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Hava R01 im Test: Mini-Geschirrspüler für Mini-Küchen

Der Test zeigt, was der Hava Mini-Geschirrspüler kann.

Der geöffnete Hava Mini-Geschirrspüler mit blauer Beleuchtung.
© IMTEST

Ob in einer kleinen Stadtwohnung oder in der Wohnmobil-Küche, manchmal ist der Platz einfach knapp. Da können sich viele keine Spülmaschine leisten, obwohl die Vorteile eines solchen Gerätes eindeutig überwiegen: Im Vergleich zum Handspülen können sie nicht nur Arbeit und Zeit, sondern auch Energie einsparen.
Einige Hersteller bieten daher eine Mini-Variante an, den sogenannten Tischgeschirrspüler. Was der R01-Geschirrspüler von Hava zu bieten hat, zeigt der Test.

Die IMTEST-Redakteurin mit dem Hava Mini-Geschirrspüler auf dem Arm.
Der Mini-Geschirrspüler von Hava ist zumindest im leeren Zustand so handlich, dass man ihn vergleichsweise leicht transportieren kann. © IMTEST

Produktdetails

  • 45,8 x 42,8 x 42,5 cm (HxBxT)
  • 13 kg
  • 950 W
  • 386,95 € (UVP)
  • 5 Liter
  • 2 Maßgedecke


Der Hava R01 im Test: Nicht nur sauber, sondern rein?

Reinigungsergebnis

Der Tischgeschirrspüler von Hava schlug sich im Labor-Reinigungstest sehr gut. Im Normalprogramm konnte der R01 sogar eingebrannte Kaffee-Rückstände und farbintensive rote-Beete-Verschmutzungen restlos entfernen. Nach Ende des Reinigungsprogramms waren fast alle Beladungsteile perfekt sauber – nur auf der Rückseite eines Tellers waren sogenannte Rück-Anschmutzungen zu finden. Das bedeutet, dass sich dort Schmutz niederschlug, der vorher bereits von anderem Geschirr abgespült wurde. Die typischen, feinkörnigen Rückstände ließen sich anschließend aber noch leicht mit einem feuchten Tuch entfernen.

Der eingeschaltete Hava-Tischgeschirrspüler mit blauer Beleuchtung.
Zu Beginn des Spülgangs leuchtet das blaue Licht, sodass das Geschirr im Inneren zu sehen ist. Um nicht unnötig Energie aufzuwenden, geht das Licht aber nach einigen Minuten automatisch aus. © IMTEST

Trocknungsergebnis

Auch das Trocknungsergebnis wurde für den Hava R01 ausgewertet. Am Ende des Spülzyklus waren alle Teile noch ziemlich nass. Dafür hat der Mini-Geschirrspüler allerdings eine Funktion, die noch einmal extra trocknet. Diese ist standard-mäßig bereits eingeschaltet, wenn der R01 in Betrieb genommen wird. Nachdem das überwiegend saubere Geschirr also noch eine knappe Stunde vom Tischgeschirrspüler getrocknet wurde, war das Ergebnis schon deutlich besser. Nur noch Stellen, an denen Geschirrteile sich gegenseitig oder den Korb berührten, wiesen Wassertropfen auf.

Ein Nachteil der extra-Trocknung ist allerdings, dass diese auch extra Energie kostet. Im Labortest machte die Trocknung über eine Stunde ein Plus von etwa 11 Prozent aus. Insgesamt benötigte der Mini-Geschirrspüler von Hava ungefähr 360 Wattstunden Energie für einen kompletten Zyklus mit Trocknung.



Betrieb des Tischgeschirrspülers von Hava

Aufbau

Die Montage des Hava-Mini-Geschirrspülers ist recht einfach. Nachdem alle Verpackungsbestandteile entfernt sind, muss lediglich für Strom, Frischwasser und Abfluss gesorgt werden. Während die Wasseranschlüsse sowohl für eine Festinstallation als auch für einen mobilen Einsatz ausgelegt sind, kann die Energiezufuhr nur über das angebrachte Stromkabel mit haushaltsüblichem Schuko-Stecker erfolgen. Eine Betriebsmöglichkeit mit Akku gibt es nicht.
Der Abwasser-Schlauch hingegen kann nach dem Aufstecken auf den Abfluss sowohl in ein Waschbecken als auch in einen Eimer geleitet werden. Damit nichts verrutschen kann, liegt eine Schlauchschelle zum Festziehen sowie ein Saugnapf bei, mit dem der Schlauch an einer glatten Oberfläche festgehalten werden kann.

Der Abwasser-Schlauch wird am Hava-Tischgeschirrspüler befestigt.
Die Befestigung der Schlauchschelle ist etwas fummelig, aber noch einfach zu erledigen.
Der Abwasser-Schlauch des Mini-Geschirrspülers mit Saugnapf.
Zur Befestigung im Waschbecken oder an glatten Oberflächen gibt es zudem einen Saugnapf am Abwasser-Schlauch.

Die Wasserzufuhr ist ebenfalls flexibel. Ein Zulauf-Schlauch ist im Lieferumfang enthalten, es gibt jedoch auch einen Wassertank im Gerät selbst. Soll also ohne Festwasseranschluss gearbeitet werden, kann der Tank mit dem mitgelieferten Messbecher gefüllt werden. Um die fünf Liter zusammenzubekommen, die für einen Spülzyklus nötig sind, muss man den 1,5-Liter-fassenden Becher allerdings mehrfach befüllen. Beispielsweise auf einem Campingplatz empfiehlt sich also eher die Verwendung von einem Eimer, um die Frischwasserversorgung zu sichern. Ist der Tischgeschirrspüler bereits am Strom, gibt es auch ein Signal, sobald die Wassermenge ausreicht. So kann man den Tank nicht überfüllen.

Mit einem Messbecher wird Wasser in den Tank des Hava R01 gegeben.
Beim Hava R01 kann mit einem festen Wasseranschluss oder mit dem eingebauten Wassertank gearbeitet werden. © IMTEST

Hilfsmittel

Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind einige Einsätze für den Geschirrkorb. So gibt es nicht nur den typischen Besteckkorb, in dem Messer, Gabeln und Löffel Platz finden. Auch eine Ablage für kleine Gläser oder Tassen ist dabei sowie eine Schale, die speziell für das Programm “Fruit” (englisch für Frucht) gedacht ist. Dieses kann laut Bedienungsanleitung Obst mit harter Oberfläche waschen. Eine Erhitzung des Wassers oder andere Desinfektions-Maßnahmen erfolgen jedoch nicht. Ob man seine Äpfel dann nicht lieber selbst abspült, anstatt auf das Ende des Programms mit 19 Minuten Dauer zu warten, ist eine Überlegung wert. Zumal die Schale auch keinen vorgesehenen Platz im Geschirrkorb zu haben scheint und mit etwas Kraft eher auf die Stäbe gezwungen werden muss.

Ein Apfel wird in die Obstschale des Tischgeschirrspülers gelegt.
Die mitgelieferte Schale, um beispielsweise Obst zu reinigen, passt nur mit Mühe in den Geschirrkorb. © IMTEST

Zum Programm “Baby Care Heavy” (englisch, sinngemäß “Intensivprogramm, zum Beispiel für Baby-Produkte”) gibt es hingegen keine spezielle Halterung dazu, wie etwa die Flaschenhalterung beim Konkurrent Medion MD 37217.
Ähnlich wie beim Mitbewerber ist allerdings auch das Fach für den Reiniger etwas zu klein für Standard-Geschirrspültabs. Hier empfiehlt es sich, den Tab zweizuteilen, um nicht unnötig Ressourcen zu verschwenden.

Ein Geschirrspültab in der Vertiefung des Mini-Geschirrspülers (zu groß).
Ein handelsüblicher Geschirrspültab ist zu groß für die Vertiefung in der Tür des Hava-Tischgeschirrspülers.
Ein Geschirrspültab wird mit einem Messer halbiert.
Wird der Tab jedoch zertielt, beispielsweise mit einem Küchenmesser, …
Ein halber Geschirrspültab in der Vertiefung des Mini-Geschirrspülers (passend).
…passt er in die Aussparung und hält außerdem gleich für zwei Spülgänge.

Pflege

Für die Reinigung und Pflege des Hava-Tischgeschirrspülers ist die Flexibilität einiger Bauteile hilfreich. So lassen sich sowohl die Siebkombination als auch der Besteckkorb und der Sprüharm teilweise auseinander bauen. Zum regelmäßigen Entfernen von Rückständen ist das sehr praktisch.

Der Besteckkorb des Hava R01 wird auseinander genommen.
Zur Reinigung können verschiedene Elemente des Hava-Mini-Geschirrspülers auseinander gebaut werden. Darunter der Besteckkorb, …
Das Sieb des Hava R01 wird auseinander genommen.
…die Siebkombination…
Entnahme des unteren Sprüharms.
…und der Sprüharm.

Energiesparen mit dem Mini-Geschirrspüler von Hava?

Energieverbrauch

Generell ist der Energieverbrauch eines Tischgeschirrspülers deutlich höher als bei einem Großgerät – zumindest im Verhältnis zur Menge an Geschirr, die in der Maschine gespült werden kann. Die kleine Hava R01 fasst zwei Maßgedecke zurzeit – das heißt ungefähr die Geschirrmenge, die eine Person an zwei Tagen benutzt. Wird die Spülmaschine also jeden zweiten Tag angemacht, ergeben sich 180 Spülgänge im Jahr und ein Energiebedarf von circa 65 Kilowattstunden. Bei einem momentanen Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunden entspricht das Energiekosten von rund 21 Euro pro Jahr. Das kann sich für kleine Haushalte also lohnen.

Ist aber mehr Geschirr zu spülen, sollte lieber auf eine größere Maschine gewechselt werden als die kleine öfter zu benutzen. Eine effiziente Miele-Geschirrspülmaschine mit 60-Zentimeter-Maß würde für die gleichen 180 Spülgänge nämlich knappe 97 Kilowattstunden mit Kosten von 47 Euro verbrauchen. Sie spült dabei aber auch die siebenfache Menge an Geschirr – dafür würde die Hava R01 Energiekosten von 145 Euro verursachen.

Energiespar-Programm

Wirklich bemerkenswert ist allerdings, dass die Hava R01 kein Energiesparprogramm ausweist. Andere Geschirrspülmaschinen bieten in der Regel ein mit “ECO” bezeichnetes Programm an. Auf dieses beziehen sich nämlich auch die Angaben des Energielabels. Der Tischgeschirrspüler von Hava kommt zwar ebenfalls mit EU-Energieetikett, aber auf welches Programm sich dieses bezieht, ist nicht ersichtlich. Das ist für Nutzende zum einen verwirrend, zum anderen widerspricht das auch den Anweisungen der EU-Verordnung 2019/2022. Diese fordert, dass jeder Haushaltsgeschirrspüler ein Energiespar-Programm aufweist, das mit “ECO” bezeichnet ist.

Das Energielabel des Hava R01 Mini-Geschirrspülers.
Dei Angaben des Energielabels beziehen sich immer nur auf das ECO-Programm, beziehungsweise auf den Vergleich von ECO- zu Standardprogramm. © Hava

Ein Blick in die Bedienungsanleitung verrät zwar die Wassertemperaturen und Programmdauern der einzelnen Programme, doch auch die helfen kaum weiter. Normalerweise sind ECO-Programme so konzipiert, dass sie mit niedrigeren Temperaturen arbeiten, um Energie einzusparen. Dafür laufen sie länger, um genauso gute Reinigungsergebnisse für normal-verschmutztes Geschirr erzielen zu können wie Standardprogramme. Beim Hava R01 gibt es allerdings nur zwei Programme für normal-verschmutztes Geschirr. “Normal” und “Soft” weisen allerdings die gleichen Temperaturen fürs Reinigen und Klarspülen auf, wobei das Soft-Programm sogar noch zehn Minuten kürzer ist.

Eine Hand bedient den Hava R01.
Der Hava R01 bietet fünf verschiedene Programme, jedoch keines, das “ECO” heißt. © IMTEST

Auf Nachfrage beim Hersteller wurde IMTEST dennoch gesagt, “dass das Soft-Programm am ehesten mit einem ECO-Programm vergleichbar ist“. Ein wesentlicher Unterschied des Energieverbrauchs konnte im IMTEST-Labor allerdings nicht festgestellt werden.

Fazit

Der Hava R01 ist ein kompakter Geschirrspüler, der insbesondere für kleine Küchen oder den mobilen Einsatz gedacht ist. Im Labortest waren die Reinigungsergebnisse sehr gut, außerdem waren – nach Abwarten der Trocknungsphase – nur noch wenige Wassertropfen auf dem Geschirr vorhanden. Der Energieverbrauch ist allerdings vergleichsweise hoch, sowohl laut Messung des Strombedarfs im IMTEST-Labor als auch laut Klassifizierung “F” des EU-Energieetiketts. Zudem ist es problematisch und für Nutzende verwirrend, dass es zwar ein Energielabel gibt, dass sich aufs ECO-Programm bezieht, aber keines der Programme tatsächlich so benannt ist.
Ressourcenschonender als das Abwaschen per Hand ist das Spülen in einer Geschirrspülmaschine allerdings in der Regel trotzdem. Da kann sich der Preis von derzeit 320 Euro auf der Hava-Webseite durch anschließende Einsparungen trotzdem lohnen. Weitere Tipps zum Energiesparen mit Geschirrspülern gibt es auch hier.

  • PRO
    • Sehr gute Reinigungs- und gute Trocknungsleistung, Betrieb mit Wassertank möglich, leise.
  • KONTRA
    • EU-Energieeffizienzklasse nur “F”, kein ausgewiesenes ECO-Programm, Wasserverbrauch etwas hoch.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8



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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.