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City-E-Bikes: 10 Pedelecs für die Stadt im Test

Ihre Paradedisziplin ist die Kurzstrecke. Mit City-E-Bikes fährt es sich bequem durch die Stadt. Zehn aktuelle Modelle im Test.

Verschiedene Urban-E-Bikes schräg in Reihe angeordnet vor Hintergrund mit Pastellstreifen
© Hersteller, IMTEST

So testet das IMTEST-Magazin E-Bikes

Leistung, Reichweite, Bremsen – die wichtigsten Bauteile eines E-Bikes lassen sich nicht mit Gefühl bewerten. Um verlässliche und vergleichbare Daten zu erfassen, arbeitet IMTEST mit dem unabhängigen Labor Hansecontrol zusammen. So testet IMTEST E-Bikes.

Schicke Stadtflitzer mit E-Unterstützung tragen die unterschiedlichsten Bezeichnungen: City-E-Bike Urban-Pedelec oder Inkognito-Bike. Gemeinsam ist ihnen, dass ihr Akku in der Regel im Rahmen fest eingebaut und wie der Motor nicht oder nur kaum zu sehen ist. Wer mit einem urbanen E-Bike fährt, ist also unsichtbar unterwegs – jedenfalls was die elektronische Unterstützung anbelangt. Wohl auch ein Grund dafür, warum sich diese Räder großer Beliebtheit erfreuen – nicht nur in Pandemie-Zeiten oder während Benzin- und Dieselpreise stetig steigen. Im großen City-E-Bike-Test hat IMTEST zehn aktuelle Modelle im Labor und in der Praxis getestet. Welches Rad dabei das beste Gesamtkonzept für Sie bietet, lesen Sie hier.

Das ist ein City-E-Bike

Neben den teils unsichtbaren Motoren und Akkus zeichnet sich ein City-E-Bike durch seine leichte Bauweise aus. Damit lässt es sich bequem und flott bei Wind und Wetter ins Büro, zur Uni, zur Familie oder zu Freunden radeln – verschwitzt kommt man dort jedenfalls nicht an. Auch wenn die Reichweite, im Vergleich zu Trekking-E-Bikes, vergleichsweise begrenzt ist, haben die Bikes Vorteile: Sie sind wendig, antrittsschnell und leicht. Ideal für Städte, größere Ansiedlungen und Ballungsgebiete. Nicht zu vergessen, dass dank solcher Räder mit E-Unterstützung auch eine beachtliche Anzahl an Autofahrern bereit ist, ihr Fortbewegungsmittel zu wechseln. Positive Nebenwirkungen dabei: Es gibt staufreies Fahren an frischer Luft.

Gepäckträger am Lenker von Urban-E-Bike Vanmoof
Kleine Taschen oder gar ein Fußball finden auf der Frontablage des X3 Platz.
Hinterrad von schwarzem Urban-E-Bike
Das Hinterrad des Geero beherbergt neben dem BOS-Motor auch eine Kettenschaltung mit 9 Gängen.
Ein so übersichtliches Display wie das Geero hat keines der Bikes im Testfeld.

Soweit das City-E-Bike in der Theorie. Im Test müssen gleich zehn Modelle zeigen, ob sie diese Erwartungen erfüllen können. Von gefragten Marken wie VanMoof, Schindelhauer und Riese & Müller über Geero und Specialized bis hin zu neuen Marken wie Cowboy und Urwahn bei dem das E-Bike aus dem 3D-Drucker kommt sind alle mit aktuellen Modellen vertreten.

City-E-Bikes im Test: Wie für die Stadt gemacht?

Klare Sache: City-E-Bikes oder Urban-Pedelecs sind für die Stadt gemacht – also eher für kürzere Strecken. Nicht unbedingt für lange Urlaubstouren oder für Fahrten abseits befestigter Wege (auch wenn das durchaus möglich ist). Wer aber eine Federgabel am Urban-E-Bike sucht, wird meist enttäuscht. Die Räder bieten vielfach eine aufrechte Sitzposition, die für hohen Komfort auf kurzen Strecken sorgt. Beispielsweise für den Weg zum Supermarkt oder zur nahe gelegenen Arbeitsstelle. Beliebt sind auch Modelle, die als Tiefeinsteiger (Wave oder Trapez) konstruiert sind. Im Test sind das die Räder von Specialized, Cowboy, Riese & Müller sowie Bzen. Die anderen E-Bikes im Test besitzen einen Diamant-Rahmen mit klassischer Mittelstange.

Detail Gepäckträger vom Urban-E-Bike Emil über Vorderrad
Schindelhauer setzt beim Urban-E-Bike Emil IX auf einen klappbaren Front-Gepäckträger. © IMTEST


Da aber keines von ihnen mehr als 20 Kilogramm wiegt, sind nicht nur Männer hier die Zielgruppe. Die sehr schlank gefertigten Räder von Rose, Urwahn oder Schindelhauer wissen auch Frauen zu schätzen. Um problemlos auf- und abzusteigen, ist aber eine gewisse Beweglichkeit Voraussetzung. Ein City-Pedelec ist für alle das richtige, die sich ein E-Bike für den Alltag in der Stadt wünschen. Damit ist auch das Transportieren von Einkäufen oder dem Arbeits-Notebook gemeint. Damit diese Unterfangen aber nicht zum Balanceakt werden, bieten City-E-Bikes zum Teil bereits auch schon in der Grundausstattung Gepäckträger an. Im Test ist jedes Rad damit ausgestattet – entweder fürs Hinter- oder Vorderrad.

Blaues Urban-E-Bike von Urwahn vor Steinmauer
Print-Bike: Urwahn, der Hersteller des Platzhirsch, druckt Rahmenteile per industriellem 3-D-Drucker. © IMTEST

City-E-Bikes sind StVZO-konform trotz leichtem Gewicht

Trotz ihrer schlanken Bauweise ist jedes Urban-E-Bike im Test jeweils mit einer StVZO-konformen Lichtanlage ausgestattet. Einzig beim Cowboy C4 ST müssen das eingebaute Vorder- und Rücklicht durch zusätzliche Leuchten ergänzt werden. Der Hersteller liefert diese allerdings mit. Sie müssen dann nur noch an Lenker und Sattel befestigt werden. Darüber hinaus bieten die E-Bikes von Bzen (Amsterdam) sowie das von Riese & Müller Vollausstattung mit Schutzblechen, Gepäckträger, Klingel und Ständer. Beim VanMoof X3, Rose Sneak +, Cowboy C4 ST und dem Urwahn Platzhirsch fehlt zumindest ein Ständer. Das kann im Alltag schon nervig sein. Wen das stört, kann aber bei allen Urban-E-Bikes eine Abstellhilfe nachrüsten.

Detail Bedienmodul an Lenker vom Bzen E-Bike
Bzen setzt allein auf ein Bedienmodul mit (zu kleiner Anzeige) für die Radsteuerung.
Licht am lenker an schwarzem Urban-E-Bike Bzen
Beim Bzen strahlt eine Busch-&-Müller- IQ-XS-Leuchte mit 80 Lux großflächig den Weg aus.
Fahrradkorb an Lenker vom Urban-E-Bike Swing Vario
Neben zwei Körben am Gepäckträger bietet das Swing Vario auch einen Frontkorb.


Nur wenige City-E-Bikes mit Sicherung

Schlank, leicht, schick. Gerade City-Pedelecs liegen bei Fahrraddieben hoch im Kurs. Besitzerinnen und Besitzer tun also gut daran, ihr Urban-E-Bike verlässlich zu sichern. Nur wenige Hersteller wie Riese & Müller oder Velo de Ville haben die Problematik offenbar im Blick. Jedenfalls haben sie ihre Räder zumindest mit einem Rahmenschloss ausgestattet. Zum Swing Vario von Riese & Müller wurde zudem noch eine Verlängerungskette mitgeliefert, um das Rad rundum sicher an einen Radständer anzuschließen zu können.

Gepäckträger vom Swing Vario mit Akku
Gut versteckt befi ndet sich der 436-Wh-Akku (ge- messene Kapazität) auf dem Gepäckträger des Swing Vario.
Detail eingebautes Schloss von schwarzem Urban-E-Bike Velo de Ville
Eingebaute Sicherheit ist eher selten bei Urban- Bikes anzutreffen: ein Schloss wie beim Velo de Ville.
Ausgestreckter Arm hält länglichen Akku von E-Bike
Der etwas zu kleine Akku (Kapazität: 252 Wh) des VEF 400 lässt sich auch ohne Rad laden.

Für alle anderen E-Bikes empfiehlt sich der Kauf eines Ketten-, Bügel- oder Faltschlosses. Bei einem Gewicht von 14 Kilogramm (kg) lässt sich beispielsweise das Platzhirsch von Urwahn oder Sneak+ von Rose Bikes (15,2 kg) ohne großen Aufwand über Nacht ins Haus oder die Wohnung tragen. Wo es möglich ist, kann auch der Akku entnommen werden, wenn das Rad für eine längere Zeit im öffentlichen Raum angeschlossen wird.



City-E-Bike-Test zeigt sparsame Akku- & Motorleistung auf

Die Akkus im Urban-Pedelc-Test liegen bei gemessenen Kapazitäten (jedenfalls dort, wo es möglich ist) zwischen 500 und 250 Wattstunden (Wh). Das ist im Schnitt im Vergleich weniger als bei den Akkus beispielsweise in Trekking E-Bikes. Daher werden die Leistung und die Reichweite der City-E-Bikes im Test selbstverständlich auch anhand von niedrigeren Grenzwerten bewertet. Bei Akkus, die fest im Rahmen verbaut sind, wie es bei VanMoof, Rose, Schindelhauer und Urwahn der Fall ist, wurden für die Bewertungen die Angaben der Hersteller verwendet. Darauf basierend, lässt sich dann mit der im genormten „R200“-Test gemessenen Reichweite auch der Energieverbrauch der Akkus praxisgerecht berechnen.

Weißes E-Bike mit schwarzem Akku in Rahmen
Optional lässt sich für ein Reichweitenplus eine Powerbank mit dem X3 verbinden. © IMTEST

Neben den Motoren, die bei den City-E-Bikes aus dem Test sowohl am Tretlager (Mittelmotoren) als auch in der Hinter- und beim VanMoof auch in der Vorderradnabe stecken, unterscheiden sich die Modelle bei der Ausgestaltung der Schaltung. Im Test reicht das vom simplen Riemenantrieb ohne die Möglichkeit, „einen Gang höher zu schalten“ (Singlespeed), über stufenlos schaltbare Nabenschaltung („NuVinci“) bis hin zur Kettenschaltung mit zwölf Gängen. Bei den meisten Urban-E-Bikes im Test mit Schaltung ist es möglich, ohne große Anstrengung über die Motordrosselung (ab 25 Kilometer pro Stunde (km/h)) hinaus bei Bedarf noch weiteres Tempo mit dem Rad aufzunehmen.



Praxistest: Das City-E-Bike im Einsatz

Drei Szenen mit den gleichen City-E-Bikes: IMTEST hat im Praxistest ausprobiert, wie gut sich die E-Bikes in Alltagssituationen, beim täglichen Pendeln zur Arbeit und bei Freizeitaktivitäten schlagen – hier mit den Urban-Pedelecs von Urwahn und Velo de Ville.

Stadt: Das Platzhirsch von Urwahn zieht schnell die Blicke von Dieben auf sich. Es muss daher immer gut gesichert werden. Das Leichtgewicht (14 Kilo) lässt sich bequem Treppen hoch- und runtertragen. Dank seines Gepäckträgers sind auch bei Shoppingtouren Einkäufe und Taschen gut transportierbar.

Junger Mann schließt blaues Urban-E-Bike an Fahrradständer an
Junger Mann trägt Urban-E-Bike Bahnhofstreppe runter
Junger Mann belädt blaues Urban-E-Bike mit Einkaufstaschen

Pendeln: Das Hinterradschloss beim stylischen Velo de Ville VEF 400 ist praktisch, aber nicht effektiv. Ein weiteres Schloss ist nötig. Unebene Wege werden durch die fehlende Federung schnell zur Zitterpartie. Dafür ist es auf Treppen und in der Bahn ein einigermaßen leichter und wendiger Begleiter.

Hand schließt Urban-E-Bike am Hinterrad ab
Mann fährt auf Urban-E-Bike auf Kopfsteinpflaster der Kamera entgegen
Mann will mit Urban-E-Bike in U-Bahn einsteigen

Ausflug: Das Velo de Ville lässt sich für den Ausflug in jedem geräumigeren Auto unterbringen. Für längere Ausflüge oder leichte Geländefahrten ist es aber nicht gemacht, dafür ist die Federung auch nicht ausgelegt. Das Urban-Bike fühlt sich in der Stadt wohler.

Mann auf Urban-E-Bike auf Waldweg
Mann mit E-Bike im Gelände

1. Testsieger: City-E-Bike von Riese & Müller – Swing Vario

Ein kraftvolles Urban-E-Bike für die Stadt, gibt es das? Der deutsche Hersteller Riese & Müller schafft es mit dem Swing Vario im Stil eines Hollandrads, ein solches zu bauen. Auch wenn es mit 27,2 kg das schwerste Urban-E-Bike im Test ist, kaschiert es seine E-Funktionalität doch gut: Der entnehmbare Akku ist unter dem Gepäckträger angebracht. Dort wird er rechts und links von zwei Gepäckkörben verdeckt.

Das Bike wird von einem Bosch-Mittelmotor (Performance Line) angetrieben. Dieser sorgt dafür, dass das Rad auch schwer beladen noch einen kraftvollen Antritt bietet. Bei Bergauffahrten muss er dem hohen Gewicht des Rads aber Tribut zollen und treibt das Rad über 20 Minuten nur mit gleichbleibenden 18,5 km/h an. Der Bosch-PowerPack-Rack-Akku sorgt für eine sehr hohe Reichweite: Bei Fahrten mit maximaler Unterstützung schafft das Swing Vario knapp 49 Kilometer mit einer Akku-Ladung. Gebremst wird das Rad übrigens von verlässlich reagierenden hydraulischen Felgenbremsen.

Das Swing Vario fühlt sich auf befestigten Wegen und gleichsam auf Kopfsteinpflaster-Pisten und Feldwegen wohl. Es beansprucht aber einen zu großen Wendekreis und tut sich in engen Kurven etwas schwer.

Türkises Urban-E-Bike Swing Vario vor Steinwand
Das Swing Vario ist ein hübsches Urban-E-Bike im Hollandrad-Stil.
Zwei seitliche Körbe an Gepäckträger von Urban-E-Bike Swing Vario
Kleines Display in Lenker-Mitte von Urban-E-Bike Swing Vario
Detail Klingel mit Gangschaltung von Urban-E-Bike Swing Vario
Detail Hinterrad und Kette von Urban-E-Bike Swing Vario
Detail integriertes Schloss am Hinterrad von Urban-E-Bike Swing Vario
Sattel von Urban-E-Bike Swing Vario
  • PRO
    • Mit knapp 49 Kilometern im Reichweitentest schneidet das Urban-Bike sehr gut ab.
  • KONTRA
    • Mit 27,2 Kilogramm Gesamtgewicht ist das Swing Vario ein (zu) schwerer Brocken.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

2. Geero 2 City-Classic +: Überzeugendes City-E-Bike

Mit dem City-Classic + hat der österreichische Hersteller Geero ein Urban-E-Bike mit Diamantrahmen (mit klassischer Mittelstange) im Sortiment. Sein Hinterradnaben-Motor (BOS – Bike Open Speed mit 40 Newtonmeter (Nm)) überzeugte im Labor mit einem hohen Tempo, mit dem er das 20 Kilogramm schwere Rad während einer sechsprozentigen Steigungsfahrt gleichbleibend mit 23 km/h über 20 Minuten hinweg antrieb.

Auch die Ausdauer des Akkus (gemessene Kapazität: 409 Wh) ist im Test des Urban-E-Bikes hoch: Eine Ladung reicht für sehr weite 49 Kilometer, bei einer Fahrt mit voller Unterstützung. Gut reagieren auch die Bremsen des Geero. Bei den Funktionstests im trockenen und feuchten Zustand der Scheibenbremsen reichte eine mittlere Handkraft (60 N) für sicheres Bremsen.

Auch wenn das Auf- und Absteigen über die Mittelstange nicht jedem leichtfällt, hat sie aber ihre Vorteile: Das Urban-E-Bike liegt gut auf der Straße und schafft auch engere Kurven problemlos. Auf Kopfsteinpflaster und auf Feldwegen merkt man dem Geero aber die fehlende Federung an. Jeder Huckel ist deutlich spürbar, zumal auch der Sattel eher von der härteren Sorte ist.

Schwarzes Urban-E-Bike Geero vor Steinwand
Schwarzer Lenker mit braunem Griff von Urban-E.-Bike Geero
Gepäckträger von schwarzem Urban-E.Bike Geero
Brauner Sattel von Urban-E-Bike Geero
Vorderlicht von schwarzem Geero
  • PRO
    • Angenehmes Zutreten für mehr Tempo über die Motordrosselung hinaus.
  • KONTRA
    • Der Heck-Motor reagiert nicht immer sofort beim Hoch- oder Runterschalten.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

3. Preis-Leistungssieger: Das City-E-Bike VanMoof X3

Beim VanMoof X3 scheiden sich die Geister: Für die einen ist es ein Hingucker, die anderen winken ab, wenn sie die extravagante Bauweise des City-Pedelecs zu Gesicht bekommen. Dabei lohnt es sich, genauer hinzusehen: Das Urban-E-Bike mit der höchsten Reichweite im Test (59 km bei Fahrten mit maximaler Unterstützung) besitzt statt der üblichen 26 bis 28 Zoll großen Laufräder nur 24 Zoll große Reifen. Das bedeutet, dass Fahrerin und Fahrer einen tieferen Schwerpunkt bei ihren Touren haben. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, macht sich der Praxis aber gut.

Das E-Bike an sich bietet kein Display (die jeweils aktivierte Unterstützungsstufe (vier sind möglich) lässt sich nur über eine LED-Anzeige auf der Mittelstange ablesen (alternativ auch per Smartphone, das muss dafür aber am Lenker angebracht werden). Das X3 besitzt auch keine Gangschaltung. Bergab tritt man daher schnell ins Leere. Praktisch ist der Booster-Knopf am Lenker– wird er dauerhaft gedrückt, prescht das X3 mit Volldampf los.

Gute Straßen- und Kurvenlage, akzeptables Fahren über Kopfsteinpflaster und Feldwege. An Steigungen müht sich das Urban-E-Bike aber – hier fehlt es etwas an Tempo. Dafür „sitzt“ es sich auf dem X3 aber angenehm.

Helles Urban-Ebike VanMoof vor Steinwand
VanMoof urban-E-Bike von hinten
Detail Schalter Akku Van Moof
Detail Hinterrad von Urban-E-Bike VanMoof
  • PRO
    • 59 km: Sehr hohe Reichweite mit einer Akkuladung bei maximaler Unterstützung.
  • KONTRA
    • Die integrierte LED-Beleuchtung leuchtet bei Kurvenfahrten starr geradeaus.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

4. Bzen Amsterdam: Das neue Hollandrad

Wie Riese & Müller beim Testsieger setzt auch der belgische E-Bike-Hersteller Bzen bei seinem Modell Amsterdam auf Anleihen beim klassischen Hollandrad. Das Urban-E-Bike mit Trapez-Rahmen (die Mittelstange ist dabei im 45-Grad-Winkel abgeneigt) bietet angenehmes Auf- und Absteigen, Fahren und mit 41 km bei höchster Unterstützung eine hohe Reichweite. Sein Hinterradnabenmotor (Bafang RM G 120.250, 45 Nm) ist jedoch nicht sehr leistungsstark.

Bemerkbar macht sich das bei Steigungsfahrten (6 Prozent bergauf). Dort wird das Amsterdam mit etwas langsamen 17 km/h angetrieben. Generell ist der Antritt auch nur moderat und nicht kraftvoll oder gar sportlich, was bei einem 19-kg-E-Bike zu vermuten wäre. Auch die Funktion der Scheibenbremsen zeigt sich eher bei hoher Handkraft, die deutlich über 60 N hinausgeht. Bei Bremsungen mit mittlerer Handkraft bleibt das Rad nicht prompt stehen.

Das Bzen ist ein durchweg gemütliches Urban-E-Bike, mit dem es sich auch abseits befestigter Wege noch gut fahren lässt. Dank angenehmer Sitz- und Fahrposition kann man auch länger auf dem Rad unterwegs sein, ohne einen schmerzenden Nacken zu riskieren.

Schwarzes Urban-E-Bike Bzen vor Steinwand
Detail Hinterrad Urban-E-.Bike
Gepäckträger von Urban-E-Bike Bzen
Detail Rücklicht Urban-E-Bike Bzen
Klingel Urban-E-Bike Bzen
Sattel von Urban-E-Bike Bzen
  • PRO
    • Das Amsterdam bietet eine gute Handhabung und einfache Bedienung.
  • KONTRA
    • Keine zusätzliche Gangschaltung vorhanden (Singlespeed per Riemenantrieb).
    • Alternativ ist eine Ausführung mit Shimano Alivio-9-Gang-Kettenschaltung verfügbar.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

5. Specialized mit City-E-Bike Turbo Vado SL 4.0 ST EQ im Test

Das Specialized Turbo Vado SL 4.0 ST EQ ist mit einem vom Hersteller selbst gefertigten Mittelmotor (Specialized SL 1.1) ausgestattet. Dieser sorgt zwar für einen sportlichen Antritt beim Anfahren, ist aber mit einem Drehmoment von nur 35 N etwas zu schwach für eine kraftvolle Unterstützung etwa im hügeligen Gelände. Dort schafft er es beispielsweise nur das 16,6 kg leichte Urban-E-Bike, eine sechsprozentige Steigung über einen Zeitraum von 20 Minuten mit gleichbleibenden 16,6 km/h anzutreiben – das ist vergleichsweise langsam.

Etwas zu kurz ist auch die Reichweite, die das Specialized bei Fahrten in höchster Unterstützungsstufe erzielt. Für nur 34 km reicht eine Ladung des fest ein-gebauten Akkus (gemessene Kapazität: 283 Wh) aus, bis dieser komplett entleert ist und wieder geladen werden muss.

Einen durchweg guten Eindruck hinterlässt das Specialized Turbo Vado SL 4.0 ST EQ bei Fahrten auf Asphalt und auch auf Strecken mit engen Kurvenpassagen. Aber auch im unebenen Gelände und auf Kopfsteinpflaster hat es Qualitäten. Auch Handling, sitzen, lenken, auf- und absteigen – alles klappt gut beim Specialized.

Rotes Urban-E-Bike vor Steinwand
Rotes urban-E-Bike von vorne
Griff von schwarzem Urban-E-Bike
Detail Antrieb von rotem Urban-E-Bike
Rücklicht von urban-E-Bike
  • PRO
    • Sehr lange Garantiezeit („lebenslang“) auf Rahmen und weitere Teile.
  • KONTRA
    • Zu langsam bei Bergauffahrten sowie eine zu geringe Reichweite.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8

5. Velo de Ville bietet mit VEF 400 ein hybrides City-E-Bike

Hersteller Velo de Ville nennt es ein Hybrid-Antriebssystem, das er beim VEF 400 einsetzt. Bedeutet: Akku und Mittelmotor lassen sich entnehmen, und das schicke Urban-Bike wird im Handumdrehen zu einem herkömmlichen Fahrrad. Wer lieber auf den E-Motor setzt, bekommt mit dem Fazua Ride 50 (55 Nm) einen zwar sportlichen, aber im hügeligen Gelände offenbar nicht sehr leistungsstarken Mittelmotor zur Hand.

Er schafft es etwa gerade einmal, das 20-Kiologramm-Rad mit zu langsamen 12,8 km/h einen leicht ansteigenden Hang hochzubugsieren – da bietet es sich doch gleich an, selbst in die Pedale zu treten. Das stellt dank der richtig guten 12-Gang-Kettenschaltung überhaupt kein Problem dar. Wer lieber mit voller E-Unterstützung Strecke machen möchte, muss den 252-Wh-Akku aber bereits nach 33,4 km wieder aufladen.

Wie es sich für ein praxistaugliches E-Bike/-Fahrrad für die Stadt gehört, bietet auch das Velo de Ville eine rundum solide Ausstattung: mit sportlichem Sattel, einer angenehm aufrechten Sitz- und Fahrposition, guten und verlässlichen Bremsen und natürlich mit einem ausreichend großen Lenker inklusive gut handzuhabender Griffe.

Dunkles Urban-E-Bike Velo vor Garten
Vorderlicht Velo
Griff vom Velo
Schlüssel für Akku vom Velo
Hinterrad vom Urban-E-Bike Velo
  • PRO
    • Angenehmes Mittreten auch bei Abfahrten dank 12-Gang-Schaltung möglich.
  • KONTRA
    • Bedienung etwas umständlich per Knopf (iWoc One) auf der Rahmenstange.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8

7. Rose Bikes‘ City-E-Bike Sneak+ Belt EQ fehlt es an Ausstattung

Das 2022er-Modell Sneak+ belt EQ von der Rose Bikes GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Bocholt legt einen blank geputzten Auftritt hin: Die gesamte Radfertigung wirkt dabei wie aus einem Guss. Mit seinem sportlichen Antritt reiht sich das Sneak+ bei den ebenfalls sehr schlanken Modellen von Schindelhauer und Urwahn aus dem Urban-E-Bike-Test ein. Nicht verwunderlich, dass es ebenfalls kein Display bietet und die Bedienung des Rades auf einen Knopf am Rahmen verlegt.

Der iWoc-One-Mechanismus ist aber gewöhnungsbedürftig: Ein Farbsystem (weiß, grün, orange, rot) zeigt an, in welcher Unterstützungsstufe sich das E-Bike gerade befindet – dazu kommt noch Länger-Drücken für Licht-Ein-und-Ausschalten (gelb). Trotz seiner knapp 15 kg ist das Sneak+ keine Bergziege. Sein Hinterradnaben-Motor (Mahle ebikemotion) bringt es nur mit gleichbleibenden 16,6 km/h bergan. Sein 250-Wh-Akku reicht für etwas kurze 32 km bei voller Fahrt.

Das Rose bietet eine gute Straßen- und Kurvenlage sowie eine noch einfache Handhabung. Außerhalb von Stadt und Ballungsgebiet fremdelt es aber: Auf Kopfsteinpflaster oder Feldwegen spürt die Fahrerin oder der Fahrer jede Unebenheit direkt.

Weißes Urban-E-Bike Rose vor Steinwand
Griff und Bremse vom Urban-E-Bike Rose
Finger hält Kappe von Schluss am weißen Rahmen vom Rose hoch
Schwarzer Sattel vom Rose
Hinterrad vom Urban-E-Bike Rose
  • PRO
    • Leicht, schick und sportlich – ein tolles Urban-E-Bike. Eigentlich …
  • KONTRA
    • … denn es fehlen Ständer, Gepäckträger und Klingel. Schutzbleche sind aber dabei.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9

8. Sportliches City-E-Bike: Cowboy C4 ST

Das C4 ST ist das erste Modell mit tiefem Einstieg vom belgischen E-Bike-Hersteller Cowboy. Wie das C3 besitzt auch das neue Cowboy kein Display. Nutzer können ihr Smartphone an die integrierte Quad-Lock-Halterung am Vorbau des Urban-E-Bikes andocken. Dafür ist aber eine entsprechende Hülle (25 Euro) erforderlich. Das Smartphone spielt eine wichtige Rolle beim C4 ST: Zwar lässt sich Cowboys ohne die Electric-Bikes-App auch an- und ausschalten. Bequem ist stattdessen der Ein- und Ausbau des Akkus nicht gerade

Das C4 ST setzt auf ein Singlespeed-System (der eigens dafür entwickelte Motor steckt in der Hinterradnabe und bietet 45 Nm). Beim Anfahren an der Ampel sorgt er für einen sportlichen und direkten Antritt. Ist aber das Maximaltempo erreicht, kurbelt man aber schnell ins Leere. Bergauf sorgt der Motor für flotte 20 km/h. Die Reichweite des C4 ST ist aber etwas begrenzt. Sein herausnehmbarer Akku (gemessene Kapazität: 350 Wh) schafft mit einer Ladung bei maximaler Unterstützung nur etwas zu kurze 30 km.

Die aufrechte Sitzposition sorgt für komfortables Fahren. Der Tiefeinsteiger spricht Fahrerinnen und Fahrer gleichermaßen an. Gemütlich ist es auf dem Bike aber nur, wenn auf festem Untergrund gefahren wird.

Schwarzes Urban-E-Bike Cowboy an Steinwand
Pedale und Kette von schwarzem Urban-E-bike
Lenker von schwarzem Urban-E-Bike Cowboy
Rücklicht vom Cowboy E-Bike
  • PRO
    • Sportlicher Antritt und entnehmbarer Akku – zum Laden ohne Rad.
  • KONTRA
    • Losfahren nur per App möglich, Zubehör (Ständer und Gepäckträger) kosten extra.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,0

9. Das Schindelhauer Emil IX schaltet selbst

Der Berliner E-Bike-Hersteller Schindelhauer ist bekannt dafür, elegante E-Bikes zu fertigen. Das Emil IX macht hier ebenfalls keine Ausnahme – es ist ein rundum sehr ansprechend gestaltetes Urban-E-Bike. Im Test konnte es aber nicht voll überzeugen. Das liegt unter anderem daran, dass es ohne ein Display auskommt. Die Bedienung des nicht sehr kraftvollen Mittelmotors (Mahle ebikemotion) erfolgt wie beim Rose und beim Urwahn über einen Knopf (iWoc One), der sich auf der Mittelstange befindet und die zugeschalteten Unterstützungsstufen farbig darstellt.

Alternativ lässt sich ein Smartphone als Display verwenden. Dafür wird es am Lenker befestigt. Die Rad-Infos lassen sich dann über eine App beobachten. Im genormten R200-Reichweitentest kam das Emil IX nur auf 28 Kilometer. Dann musste sein 250-Wh- Akku wieder geladen werden. Bei Bergauffahrten (6 Prozent Steigung) ist das Bike mit 16,9 km/h zudem nur etwas langsam unterwegs.

Das Emil IX lässt sich mit seinen 18,6 kg gut handhaben. Es bietet einen angenehmen Sitz und kommt an der Ampel zudem sportlich in Fahrt und ist selbst abseits befestigter Wege passabel unterwegs.

Detail Hinterrad von weißem Urban-E-Bike
Detail Ladebuchse an weißem E-Bike
Licht von E-Bike
Schwarzer Griff an Lenker vom E-Bike Schindelhauer
  • PRO
    • Das 9-Gang-Pinion-C-Line-Getriebe sorgt für automatisches Schalten.
  • KONTRA
    • Gewöhnungsbedürftig: In Kurven folgt der Frontgepäckträger nicht dem Radlauf.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,1

10. Platzhirsch von Urwahn: Das City-E-Bike aus dem Drucker

Das Leichtgewicht (14 kg) im Urban-E-Bike-Test stammt aus dem 3D-Drucker – teilweise. Hersteller Urwahn versichert für das Platzhirsch, dass „Verbindungsstücke“ zwischen den Rahmenrohren im 3D-Druck entstehen. Der Stahlrahmen an sich wird ausschließlich in Deutschland gefertigt. Im Unterrohr steckt ein fest eingebauter Akku von Mahle ebikemotion (Kapazität: 250 Wh). Eine Füllung reicht bei einer Fahrt mit maximaler Unterstützung für 23,6 km („kurz“).

Jedoch macht es einem die 11-Gang-Kettenschaltung sehr einfach, tüchtig bei Fahrten mitzutreten. Und auch ein Tempo jenseits der 25-km/h-Drosselung lässt sich angenehm „ertreten“. Der Antrieb des Platzhirsch befindet sich in der Hinterradnabe (Mahle ebikemotion X35). Er treibt das Urban-E-Bike sportlich an – etwa beim Anfahren an der Ampel. Im hügeligen Gelände ist er aber nicht kraftvoll genug und sorgt nur für ein gleichbleibendes Tempo von 18,3 km/h bei einer sechsprozentigen Steigungsfahrt über 20 Minuten.

Das Platzhirsch bietet eine sehr gute Straßen- und Kurvenlage. Es ist damit richtig gut für Fahrten in der Stadt geeignet. Fahrerin und Fahrer müssen sich aber auf eine eher sportliche Sitzposition einstellen.

Blaues Urban-E-Bike Urwahn vor Steinwand
Gepäckträger von blauem Urban-E-Bike Urwahn
Detail Pedale und hinterrad von blauem E-Bike Urwahn
Lenker mit Licht vom E-Bike Urwahn
Sattel und Rücklicht vom Urban-E-Bike Urwahn
  • PRO
    • Made in Germany. Seine sehr leichte Bauweise sorgt für einen sportlichen Antritt.
  • KONTRA
    • Keine Schutzbleche im Lieferumfang inbegriffen.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,2



Fazit

Das City-E-Bike Swing Vario vom deutschen Hersteller Riese & Müller aus dem hessischen Mühltal ist Testsieger. Es versteckt seinen leistungsstarken Akku geschickt auf dem Gepäckträger. Dort wird er von zwei abnehmbaren Körben verdeckt. Zusammen mit dem Lenkerkorb kann das Rad, das mit einem kraftvollen Mittelmotor von Bosch (Performance Line) ausgestattet ist, als Urban-E-Bike auch einige Aufgaben eines Lastenrades in der Stadt und auch auf dem Land übernehmen.

Der schwere, aber auch sehr solide gefertigte Tiefeinsteiger (27,2 kg) fährt problemlos auch größere Einkäufe verlässlich nach Hause. Sein zulässiges Gesamtgewicht gibt der Hersteller mit 140 kg an. Bei einem durchschnittlichen Fahrergewicht von 75 Kilogramm darf das Gepäck also noch etwas über 37 kg wiegen.

Ganz gleich, wohin der Weg mit dem Riese & Müller führt, auf seinem sehr gemütlichen Sattel sitzen und fahren Frauen und Männer gleichsam sehr gemütlich. Der angenehm geschwungene Lenker mit Ledergriffen und die Federgabel tun ein Übriges. Für knapp 4.000 Euro ist das Riese & Müller zwar kein Schnäppchen – bietet aber bei Reichweite und Fahrkomfort das beste Gesamtpaket.

„ICH BIN UNENTSCHIEDEN: FLITZER WIE DAS ROSE BRINGEN SPASS AUF DER STRASSE, EIN BIKE MIT STÄNDER UND GEPÄCKTRÄGER ERLEICHTERT ABER DEN ALLTAG.“

Horst Schröder
Horst SchröderIMTEST-Experte

Für knapp 2.200 Euro ist das City-E-Bike X3 vom niederländischen Hersteller VanMoof wesentlich günstiger. Es hat eine sehr außergewöhnliche Bauform. Design-Fans werden daran aber durchaus ihre Freude finden. Da man bekanntlich über Geschmack nicht streiten kann, sind es die inneren und äußeren Werte, die zusammen mit dem günstigen Preis überzeugen können.

Das City-E-Bike im Test bietet neben einer hohen Reichweite auch eine an-genehme Sitzhaltung. Praktisch ist auch, dass es sich mit einer optionalen PowerBank, die am Rahmen angebracht wird, ein deutliches Plus an Akkuleistung sichern kann. Wie beim VanMoof S3 lässt sich auch beim X3 per Tastendruck des Fahrers der Gang wechseln.

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes sowie E-Autos passend dazu diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.