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Hava R01 im Test: Überzeugt der handliche Camping-Geschirrspüler?

Der Hava R01 Mini-Geschirrspüler soll in kleinen Küchen oder auch beim Camping aushelfen können. IMTEST hat ihn auf den Prüfstand gestellt.

Die IMTEST-Redakteurin mit dem Hava Mini-Geschirrspüler auf dem Arm.
© IMTEST

Endlich Sommerferien – für viele ist da ein ausgedehnter Urlaub auf einem der schönsten Campingsplätze Deutschlands das Größte! Doch nach Baden, in der Sonne liegen und leckerem Grillabend bleibt meißt noch die Aufräumarbeit. Und für einen Geschirrspüler bietet die Wohnmobil-Küche oft einfach keinen Platz, obwohl die Vorteile eines solchen Gerätes eindeutig überwiegen: Im Vergleich zum Handspülen können sie nicht nur Arbeit und Zeit, sondern auch Energie einsparen. Einige Hersteller bieten daher eine Mini-Variante an, den sogenannten Tischgeschirrspüler. Ob sich zum Beispiel der R01-Geschirrspüler von Hava für den Camping-Urlaub lohnt, zeigt der Test.

Produktdetails

  • Fassungsvermögen: 2 Maßgedecke
  • Maße: 45,8 x 42,8 x 42,5 cm
  • Gewicht: 13 kg
  • Nennleistung: 950 Watt
  • UVP: 399,99 €

Der Hava R01 im Test: Nicht nur sauber, sondern rein?

Um den Mini-Geschirrspüler überhaupt beim Camping nutzen zu können, muss er platzsparend sein. Noch wichtiger ist aber, dass er auch gut funktioniert. Sonst frustriert der Einsatz eher, als dass er hilft. IMTEST hat die Reinigungs- und Trocknungsleistung des Hava R01 Tischgeschirrspülers daher mit einer Testbeladung aus Geschirr, Besteck und Gläsern und passendem Testschmutz auf die Probe gestellt.

Hava R01 Tischgeschirrspüler

Hava R01 Tischgeschirrspüler auf weißem Grund

Reinigungsergebnis des Tischgeschirrspülers

Der Tischgeschirrspüler von Hava konnte sich im Labortest gut schlagen. Nach Ende des Reinigungsprogramms „Normal“ waren fast alle Beladungsteile perfekt sauber. Sogar eingebrannte Kaffee-Rückstände und farbintensive rote-Beete-Verschmutzungen entfernte der Camping-Geschirrspüler restlos. Nur auf der Rückseite eines Tellers waren sogenannte Rück-Anschmutzungen zu finden. Das bedeutet, dass sich dort Schmutz niederschlug, der vorher bereits von anderem Geschirr abgespült wurde. Die typischen, feinkörnigen Rückstände ließen sich anschließend aber leicht mit einem feuchten Tuch entfernen.

Trocknungsergebnis der Mini-Spülmaschine

Für die meisten wohl weniger wichtig, aber ebenfalls zeitsparend: die Trocknungsleistung. Denn wenn das Spülprogramm fertig ist, soll das Geschirr zur erneuten Nutzung oder zum Wegräumen bereit sein. Wenn dann noch händisches Trocknung mit dem Geschirrtuch nötig ist, kann das nerven.

Genau das war bei der Hava R01 Mini-Spülmaschine allerdings zunächst ein Problem. Am Ende des Normal-Spülzyklus waren alle Teile noch ziemlich nass. Dafür hat der Mini-Geschirrspüler aber noch eine optionale Trocknungs-Funktion. Diese war zum Testzeitpunkt standard-mäßig zugeschaltet, benötigte aber auch noch einmal eine knappe Stunde extra Zeit. Das anschließende Ergebnis war dafür deutlich besser: Die Beladung war überwiegend trocken – nur noch Stellen, an denen Geschirrteile sich gegenseitig oder den Korb berührten, wiesen Wassertropfen auf.

Ein Nachteil der extra-Trocknung ist allerdings, dass diese auch extra Energie kostet. Im Labortest machte die Trocknung über eine Stunde ein Plus von etwa 11 Prozent aus. Insgesamt benötigte der Mini-Geschirrspüler von Hava ungefähr 360 Wattstunden Energie für einen kompletten Zyklus mit Trocknung. Ist der Mini-Geschirrspüler also etwa beim 14-tägigen Camping-Urlaub jeweils zwei bis dreimal täglich im Einsatz, macht das beim aktuellen Strompreis von 27 Cent pro Kilowattstunde schon einen Unterschied von 3,40 Euro aus.



Hava R01 Tischgeschirrspüler im Test: Bereitmachen für den Einsatz

Der wichtigste Punkt, die Reinigungsleistung, konnte im Labor also überzeugen. Doch wie genau funktioniert die Mini-Spülmaschine eigentlich? IMTEST zeigt den Aufbau und die Besonderheiten im Vergleich zu haushaltsüblichen, größeren Modellen.

So gelingt der Aufbau

Die Montage des Hava-Mini-Geschirrspülers gelang im Test einfach. Nachdem alle Verpackungsbestandteile entfernt waren, musste lediglich für Strom, Frischwasser und Abfluss gesorgt werden.

Während die Wasseranschlüsse sowohl für eine Festinstallation als auch für einen mobilen Einsatz ausgelegt sind, kann die Energiezufuhr nur über das angebrachte Stromkabel mit haushaltsüblichem Schuko-Stecker erfolgen. Eine Betriebsmöglichkeit mit Akku gibt es nicht.

Der Abwasser-Schlauch hingegen kann nach dem Aufstecken auf den Abfluss sowohl in ein Waschbecken als auch in einen Eimer geleitet werden. Damit nichts verrutschen kann, liegt eine Schlauchschelle zum Festziehen sowie ein Saugnapf bei, mit dem der Schlauch an einer glatten Oberfläche festgehalten werden kann.

Die Wasserzufuhr ist ebenfalls flexibel. Ein Zulauf-Schlauch ist im Lieferumfang enthalten, es gibt jedoch auch einen Wassertank im Gerät selbst. Soll also ohne Festwasseranschluss gearbeitet werden, kann der Tank mit dem mitgelieferten Messbecher gefüllt werden. Um die fünf Liter zusammenzubekommen, die für einen Spülzyklus nötig sind, müssen Nutzende den 1,5-Liter-fassenden Becher allerdings mehrfach befüllen. Beispielsweise auf einem Campingplatz empfiehlt sich also eher die Verwendung eines Eimers, um die Frischwasserversorgung zu sichern. Ist der Tischgeschirrspüler bereits am Strom, gibt es auch ein akustisches Signal, sobald die Wassermenge ausreicht. Das ist praktisch, um den Tank nicht zu überfüllen.

Hilfsmittel

Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind einige Einsätze für den Geschirrkorb. So gibt es nicht nur den typischen Besteckkorb, in dem Messer, Gabeln und Löffel Platz finden. Auch eine Ablage für kleine Gläser oder Tassen ist dabei sowie eine Schale, die speziell für das Programm „Fruit“ (englisch für Frucht) gedacht ist. Dieses kann laut Bedienungsanleitung Obst mit harter Oberfläche waschen. Eine Erhitzung des Wassers oder andere Desinfektions-Maßnahmen erfolgen jedoch nicht. Ob Nutzende die Äpfel dann nicht lieber selbst abspülen, anstatt auf das Ende des Programms mit 19 Minuten Dauer zu warten, ist eine Überlegung wert. Zumal die Schale zum Testzeitpunkt auch keinen vorgesehenen Platz im Geschirrkorb zu haben schien, sondern mit etwas Kraft auf die Stäbe gezwungen werden musste.

Desweiteren gibt es ein Programm „Baby Care Heavy“ (englisch, sinngemäß „Intensivprogramm für Baby-Produkte“), das speziell für Kleinkind-Produkte gedacht ist. Eine extra Flaschenhalterung, wie sie etwa Konkurrenten anbieten, gibt es von Hava aber nicht.

Wichtig ist außerdem zu erwähnen, dass das Reinigungsfach etwas zu klein für Standard-Geschirrspültabs ist. Bezüglich der Menge ist das vermutlich sinnvoll – die kleine Beladung benötigt keinen vollen Tab. Hier empfiehlt es sich daher, auf Geschirrreiniger in Pulverform umzusteigen oder einen Standard-Tab zu zweiteilen, um nicht unnötig Ressourcen zu verschwenden.

Pflege des Camping-Geschirrspülers

Für die Reinigung und Pflege des Hava-Tischgeschirrspülers ist die Flexibilität einiger Bauteile hilfreich. So lassen sich sowohl die Siebkombination als auch der Besteckkorb und der Sprüharm teilweise auseinander bauen. Zum regelmäßigen Entfernen von Rückständen ist das sehr praktisch. Bis auf das Grobsieb sind aber alle Teile aus Kunststoff und damit einer größeren Gefahr für Abnutzung ausgesetzt als Komponenten aus Metall.

Das Sieb des Hava R01 wird auseinander genommen.
Viele Teile des Hava Tischgeschirrspülers lassen sich auseinander bauen, um besser gereinigt werden zu können.

Der Mini-Geschirrspüler von Hava im Test: So hoch ist der Energieverbrauch

Generell ist der Energieverbrauch eines Tischgeschirrspülers deutlich höher als bei einem Großgerät – zumindest im Verhältnis zur Menge an Geschirr, die in der Maschine gespült werden kann. Was das für die Hava R01 bedeutet, hat IMTEST überprüft.

Verbrauchs-Check: Energiemessung im IMTEST-Labor

Die kleine Hava R01 fasst laut Herstellerangabe zwei Maßgedecke. Das soll ungefähr der Geschirrmenge entsprechen, die eine Person an zwei Tagen benutzt: jeweils vier große und kleine Teller sowie Tassen und und Servierschüsseln. Darüber hinaus ein Glas und je sieben Gabeln, Messer und Löffeln.

Wird die Spülmaschine also in einem Einpersonenhaushalt nur jeden zweiten Tag einmal angemacht, ergeben sich 180 Spülgänge im Jahr. Das entspricht laut Labormessung einem Energiebedarf von circa 65 Kilowattstunden. Bei einem momentanen Strompreis von 27 Cent pro Kilowattstunden entspricht das Energiekosten von rund 17,55 Euro pro Jahr. Für kleine Haushalte kann sich das lohnen.

Ist aber mehr Geschirr zu spülen, sollte lieber auf eine größere Maschine gewechselt werden als die kleine öfter zu benutzen. Eine effiziente Miele-Geschirrspülmaschine mit 60-Zentimeter-Maß würde für die gleichen 180 Spülgänge nämlich knappe 97 Kilowattstunden mit Kosten von 40 Euro verbrauchen. Sie spült dabei aber auch die siebenfache Menge an Geschirr, wofür die Hava R01 rechnerisch Energiekosten von 122 Euro verursachen würde.

Hava R01: Wo ist das Energiespar-Programm?

Wirklich bemerkenswert ist allerdings, dass die Hava R01 kein Energiesparprogramm „ECO“ ausweist. Der Tischgeschirrspüler von Hava kommt zwar mit EU-Energielabel – das sich stets auf das ECO-Programm bezieht. Auf welche Einstellung sich dieses bei Hava beruft, war zum Testzeitpunkt aber nicht ersichtlich. bezieht, ist nicht ersichtlich.

Auf Nachfrage beim Hersteller wurde IMTEST gesagt, „dass das Soft-Programm am ehesten mit einem ECO-Programm vergleichbar ist“. Ein wesentlicher Unterschied des Energieverbrauchs konnte IMTEST allerdings weder anhand der Programmparamter der Bedienungsanleitung noch innerhalb der Energiemessung im Labor festgestellen.

Fazit

Der Hava R01 ist ein kompakter Geschirrspüler, der sich dank Wassertank insbesondere für den mobilen Einsatz eignet – solange es eine Stromversorgung mit haushaltsüblicher Steckdose gibt. Ansonsten richtet sich das Marketing vor allem an Menschen mit kleiner Wohnung und zu wenig Platz in der Küche.
Im Labortest konnte die Hava R01 vor allem mit sehr guten Reinigungsergebnisse punkten. Außerdem verblieb (nach Abwarten der extra Trocknungsphase) nur noch wenig Wasser auf dem Geschirr, sodass kaum nachgetrocknet werden musste. Der Energieverbrauch war allerdings vergleichsweise hoch, sowohl laut Messung des Strombedarfs im IMTEST-Labor als auch laut Klassifizierung „F“ des EU-Energieetiketts.

  • PRO
    • sehr gute Reinigungs- und gute Trocknungsleistung im Test, mobiler Betrieb dank Wassertank möglich, vergleichsweise leise
  • KONTRA
    • EU-Energieeffizienzklasse nur „F“, kein ausgewiesenes ECO-Programm, Wasserverbrauch im Test etwas hoch

Imtest Ergebnis:

befriedigend 2,8


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Dieser Test wurde vollständig im Mai 2023 durchgeführt und folgt noch nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025.

Dr. Lotta Kinitz ist seit Mai 2022 Teil des IMTEST-Teams. Derzeit ist sie sowohl Redakteurin als auch stellvertretende Testleiterin für Produkttests. Als...