Egal ob im Wohnzimmer, auf der Offroad-Piste oder auf der Rennstrecke: ferngesteuerte Autos sind ein spaßiges Hobby für Kinder und Erwachsene. Vom kleinen Einsteiger-Auto bis zum High-Tech-Rennwagen gibt es unzählige Modelle, Optionen und Varianten. Dabei spielen vor allem Antriebsarten, Einsatzbereich und natürlich Qualität und Preis der Bauteile eine wichtige Rolle. IMTEST fasst zusammen, welche Aspekte beim Kauf und Betrieb eines ferngesteuerten Autos zu beachten sind – und stellt fünf spannende Modelle von Einsteiger-Flitzer bis Mittelklasse-Raser vor.
Offroad vs. Glattbahn: Wo wird gefahren?
Der wichtigste Punkt, der zuerst geklärt werden sollte: Wo wird mit dem ferngesteuerten Auto gefahren? Offroad-Modelle sind perfekt für das Befahren von unebenem Gelände geeignet. Mit ihren robusten Reifen und Federungen können sie problemlos über Schotter, Sand und sogar durch Schlamm fahren. Meist haben die Fahrzeuge zudem Allrad-Antrieb, sind also bestens für die Erkundung im Garten oder abseits befestigter Wege geeignet. Wichtig ist übrigens auch die Größe des Fahrzeugs: Von kleinen 1:18 Flitzern bis 1:6 Modellen gibt es alles. Generell gilt: Kleiner ist zum Start erstmal besser. Auch preislich sind viele kleinere Fahrzeuge spürbar attraktiver.
Normale Fahrzeuge, F1-Rennwagen oder andere Racer besitzen hingegen eine deutlich geringere Bodenfreiheit. Diese Autos sind für asphaltierte Strecken, sogenannte “Glattbahnen” optimiert, bieten hier zumeist eine höhere Geschwindigkeit und erhöhte Präzision in Kurven. Das Problem: schon auf Schotterwegen können diese ferngesteuerten Autos schnell an ihre Grenzen kommen. Wer also keine geeignete Strecke oder Straße vor der Tür hat, mit dem ferngesteuerten Auto auch mal durch den Garten holpern möchte oder den Strand unsicher machen möchte, wird mit einem reinen High-Speed-Racer vermutlich nicht glücklich. Kurz gesagt: Der Vorteil von Offroad liegt in der Vielseitigkeit und der Möglichkeit, verschiedene Geländearten zu bewältigen. Glattbahnautos hingegen bieten eine präzisere Steuerung und eine höhere Geschwindigkeit auf geeigneten Strecken.
Benzin gegen Akku: Der richtige Antrieb für ferngesteuerte Autos
Die Wahl zwischen Verbrenner- und einem Elektroantrieb hängt dabei von persönlichen Vorlieben und dem Einsatzzweck ab. Die Vor- und Nachteile sind dem realen Vorbild in diesem Fall erstaunlich ähnlich, wobei die E-Mobilität bei ferngesteuerten Fahrzeugen im direkten Vergleich immerhin ein paar Jahre Vorsprung hat. Verbrennermodelle verwenden Benzin als Treibstoff, bieten naturgemäß ein realistisches Motorengeräusch und nach wie vor eine etwas längere Laufzeit. Nachteil: Auch bei ferngesteuerten Autos haben Verbrennungsmotoren die üblichen Emissionen von Schadstoffen und CO2. Zudem sind sie laut! Wer also am Wochenende in einem Wohngebiet fahren möchte, kann sich hier schnell Ärger mit den Nachbarn einhandeln. Dazu kommt: Verbrennungsmotoren sind wartungsintensiv. Vom Öl bis zur Zündkerze muss ständig an den Motoren geschraubt werden.
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Elektroautos hingegen sind leiser, umweltfreundlicher und erfordern deutlich weniger Wartung. Innerhalb des Elektroantriebs gibt es dabei zwei wesentliche Hauptvarianten: Bürstenlose (“Brushless”) und Bürsten (“Brush”)-Motoren. Die “Bürste” ist ein Teil der Kontaktherstellung im Motor und eines der wenigen Verschleißteile eines Elektromotors. Während Motoren mit Bürsten bereits seit Jahrzehnten verwendet werden, sind Brushless-Motoren eine neuere Entwicklung. Sie bieten eine höhere Leistung und Effizienz, während Brush-Motoren in der Regel spürbar kostengünstiger und einfacher zu warten sind. IMTEST stellt in diesem Artikel ausschließlich Elektro-Fahrzeuge vor, da sie sich für den Einstieg in das RC-Hobby besser eignen als Verbrennungsmotoren. Pro-Tipp: Wer eine Powerstation zum geplanten Fahrbereich mitnimmt, hat genug Strom zum Nachladen dabei.
Akku-Arten: Vor- und Nachteile
Bei einem Elektro-Antrieb ist die Wahl des richtigen Akkus entscheidend für die Leistung und Laufzeit Ihres ferngesteuerten Autos. Es gibt verschiedene Arten von Akkus, darunter NiMH, LiPo und LiFe. NiMH-Akkus sind kostengünstig und einfach zu handhaben, bieten jedoch eine geringere Leistungsdichte und kürzere Laufzeiten. Lithium-Polymer-(LiPo)-Akkus hingegen bieten eine höhere Leistungsdichte und längere Laufzeiten, erfordern jedoch eine sorgfältige Handhabung und Ladung.
Denn: LiPo-Akkus sind potenziell instabil. Beschädigung und Überladen kann zum Brand führen, der, je nach Energiedichte schwere Schäden verursachen kann. Lithium-Eisenphosphat-(LiFe)-Akkus sind sicherer als LiPo-Akkus, haben jedoch eine geringere Leistungsdichte. In den meisten, leistungsstarken RC-Modellen sind LiPo-Akkus verbaut, die aus kompakter Bauform eine konstante und hohe Leistung abrufen können.
Guter Deal für Einsteiger: Haiboxing HBX 18858-BL
Für unter 100 Euro ist das ferngesteuerte Auto Haiboxing HBX 18858-BL ein guter Deal für ambinionierte Einsteiger. Im Lieferumfang sind für rund 85 Euro nämlich nicht nur das Fahrzeug, sondern auch eine 2,4 GHz-Funkfernbedienung sowie zwei LiPo-Akkus (7,4V, 850 mAh) enthalten. Diese liefern immerhin jeweils 20 Minuten Fahrspaß. Der kleine Offroader besitzt zudem einen Allrad-Antrieb, grobstollige Reifen und eine passende Federung, sodass Abenteuern abseits befestigter Pisten kaum Grenzen gesetzt sind.
Dabei ist die Leistung auch auf Asphalt durchaus beachtlich: der Offroad-Buggy erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h, wobei die Reichweite der Fernbedienung rund 50 Meter beträgt. Die elektronische Kontrolleinheit ist zudem wassergeschützt untergebracht, das komplette Fahrzeug IPX4-zertifiziert. Somit steht auch Pfützen-Durchfahrten oder Ausflügen durch nassen Rasen wenig im Weg. Einziger Nachteil: Der Ladestecker für den Akku ist bestenfalls “simpel” und sollte schnellstmöglich gegen ein sicheres LiPo-Ladegerät ausgetauscht werden.
Wltoys 144001: Günstiger Offroad-Buggy
Der Wltoys 144001 ist der erste größere Schritt ins Hobby der ferngesteuerten Fahrzeuge. Der kleine Offroady-Buggy im Maßstab 1:14 wird mit einer 2,4 GHz Funkfernbedienung geliefert, auch ein 1500 mAh-LiPo-Akku ist im Lieferumfang enthalten. Und auch sonst lockt der kleine Offroader mit vielen spannenden Features: So erreicht das 135 Euro teure Fahrzeug zum Beispiel Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h.
Die Federung der Einzelradaufhängung setzt auf ölgelagerte Stoßdämpfer. Zudem ist das Chassis des kompakten RC-Racers aus Metall gefertigt und verträgt etwas robusteren Umgang im Fahreinsatz. Ebenfalls praktisch: Im Lieferumfang ist ein einfaches LiPo-Ladegerät enthalten, dass für den leichteren Hobby-Einsatz bestens geeignet sein sollte. Besonders überzeugend ist aber die Verfügbarkeit von Ersatzteilen: Für das ferngesteuerte Auto von Wltoys gibt es sehr viele Bauteile, die etwaige Beschädigungen einigermaßen kostengünstig beheben dürften.
Der Kletterer unter den ferngesteuerten Autos: Carson X-Crawlee Pro 2.0
Wer im Garten mit seinem Fahrzeug vor allem auf Offroad-Kursen kraxeln möchte, wird mit sogenannten Crawlern wie zum Beispiel dem Carson X-Crawlee Pro 2.0 glücklich. Bei diesen Modellen steht weniger die höchste Endgeschwindigkeit im Fokus, sondern vielmehr die Gelände- und Klettertauglichkeit. Entsprechend geländegängig ist das Chassis des X-Crawlee Pro 2.0 angelegt. Radial verschränkbare Achsen und starre Durchtriebe sorgen für besondere Offroad-Fähigkeiten. Der hochbeinige Offroader ist mit Öldruck-Dämpfern gefedert und besitzt grobstollige Reifen, die sich in den Untergrund verbeißen. Natürlich setzt der Crawler auf einen Vierrad-Antrieb, um sich durch Gelände zu wühlen.
Für knapp 250 Euro bekommt man mit dem Carson X-Crawlee Pro 2.0 ein sofort fahrfertiges Fahrzeug. Ein NiMH-Akku (7,2V, 1500 mAh) samt sehr einfachem Ladegerät, Funkfernbedienung und Senderbatterien sind Teil des Lieferumfangs, sodass direkt losgelegt werden kann. Dabei liefert der Energieriegel voll geladen zwischen 60 und 90 Minuten Fahrspaß – ein sehr ordentlicher Wert. Cool: Carson bietet für den X-Crawlee ein Umbau-Set an, das eine Vierrad-Lenkung ermöglicht.
Driftspaß im Kleinstformat: Goolsky RC Drift Car
Wer lieber auf der Straße oder dem Wohnzimmer-Boden bleiben möchte, kann mit dem Goolsky RC Drift Car seinen Drift-Führschein ablegen. Das kleine, ferngesteuerte Auto bringt einen 7,4V, 800 mAh-LiPo-Akku sowie eine 2,4 GHz-Fernbedienung mit und ist somit direkt aus der Box fahrbereit. Der knapp 90 Euro teure Renn-Truck erreicht dabei Spitzengeschwindigkeiten von 30 km/h, wobei zwei Geschwindigkeiten gewählt werden können.
Schick: Am Fahrzeug sind LED-Streifen montiert, die den Eindruck von Unterbodenbeleuchtung erwecken sollen. Mit einer recht präzisen Steuerung und großer Kraftübertragung lassen sich mit dem kleinen Flitzer dabei spektakuläre Drift-Manöver hinlegen – zumindest solange auf glattem Untergrund gefahren wird. Einziges Manko ist die kurze Betriebsdauer: Das Drift-Car hält mit dem beiliegenden Akku nur rund 12 Minuten durch. Ein zweiter Akku sowie ein besseres Ladegerät sind enstprechend Pflicht.
Für anspruchsvolle Fortgeschrittene: Traxxas E-Revo
Für etwas anspruchsvollere Fahrer von ferngesteuerten Fahrzeugen eignet sich der Traxxas E-Revo 4×4. Der kleine Offroader kommt, wie alle RC-Racer in diesem Artikel, direkt fahrfertig aus der Box, denn Akku (7,2V, 1200 mAh, NiMH) und Funk-Fernbedienung sind im Lieferumfang enthalten. Für den Preis von rund 230 Euro besitzt das Fahrzeug einen leistungsstarken 12T-550 “brushed” Motor, der von einer wasserdicht verbauten Elektronik angesteuert wird. Drei Fahrprofile sind wählbar, Einsteiger können die Geschwindigkeit auf 50% reduzieren.
Cool: Die Federung der Einzelradaufhängung liegt waagerecht im Inneren des Chassis. Hier kann zudem der Federweg einfach justiert werden. Auf diese Weise kann auch die Fahrhöhe angepasst werden. Auch Radsturz oder Getriebe können selbst getuned werden, um die beste Leistung aus dem Offroader herauszuholen. Sehr nachhaltig ist außerdem die verfügbare Zahl an Ersatzteilen: geht etwas an dem nicht ganz günstigen Fahrzeug kaputt, kann man es mit großer Wahrscheinlichkeit nachkaufen und ersetzen.
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