aber zum Beispiel auch Pizza geht. Dabei kann man sich durchaus das eine oder andere Extra gönnen, etwa einen besonders heißen Brenner für intensivere Röstaromen oder einen Heckbrenner an der Rückwand des Garraums, der besonders im Zusammenhang mit einem Drehspieß gute Ergebnisse liefert. Der Enders Uniq Pro 3 I Cruster erweitert dieses Konzept nun noch einmal.

Enders Uniq Pro I 3: Ein scheinbar ganz normaler Grill

Auf den ersten Blick scheint es sich beim Enders Uniq Pro 3 I Cruster um einen gewöhnlichen Gasgrill zu handeln. Nicht einmal einen Seitenkocher gibt es. Aber immer zeugt der mittlere Regler davon, dass sich im Innern ein Brenner mit besonders hoher Leistung befindet. Turbo Zone nennt sich der Bereich, in dem tatsächlich ein Rohrbrenner mit 4,6 kW arbeitet, währen die beiden äußeren „nur“ 4,2 kW liefern. Doch fällt auf, dass sich zwischen den wertigen, massiven Guss-Drehknöpfen für die Hauptbrenner noch ein kleineres, mit „Cruster“ betiteltes Exemplar verbaut ist. Das für sich genommen wäre noch nicht spektakulär, denn viele Grills verfügen ja über einen Heckbrenner, der so bedient wird. Allerdings sind rechts und links in der Bedienblende noch zwei ungewöhnliche, T-förmige Knebel. Und die machen den Grill dann doch zu etwas Besonderem.

Detail eines Kebelgriffs am Enders Uniq Pro 3 I
Diese Regler am Enders Uniq Pro 3 I machen dei Grill zu etwas Besonderem. Mit ihnen wird der Cruster positioniert.

Der Enders Uniq Pro I 3 macht Hitze von unten, hinten und oben

Der Cruster ist kein gewöhnlicher Backburner, auch wenn er zunächst wie ein typischer Keramik-Heckbrenner aussieht. Allerdings ist er sowohl in der Höhe als auch in der Neigung verstellbar; dafür sind die beiden Knebel. Natürlich stellt sich bei so etwas immer die Frage nach dem Nutz- oder Mehrwert. Dazu muss man wissen, dass es in der Gastronomie ein Gerät namens Salamander gibt, ein relativ flacher Oberhitze-Ofen, der zum schnellen Gratinieren und Überbacken genutzt wird. Im Grillbereich waren zudem Oberhitze-Grills eine Zeit lang sehr im Trend. Anrösten auf der Oberseite wie auch Backen/Überbacken funktioniert durch den Cruster nun auch im klassischen Gasgrill. Das ist durchaus praktisch, weil sich so zum Beispiel auch Pizza bei offenem Deckel zubereiten lässt. 

Lachs mit Parmesankruste unter dem Cruster
Überbacken, Gratinieren, Karamellisieren – der Cruster bietet viele Optionen. Hier bei Lachs mit einer Parmesankruste.

Auch das klingt erst einmal unlogischer als es tatsächlich am Ende ist. Denn jedes Mal, wenn man den Deckel öffnet, um eine Pizza zu drehen, verliert ein Gasgrill immens viel Umluft- bzw. Oberhitze. Das passiert mit dem Cruster so nicht mehr. Dabei bedarf es allerdings zunächst etwas Übung, um die hohe Hitze zu zähmen, die der Infrarotbrenner produziert. Denn die Abstände zwischen Grillgut und Cruster sind gerade im Oberhitzebetrieb nicht sehr hoch, sodass man vor allem anfangs auch gerne mal über das Ziel, leckere Röstaromen zu erzeugen, hinausschießt. Auch ist es so, dass man manches Grillgut, wie Pizza etwa, unter dem Brenner sozusagen durchrotieren muss, weil er eben immer nur einen Teil der zu überbackenden Fläche abdeckt.

Der Cruster beim Enders Uniq Pro 3 I  in der Heckbrenner-Stellung
Der Cruster kann ebenfalls wie ein ganz normaler Heckbrenner verwendet werden.

Enders Uniq Pro I 3: Normal geht auch

Abseits des Crusters arbeitet der insgesamt durchaus wertig verarbeitete Grill, der über eine nahezu ewig haltbare Alugusswanne verfügt, wie jeder andere Gasgrill auch. Durch die Gusseisenroste zaubert er schöne Grillmuster, der Garraum insgesamt bietet aber auch ausreichend Platz für indirekte Zubereitungen. Durch den Cruster bedingt, fällt die zweite Ebene, oft als Warmhalterost bezeichnet, sehr klein aus. Der Enders Uniq Pro I 3 besitzt statt eines klassischen schmalen Rostes hier zwei kleine Ablageschalen. Wer es gewohnt ist, den oberen Rost intensiv zu nutzen, wird sich entsprechend hier etwas umgewöhnen müssen, was aber kein wirkliches Problem ist und schnell geht.

Der Flammabweiser über der Turbo Zone
Wer besonders hohe Hitze benötigt, bekommt die durch die Turbo Zone, dem mittleren Brenner des Grills.

Die Reinigung des Enders Uniq Pro I 3

Im Vergleich zu anderen Grills ist der Enders Uniq Pro I 3 recht gut zu reinigen. Denn die Wanne besitzt eine mehrteilige Innenwanne, die in jede Haushaltspülmaschine passt. Oder eben auch problemos im Spülbecken zu reinigen ist. Auch der insgesamt gut geschlossene Unterschrank hält den Grill unterhalb der eigengliche Brennereinheit, unter der übrigens eine 11 kg-Gasflasche stehen darf, gut sauber, sodass die Pflege insgesamt recht einfach ist. Lediglich die schwarze Oberfläche ist etwas anfällig für Staub und Blütenpollen, sodass man hier ohne Abdeckhaube gelegentlich zum Lappen greifen muss.

Ein Schraubfuße des Grills im Unterschrank
Dank justierbarer Füße lässt sich der Grill auch auf unebenen Flächen exakt justieren und gerade aufstellen.

Fazit

Mit dem Uniq Pro I 3 liefert Enders einen Grill ab, der sowohl qualitativ als auch technisch in der Oberliga mitspielt. Der Cruster ist ein aktuell sehr exklusives Feature, das vor allem für die spannend sein dürfte, die einen Grill für ambitioniertes Outdoor-Cooking nutzen. Es macht den Grill im positiven Sinn zu etwas Besonderem. Dabei ist der Preis für den Grill sehr moderat, was man sich allerdings mit einer etwas kleinteiligen Montage erkauft. Aber die macht man ja auch nur einmal.

  • PRO
    • Cruster Gute Verarbeitung, viele Möglichkeiten, 11 kg-Flasche möglich, fairer Preis
  • KONTRA
    • Kleine zweite Ebene, etwas mühsamer Aufbau

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski, Inhaber von „Markus Mizgalskis Agentur pottwort“, ist Fachautor für Technikthemen und Grillen; Schwerpunkte sind u.a. Netzwerke, Drucker, Monitore oder auch Smart Home. Sein Geographie-Studium, während dem er parallel als Lokaljournalist und IT-Administrator arbeitete, schloss er mit Diplom ab. Danach hat Markus knapp 14 Jahre als Testredakteur und später stellvertretender Chefredakteur bei Data Becker gearbeitet. Dann folgte ein Jahr als Freelancer. Fünf Jahre war Markus Geschäftsführer seiner Firma pottfeuer, hat auch hier teilweise journalistisch gearbeitet. Markus‘ Anspruch ist es, dem Leser mit Fakten, seriösen Tests und Hintergrundinformationen echte Entscheidungshilfen zu geben. Das Beschäftigen mit Technik ist nicht nur Beruf, sondern auch Hobby, wobei seine Familie ihn manchmal erden muss. Weitere Aktivitäten sind Grillen sowie das Sammeln alter Rennräder. Sie erreichen ihn via E-Mail.