Für Espresso-Fans, die ihr Lieblingsgetränk auch in den eigenen vier Wänden genießen möchten, führt kaum ein Weg an einer Siebträgermaschine vorbei. Allerdings haben die Geräte einen stolzen Preis. IMTEST hat die Breville Barista Max bestellt und getestet. Kann das günstige Modell mit den teureren Konkurrenten von Sage oder De’Longhi mithalten?
Breville wirbt damit, dass die Barista Max besonders einfach zu bedienen ist und über eine Technik verfügt, „die Sie benötigen, um eine Tasse Kaffee wie im Caféhaus auch zuhause genießen zu können“.
Produktdetails
- Unverbindliche Preisempfehlung: 539,99 Euro
- Gewicht: 9,2 Kilogramm
- Größe: 36,6 x 44 x 36,6 Zentimeter
- Maximaler Pumpendruck: 15 Bar
- Wasserbehälterkapazität: 2,8 Liter
- Bohnenbehälterkapazität: 250 Gramm
- Garantie: 12 Monate
Siebträgermaschine: Das sind die Testkriterien
Wer sich mit der Anschaffung einer Siebträgermaschine beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken. Wichtig ist beispielsweise ebenfalls, wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind und wie schnell das Gerät aufheizt. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung und Handhabung der Maschine funktionieren. Auch die Lautstärke ist ein spannender Faktor bei der Kaufentscheidung.

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Breville: Bedienung und Handhabung
Die erste Inbetriebnahme der Espressomaschine von Breville geht sehr einfach. Über das Design der Bedienelemente lässt sich streiten, die geringe Anzahl an Tasten macht die Bedienung aber maximal einfach. So gibt es lediglich eine Anschalttaste, Tasten für eine Tasse oder zwei Tassen, eine Taste zur manuellen Einstellung der Brühmenge (Start und Stopp) und ein Drehrad für Milchschaum oder Heißwasser. Die Handhabung der Tropfschale, des Wassertanks und des Bohnenbehälters gestalten sich ebenfalls leicht. Allerdings muss man bei diesem feststellen, dass er nur luft- und lichtgeschützt, nicht aber luft- und lichtdicht ist, was Auswirkungen auf die gelagerten Bohnen hat.

Um Espresso zuzubereiten, setzen die Nutzer den Siebträger zunächst links unter dem Gerät in eine Halterung ein. Hierbei ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt, da der Siebträger sonst schräg in der Halterung sitzt. Anschließend wird dieser nach unten gedrückt, wodurch die Maschine Kaffeebohnen mahlt. Da das Gerät anders als etwa die Sage Barista Express Impress nicht über eine Halbautomatik verfügt, muss der befüllte Siebträger dann auf einer Waage abgewogen werden, um die ideale Dosiermenge zu bestimmen.

Zum Tampern liegt nur ein einfacher Plastik-Tamper bei. Der perfekte Anpressdruck gelingt damit nur mit etwas Übung. Anschließend wird der Siebträger rechts unter der Maschine eingespannt.
Negativ fällt die lange Aufheizzeit auf: Rund 60 Sekunden vergehen, bis die Barista Max einsatzbereit ist. Auch bei der Materialqualität gibt es Abzüge. Der Siebträger ist ungewöhnlich leicht, der Wassertankdeckel aus dünnem Kunststoff wirkt instabil. Eine Entkalkung erinnert das Gerät nicht – nur die Reinigung wird per Leuchte angezeigt.
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Kaffee: Das sind die Ergebnisse
Mahlgrad und Extraktionszeit entscheiden über Geschmack und Qualität eines Espressos. Die Barista Max erlaubt 30 feine Abstufungen – wie ein deutlich teureres Sage-Modell. Laut Hersteller liegt die ideale Durchlaufzeit bei 20 bis 30 Sekunden. Im Test lief der Espresso schon nach 9 Sekunden durch – empfohlen war eine feine Einstellung. Das Ergebnis: kräftiger Geschmack, geringe Säure, stabile Crema. Trotz kurzer Extraktion also ein gutes Ergebnis.

Auch die Temperatur überzeugt: 30 Sekunden nach dem Brühvorgang lag sie bei 67 °C – ein sehr guter Wert im Test. Die Tassen lassen sich über die integrierte Heißwasserfunktion vorwärmen, steuerbar über das Drehrad.
Ebenfalls positiv: Die Barista Max arbeitet vergleichsweise leise. Beim Mahlen erreicht sie 70 Dezibel (etwa wie eine laute Unterhaltung), beim Brühen nur 57 Dezibel – das entspricht normalem Gesprächspegel. Damit gehört sie zu den leiseren Geräten im Testfeld.

Anders als etwa die Sage Barista Touch Impress besitzt das Modelle von Breville keine Milchschaumautomatik. Milchschaum muss hier ganz klassisch mithilfe eines Dampfstabs und eines Milchkännchens erzeugt werden. Da die Resultate dabei primär von den Kenntnissen und dem Können der Nutzer abhängen, bewertet IMTEST diesen Punkt nicht.
Neu oder gebraucht?
IMTEST hat die Siebträgermaschine von Breville bei Amazon als Neuprodukt bestellt. Doch beim Auspacken des Geräts entstanden daran einige Zweifel. Zwar werden Maschinen häufig noch in der Fabrik auch mit Kaffeebohnen auf ihre Funktionalität geprüft, dies merkt man ihnen allerdings in der Regel nicht an. Bei Breville war jedoch nicht nur der Siebträger innen von einer Kalkschicht gezeichnet, auch der Körper der Maschine wies Kalkablagerungen und Kaffeespritzer auf.

Zudem waren einige Bauteile des Geräts bereits zusammengesteckt, die laut Bedienungsanleitung erst noch zusammengesteckt werden müssen. So drängt sich der Eindruck auf, dass es sich bei dem als „neu“ bestellten Produkt um ein gebrauchtes Gerät handelt. Ob hierfür Hersteller Breville oder Händler Amazon verantwortlich ist, bleibt natürlich offen.
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Fazit: Solider Einstieg in die Siebträgerwelt
Die Breville Barista Max überzeugt im Test mit gutem Espresso und sehr guter Crema. Die Maschine lässt sich leicht in Betrieb nehmen und einfach bedienen. Auch die Lautstärke bleibt im Rahmen – beim Mahlen wie beim Brühen.
Weniger überzeugend ist die Verarbeitung: Viele Teile wirken billig und wenig robust. Zudem bietet die Barista Max spürbar weniger Komfort als halbautomatische Modelle wie die Sage Barista Express Impress. Die lange Aufheizzeit stört im Alltag.
Wer jedoch eine verhältnismäßig günstige Maschine für den Einstieg in die Welt der Siebträgermaschinen sucht, für den kann die Breville Barista Max* eine gute Wahl sein.
- PRO
- Einfache Bedienung und Handhabung, leise, guter Espresso mit sehr guter Crema
- KONTRA
- Nicht hochwertig, Bohnenbehälter nur licht- und luftgeschützt, sehr lange Aufheizzeit
Imtest Ergebnis:
gut 2,31
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