Nach dem Aufbau auf dem Campingplatz gehört Unterhaltung einfach dazu – am besten mit einem kompakten Camping-TV. Diese mobilen Fernseher sind speziell für Wohnmobil, Caravan und Camper-Van konzipiert: leicht, platzsparend und oft mit 12-Volt-Anschluss, eingebautem DVD-Player oder Antenne ausgestattet. Trotz ihres Formats bieten sie viele Smart-TV-Funktionen wie Apps und Streaming. Doch welcher Camping-Fernseher liefert das beste Bild, wie gut ist der Klang – und welches Modell überzeugt im Test? IMTEST hat fünf beliebte Geräte von Marken wie Thomson, Megasat und Caratec getestet – im Preisbereich von 229 bis 599 Euro.
Das sind die Camping-TV im Test
IMTEST hat fünf Camping-TVs von 21,5 Zoll bis 24 Zoll getestet:
- Caratec CAV242E-S*
- Megasat Royal Line 22Premium
- Reflexion LDDX24IBT*
- Selfsat Smart LED TV 1260*
- Thomson 24HA2S13CW
Das sind die IMTEST-Favoriten
Testsieger: Reflexion LDDX24IBT
Mit seinem klaren Bild samt natürlicher Farbdarstellung holt sich der Kompakt-TV von Reflexion den Gesamtsieg. Hinzu kommt eine üppige Ausstattung mit allen gängigen Anschlüssen. Mit einer UVP von 599,95 Euro ist der Fernseher aber auch der teuerste in der Runde.
- PRO
- klare Bilddarstellung, besonders bei Full-HD-Inhalten, gute Ausstattung mit vielen Anschlüssen.
- KONTRA
- geringe Maximalhelligkeit.
Imtest Ergebnis:
gut 2,5
Preis-Leistungs-Sieger: Thomson 24HA2S13CW
Für etwas mehr als 200 Euro liefert der Thomson-TV eine umfangreiche Ausstattung. Jedoch gibt es nur HD-Auflösung, was bei der Größe des Fernsehers jedoch verschmerzbar ist.
- PRO
- Viele Anschlüsse, noch gute Tonqualität.
- KONTRA
- Etwas geringe Bildauflösung.
Imtest Ergebnis:
befriedigend 2,9
Was macht einen guten Camping-TV aus?
Camping-TVs punkten durch ihre handlichen Maße und modernes Design. Der kleinste im Test, der Megasat Royal Line 22 Premium, misst 21,5 Zoll (ca. 55 cm Diagonale), dicht gefolgt vom Selfsat Smart LED TV 1260 mit 22 Zoll. Die übrigen Modelle bieten 24 Zoll. Alle Geräte sind schlank gebaut und somit ideal für beengte Räume im Wohnmobil oder Caravan. Farblich dominiert Schwarz – nur der Camping-TV von Thomson sticht mit seinem weißen Gehäuse hervor, passt aber ebenfalls gut ins Interieur. Zur Wandmontage ist bei allen Geräten eine VESA-Halterung vorgesehen, ein Standfuß liegt meist bei – mit Ausnahme des Caratec-Modells. In Sachen Anschlüsse sind die TVs gut ausgestattet: Fast alle bieten drei HDMI-Ports für Blu-ray-Player, Laptops oder Konsolen – nur der Selfsat-TV kommt mit zwei aus.
Außerdem verfügen alle fünf Fernseher über zwei USB-Buchsen des klassischen Typs A. Darüber können etwa externe Festplatten angeschlossen werden. Camping-TV-exklusiv ist der 12-Volt-Anschluss, die alle fünf Modelle bieten – der übliche Anschluss in Kraftfahrzeugen. Für klassisches Fernsehen bieten alle TVs einen sogenannten Triple-Tuner: Der empfängt Übertragungen via DVB-C (Kabel), DVBS2 (Satellit) und DVB-T2 (terrestrisch).
Intelligente Fernseher für unterwegs
Alle fünf getesteten Camping-TVs sind Smart-TVs mit Internetzugang und App-Unterstützung. Während auf den Modellen von Megasat, Caratec und Reflexion das Betriebssystem webOS läuft, setzen Thomson und Selfsat auf Android TV. Unabhängig davon sind Streaming-Apps wie Netflix, Amazon Prime Video, Disney Plus, RTL+ oder Joyn auf allen Geräten verfügbar. Besonders die Navigation auf den webOS-Geräten überzeugte im Test: übersichtliche Startseiten, kurze Wege zu Funktionen wie der Sendersortierung und eine intuitive Steuerung per Gesten-Fernbedienung. Auch offline bieten die Fernseher Unterhaltung – etwa durch USB-Wiedergabe. Die TVs von Megasat und Reflexion haben zusätzlich einen integrierten DVD-Player für Filmabende ohne Internet.
Bildqualität: Besser als gedacht
Im Gegensatz zu typischen Wohnzimmer-TVs setzen Camping-Fernseher nicht auf 4K, sondern auf Full HD als Standardauflösung. Die meisten Modelle im Test bieten 1.920 x 1.080 Pixel – ausreichend für scharfe Bilder auf kleinen Displays. Eine Ausnahme bildet der Thomson-TV mit nur 1.280 x 720 Pixeln (HD), was sich bei hochauflösendem Material wie Blu-rays durch geringere Bildschärfe bemerkbar macht. Wichtiger als die Auflösung ist beim Camping-TV aber die Displayhelligkeit. Gerade bei Tageslicht oder fehlender Verdunklung ist ein helles Panel entscheidend. Am besten schnitt hier das Modell von Caratec mit 379 cd/m² ab – ein ordentlicher Wert, auch wenn er hinter modernen Wohnzimmer-TVs zurückbleibt. Der Thomson-TV bildete mit 230 cd/m² das Schlusslicht.

Die Bildqualität variiert im Test deutlich. Einige Modelle, wie der Thomson-TV, zeigen bereits einfache Farben leicht verfälscht – etwa beim Film „Mad Max: Fury Road“, dessen Wüstenlandschaft noch blasser wirkte als üblich. Deutlich besser schnitt hier der Caratec-TV ab, der Farben im sRGB-Farbraum sehr präzise darstellte und gleichzeitig mit einem hohen Kontrastverhältnis punktete. Absolutes Schwarz erreichte jedoch keines der getesteten Geräte, da die Hintergrundbeleuchtung stets leicht durchscheint – sichtbar etwa an den schwarzen Balken bei DVDs. Auch der sogenannte Blooming-Effekt trat auf, zum Beispiel bei Thomson und Selfsat: Helle Objekte werden dabei von einem unnatürlichen Lichtschimmer umgeben. Das klarste Gesamtbild bot der Fernseher von Reflexion. Selbst einfache HD-Inhalte wirkten auf seinem Full-HD-Display noch scharf. Zudem überzeugte er im Test mit einer schnellen Reaktionszeit von 9,8 Millisekunden – ideal für Videospiele. Ein spezieller Gaming-Modus lässt sich direkt in den Einstellungen aktivieren.
Viele Bildmodi
Neben Spielerinnen und Spielern können auch Sport-Fans bei allen Modellen eine eigene Einstellung auswählen. Im Sportmodus liegt der Fokus auf der scharfen Darstellung von Bewegungen sowie dem Ausspielen von satten Farben. Hier konnte der TV von Reflexion im Test punkten. Keine Schlieren waren erkennbar, schnelle Objekte ziehen also keinen unnatürlichen Schleier hinter sich her. So bleibt selbst ein im Diagonalpass geschossener Fußball noch klar ersichtlich.
Wenig Raum für guten Klang
Neben dem Bild ist besonders der Klang eines TVs relevant, und hier zeigen sich bei den Camping-TVs – ähnlich wie bei ihren Heimkino-Pendants – Schwächen. Wenig verwunderlich: Schließlich bieten die dünnen Gehäuse nur wenig Platz für Lautsprecher. Den besten Klang beanspruchte im Test der TV von Thomson für sich. Auch wenn der Fernseher bei basslastigen Action-Sequenzen etwas wenig Volumen hatte und Stimmen teils flach klangen, stimmte der Gesamteindruck bei diesem Gerät am meisten. Auffällig war auch, wie laut der 24-Zöller werden kann, und das ganz ohne kratzige Töne und Rauschen. Für einen TV dieser Größenordnung ist dies schon beachtlich. Regelrecht blechern und kratzig klang hingegen der Megasat-TV, der noch klar hinter den Modellen von Caratec und Reflexion liegt. Bei Letzterem klingen besonders Musikstücke ausgewogen, selbst mit hohen Tönen kommt der Fernseher zurecht.
Camping-TV: Sparsame Reisebegleiter
Ein klarer Vorteil von Camping-TVs ist ihr niedriger Stromverbrauch. Im Vergleich zu großen Wohnzimmer-TVs ab 55 Zoll arbeiten die kompakten Modelle deutlich effizienter – ideal für den Betrieb an einer Powerstation oder dem Bordnetz im Wohnmobil. Am sparsamsten zeigte sich im Test der Fernseher von Selfsat mit nur 17 Watt. Der Thomson folgt mit 20 Watt, während Caratec und Megasat mit jeweils 30 Watt am meisten Energie benötigen. Insgesamt bewegen sich alle getesteten Geräte im Bereich „sehr geringer Verbrauch“. Wer noch mehr Strom sparen möchte, kann zusätzlich den Energiesparmodus aktivieren. Eine automatische Helligkeitsregelung bietet allerdings keines der Modelle.
Auf Reisen geht manchmal etwas kaputt, deshalb ist die Herstellergarantie bei Camping-TVs wichtig. Alle fünf Hersteller bieten eine Garantiezeit von 24 Monaten, was dem Branchenstandard entspricht.
Fazit
Am Ende ist es ein knappes Rennen zwischen den Camping-TVs geworden – und dennoch steht der Reflexion LDDX24IBT als Sieger da. Das liegt vor allem an der üppigen Ausstattung samt separater Antenne, der guten Bildqualität und der intuitiven Steuerung. Mit einer UVP von 599,95 Euro ist der 24-Zöller aber auch der teuerste TV in der Runde. Für weniger als die Hälfte – genau genommen 229 Euro (UVP) – ist der Thomson-TV erhältlich, der besonders mit seinem ausgewogenen Klang überzeugen konnte.
Camping-TVs im Test: Die Test-Ergebnisse im Detail
Dieser Test wurde vollständig oder in Teilen vor dem 1.1.2025 durchgeführt und folgt bisher nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen.
FAQ: Alles Wissenswerte über Camping-TVs**
Was ist ein Camping-TV überhaupt?
Ein Camping-TV ist ein speziell für den mobilen Einsatz entwickelter Fernseher. Er ist kompakt, stromsparend und lässt sich in der Regel mit 12 Volt betreiben – ideal für Wohnmobile, Wohnwagen oder Campervans. Bei allen Geräten im Test gehört ein 12-Volt-Adapter zum Lieferumfang.
Wie groß sollte ein Camping-TV sein?
Zwischen 16 und 24 Zoll sind üblich – das reicht für den kurzen Sitzabstand zum Beispiel im Wohnmobil völlig aus. Größere Geräte wirken schnell unpassend und brauchen deutlich mehr Strom. Die Camping-TVs im Testfeld sind zwischen 21,5 und 24 Zoll groß.
Kann ich auch einen normalen Fernseher im Camper verwenden?
Prinzipiell ja – aber normale Fernseher sind oft größer, verbrauchen mehr Strom und laufen nur mit 230 Volt aus der Steckdose. Für den autarken Einsatz ohne Landstrom ist ein Camping-TV deutlich praktischer und zuverlässiger.
Brauche ich für den Empfang eine Antenne oder Satellitenschüssel?
Ja – je nach Empfangsart: Für DVB-T2 reicht eine gute Antenne, für Satellitenfernsehen (DVB-S2) ist eine Satellitenschüssel nötig. In Städten klappt DVB-T2 oft problemlos, in ländlichen Gegenden ist Satellit meist zuverlässiger. Die entsprechenden Anschlüsse für Antenne und Sat haben alle Geräte im Testfeld. Reflexion legt ihrem Camping-TV sogar eine passende DVB-T-Antenne bei.
Gibt es auch Camping-TVs mit Internet und Streaming?
Ja, viele aktuelle Modelle sind Smart-TVs mit WLAN und Apps für Netflix, ARD Mediathek & Co. Dafür ist aber eine Internetverbindung nötig – etwa über einen mobilen Router oder Handy-Hotspot. Achtung bei Auslandsreisen: Mobiles Internet kann dort wegen der Roaming-Gebühren teuer werden.
Kann ich meinen Camping-TV mit einer Powerstation oder Solaranlage betreiben?
Ja – viele Modelle laufen mit 12 Volt und lassen sich mit einem passenden Adapter direkt an eine Powerstation oder ein gut ausgelegtes Solarsystem anschließen. Wichtig ist ein geringer Stromverbrauch des Camping-TVs.
Was sollte ich beim Kauf beachten?
Wichtig sind: 12-Volt-Betrieb, geringer Stromverbrauch, passende Empfangsarten (DVB-T2, DVB-S2), Anschlussmöglichkeiten (USB, HDMI) und auf Wunsch Smart-TV-Funktionen. Auch die Größe, das Gewicht und die Befestigungsmöglichkeit im Camper oder Wohnwagen spielen eine Rolle.
Hinweis der Redaktion: Dieser Test wurde vollständig oder in Teilen vor dem 1.1.2025 durchgeführt und folgt noch nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Einige der aufgeführten Modelle sind daher auch nur noch über Drittanbieter erhältlich. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen.
** Dieser Teil des Artikels wurde teilweise mit Hilfe von KI erstellt und vor Veröffentlichung durch die IMTEST-Redaktion eingehend geprüft und angepasst.
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