Der Thermomix von Vorwerk gehört heute zu den bekanntesten und beliebtesten Küchengeräten Deutschlands. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass Vorwerk einen kochenden Küchenmixer entwickelte? Und welche Modelle sind seither erschienen? IMTEST hat die Evolution des Thermomix nachvollzogen und gibt einen Überblick über alle bisherigen Geräte bis zum neuesten Verkaufsschlager TM7.
Der Urknall der Thermomix-Welt
1961 brachte Vorwerk sein erstes Universalküchengerät auf den Markt: den VKM5, kurz für „Vorwerk Küchenmaschine mit Mixer“. Dieses Gerät vereinte bereits sieben Funktionen, konnte jedoch noch nicht kochen. Beliebt war es dennoch – etwa zur Zubereitung von Suppen, wobei das Kochwasser separat erhitzt werden musste. Der Schweizer Vorwerk-Vertriebler Hansjörg Gerber erkannte dieses Manko und schlug die Entwicklung eines kochenden Mixers vor.
Nach intensiver Entwicklungsarbeit erschien 1971 der VM2000 – der erste Heizmixer der Welt. Er gilt heute als Ursprung der Thermomix-Reihe. Der Nachfolger VM2200 von 1977 bot mit einem größeren Mixtopf (2 statt 1,5 Liter) zusätzlichen Komfort.
Die Ära Thermomix beginnt
1980 führte Vorwerk den Markennamen Thermomix ein – eine Kombination aus „Thermo“ (für Temperatur) und „Mix“. Das erste Modell unter diesem Namen war der TM3000. Bereits hier kam ein Gareinsatz zum Einsatz, wie er in ähnlicher Form bis heute verwendet wird.
Zwei Jahre später folgte der TM3300, erstmals mit einer Farbgestaltung in Schwarz, Weiß und Edelstahl – optisch nah an heutigen Modellen. Besonders in Frankreich und Italien fand der Thermomix früh viele Anhänger, bevor er ab 1984 auch in Deutschland immer populärer wurde.
Innovationen der 1990er-Jahre: TM21 und Varoma
Der TM21 erschien 1996 und brachte gleich zwei Meilensteine: die bis heute typische integrierte Waage und den ersten Dampfgaraufsatz „Varoma“. Damit wurde gleichzeitiges Kochen und Dampfgaren möglich. Zudem wurde der Mixtopf jetzt mittig im Gerät platziert – ein Designmerkmal, das bis heute beibehalten wurde.
Der ursprüngliche Varoma und der Mixtopf bestanden aus Edelstahl – wie viele Teile auch heute noch.
TM31: Fortschritte für Komfort und Vielseitigkeit
Der von 2004 bis 2014 erhältliche TM31 war mit Funktionen wie Linkslauf und Sanftrühr-Stufe noch vielseitiger. Ein effizienterer Reluktanzmotor sowie ein integrierter Temperatursensor verbesserten die Bedienbarkeit deutlich. Erstmals war der Mixtopf zudem spülmaschinengeeignet.
Der TM31 war eines der beliebtesten Modelle und ist zum Teil auch heute noch gebraucht zu kaufen. IMTEST hat den TM31 hier als gebrauchtes Modell aus dem eBay Restore getestet.
Der digitale Durchbruch: TM5 mit Guided-Cooking
2014 kam mit dem TM5 der digitale Wandel. Er war der erste Thermomix mit Touchscreen und Guided-Cooking-Funktion – also Schritt-für-Schritt-Anleitungen direkt auf dem Display. Mit Vorwerk-Rezepten gelang jedes Gericht garantiert, so zumindest das Versprechen des Herstellers. Erweiterbar durch Rezept-Chips und später durch den Cook-Key, war der TM5 so begehrt, dass es teilweise zu monatelangen Wartezeiten kam.
Der TM6: Vielseitigkeit und Technik auf hohem Niveau
Von 2019 bis 2025 war der TM6 auf dem Markt. Dank integriertem WLAN benötigte er keinen Cook-Key mehr – die Rezepte aus Cookidoo waren erstmals direkt auf dem Gerät verfügbar (Abo vorausgesetzt). Das größere 6,8-Zoll-Display vereinfachte die Bedienung, Bluetooth ermöglichte die Verbindung mit Zubehör wie dem Temperatur-Sensor.
Vor allem bot der TM6 Kochmodi, die sich viele zuvor gewünscht hatten: Temperaturen bis 160 °C für Anbraten und Karamellisieren, sowie eine grammgenaue Waage. Er konnte zudem erstmals Sous-vide-Garen, Slow-Cooking, Fermentieren und mehr.
Den Thermomix TM6 hat IMTEST hier getestet.
Thermomix Friend: Kochen im Duett
2020 erschien der Thermomix Friend – ein Zusatzgerät, das paralleles Kochen mit dem TM5 oder TM6 ermöglicht. Es ist auf Rühren und Erhitzen (bis 120 °C) spezialisiert und eignet sich z. B. dazu, eine Suppe warmzuhalten, während das Hauptgerät etwas Neues zubereitet. Den Thermomix Friend hat IMTEST hier getestet.
Für das neueste Modell TM7 gibt es derzeit noch keinen kompatiblen Friend. Da das Gerät aber bei vielen Nutzenden sehr beliebt war, wird Vorwerk vermutlich zeitnah daran arbeiten.
Thermomix TM7: Der neue Star in der Manege
Der Thermomix TM7 ist das neueste Modell von Vorwerk und bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Das komplett neue Design mit 10-Zoll-Touchdisplay und hitzeisolierendem Mantel in Schwarz hat die Silhouette des Kultgeräts deutlich verändert.
Außerdem wurde insbesondere der Motor weiterentwickelt, um ihn leiser und leistungsfähiger zu machen. Einer der neuen Modi erlaubt zudem das Kochen ohne Deckel bis 100 °C, was sich laut Hersteller viele Nutzende zuvor gewünscht hatten – vornehmlich für die Zubereitung von Nudeln.
Zudem bietet der neue Varoma-Dampfgaraufsatz mehr Volumen als zuvor, sodass etwa Stangenspargel besser hineinpasst. Vor allem hebt Vorwerk aber die intuitivere Nutzerführung hervor. Das neue Display sieht nicht nur einem herkömmlichen Tablet-PC ähnlich, sondern lässt sich auch ähnlich benutzen. So blättern Kochbegeisterte beispielsweise nicht mehr durch die Rezepte, sondern können von oben nach unten scrollen wie bei einer Webseite.
Fazit
Seit den Anfängen in den 1960er-Jahren hat sich die Thermomix-Welt stark gewandelt. Immer neue Funktionen, smarte Features und durchdachtes Zubehör kamen hinzu. Laut Vorwerk war der stets enge Kontakt über den Direktvertrieb zum Publikum entscheidend für die Weiterentwicklung – Feedback von Repräsentant:innen und Kund:innen floss direkt in die Produktentwicklung ein.
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Hinweis: Der Ausdruck „Thermomix Welt“ steht im engeren Sinne übrigens für das gleichnamige Portal des Vorwerk-Direktvertriebs – eine eigene Welt für Fans, Rezepte und Zubehör.
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