Steigen die Temperaturen über mehrere Tage auf über 30 Grad, heizen sich Innenräume unangenehm auf. Da hilft dann meist nur noch aktive Kühlung. E.ON Deutschland hat verschiedene große und kleine Lösungen, mittels derer sich die Raumtemperatur reduzieren lässt, untersucht und deren Strombedarf berechnet.
Mobile Klimaanlagen vs. Split-Systeme
Ob Split-Klimaanlage oder Monoblock-Variante – beide kühlen spürbar ein oder mehrere Zimmer. Die Geräte unterscheiden sich jedoch in ihrem Stromverbrauch und den damit verbundenen Kosten.
Eine beliebte Variante, für Kühle zu sorgen, sind die bekannten Monoblock-Aufstell-Klimaanlagen. Läuft ein solches Gerät in den klassischerweise besonders heißen Sommermonaten Juli und August täglich acht Stunden, summiert sich der Stromverbrauch auf rund 496 kWh. Das entspricht Stromkosten von etwa 2,8 Euro pro Tag oder rund 174 Euro pro Saison. Die Anschaffungspreise liegen bei etwa 400 bis 600 Euro pro Gerät. Dieser Berechnung liegt zugrunde: ein Klimagerät mit 1000 Watt Kühlleistung, ein beispielhafter Strompreis von 35 Cent/kWh und eine Nutzungsdauer von 62 Tagen pro Jahr.
Eine festinstallierte Splitklimaanlage ist energieeffizienter und leiser – sie verbraucht unter gleichen Bedingungen etwa 396 kWh. Pro Tag kostet die Anlage somit 2,24 Euro, das sind rund 139 Euro pro Sommer. Dieser Berechnung liegt zugrunde: ein Klimagerät mit 800 Watt Kühlleistung, ein beispielhafter Strompreis von 35 Cent/kWh und eine Nutzungsdauer 62 Tagen pro Jahr.
Hinzu kommen jedoch die höheren Anschaffungs- sowie die Installationskosten. Viele Geräte können auch zum Heizen, etwa in der Übergangszeit verwendet werden, was gerade in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage sinnvoll sein kann.
Deutlich weniger energieintensiv und viel günstiger ist der klassische Ventilator. IMTEST hat aktuelle Modelle von bekannten Marken wie Shark, Midea und Boneco getestet. Bei acht Stunden täglicher Nutzung belaufen sich die Stromkosten auf etwa acht Euro für die heißen zwei Monate. Dieser Berechnung liegt zugrunde: ein Ventilator mit 48 Watt, ein beispielhafter Strompreis von 35 Cent/kWh und eine Nutzungsdauer von 62 Tagen. Die Anschaffungskosten liegen je nach Gerät bei 70 bis 80 Euro. Allerdings senken die Geräte auch nicht die Raumtemperatur, nur der Luftstrom sorgt für ein kühleres Gefühl.
Kühlen mit Solarstrom
Wer eine PV-Anlage auf dem Dach hat, kann den selbst erzeugten Sonnenstrom optimal auch zum Kühlen nutzen. Denn an sonnigen Sommertagen erzeugt die Anlage besonders viel Energie: Würde die Klimaanlage an einem wolkenlosen Tag im August acht Stunden laufen, würde sie nur rund 19 Prozent des selbst erzeugten Stroms einer zehn kWp Photovoltaikanlage verbrauchen.
Auch eine Balkonsolaranlage kann den Energieverbrauch der Klimaanlage merklich reduzieren: 2024 lieferte ein Balkonkraftwerk rechnerisch rund 43 Prozent des benötigten Stroms für eine Monoblock-Klimaanlage. IMTEST hat fünf aktuelle Modelle mit Speicher getestet.

Kühlfunktion der „klassischen Wärmepumpe“
Neben den bekannten Klimaanlagen, also Luft-Luft-Wärmepumpen, kann oft auch die „klassische“ Wärmepumpe (Luft-Wasser oder Wasser-Wasser) im Sommer zur Kühlung verwendet werden. Neuere Geräte haben die Kühlfunktion in der Regel bereits integriert, ältere Wärmepumpen kann man meist nachrüsten.
Unterschieden wird in eine aktive und eine passive Kühlfunktion. Das aktive Kühlen ist mit jeder Wärmepumpe möglich und reduziert die Raumtemperatur um etwa drei Grad. Die passive Kühlfunktion ist nur mit einer Erdwärme- oder Grundwasserpumpe möglich. Auch diese Methode senkt die Temperatur im Raum um etwa drei Grad. Zudem sind die Kosten für eine technische Umrüstung der Wärmepumpe gering.
Dieses Wissen ist mittlerweile weitverbreitet: In einer Umfrage von E.ON unter Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern gaben 62 Prozent an, dass sie die Kühlfunktion der Wärmepumpe kennen.


