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5 Heizkissen im Test: Welches wärmt im Winter am besten?

Bei Eiseskälte leistet ein Wärmekissen beste Dienste.

Zwei sitzende Personen neben Heizkissen.
© Stoov

Die besten Heizkissen // IMTEST

In der dunklen Jahreszeit purzeln die Temperaturen. Heizkissen versprechen Wärme und Komfort. Wie gut solche Produkte sind, verrät der Test.

Dieses Jahr ereilt uns der winterliche Temperatursturz recht früh und es sieht ganz danach aus, als ob es in den nächsten Tagen und Wochen noch etwas kälter wird. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oder darunter kann ein Heizkissen zu Hause auf dem Sofa für wohlige Wärme sorgen. Zusätzlich lassen sich damit aber auch Bauchschmerzen, ein verspannter Nacken und müde Beine „behandeln”, was nach einem Winterspaziergang ja immer mal wieder vorkommen kann. IMTEST hat die fünf beliebtesten Heizkissen getestet und verrät Ihnen, bei welchem Modell sich eine Anschaffung lohnt.

Wärme- statt Heizkissen

In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden Heizkissen nach einiger Zeit noch richtig heiß. So sehr, dass man sie dann nicht mehr lange auf Bauch, Nacken, Armen oder Rücken liegen lassen konnte, ohne Angst haben zu müssen, sich zu verbrennen. Heute passt die Bezeichnung Wärmekissen hingegen viel besser. Denn aktuelle Produkte erwärmen sich in der Regel auf angenehme 40 bis deutlich warme 65 Grad Celsius.

Alle Wärmekissen aus dem Test haben gemein, dass sie auch über einen längeren Zeitraum auf den schmerzenden Körperstellen verbleiben können. Die Testkandidaten schalten nach einer gewissen Zeit automatisch ab – nach 90 Minuten etwa ist Usus. Alle Kissen bieten eine Regulierung der Temperatur per Schalter. Dabei ist die Wärmesteuerung nur beim Medisana-Kissen nicht beleuchtet, was eine Regulierung bei Dunkelheit erschwert.

Hand hält weiße Steuerung vor gelben Hintergrund
Hier fehlt doch was? Die Wärme-Steuerung beim Medisana-Kissen ist nicht beleuchtet. © IMTEST

Diese Heizkissen sind im Test

Wie gut sich solche Heizkissen bewähren, hat IMTEST ermittelt. Im Testlabor wurden dafür fünf Kissen zwischen 29,99 Euro (Bedsure) und 89,95 Euro (Stoov) geprüft. Letzteres Modell fällt im Test schon von seinem Design her auf. Denn das Ploov von Stoov sieht aus wie ein „richtiges“ Kissen. Im Gegensatz dazu erscheinen die Konkurrenten wie die gewohnt flachen Deckchen. Ob das Ploov mit seiner anderen Erscheinung besser oder schlechter fährt als die Konkurrenz, zeigt der Test.



Testergebnisse im Detail

1 max. Oberflächentemp. gemessen bei 25 Grad Umgebungstemperatur

2 Ableitstrom, Spannungsfestigkeit bei Betriebstemperatur (Limit laut Norm EN 60335-1: 0,35 mApeak)

Von gemütlich bis etwas steif

Das SHK 28 von Sanitas stammt wie auch Beurers HK 35 von der Hans Dinslage GmbH mit Sitz im 64 Kilometer von Ulm entfernten Uttenweiler. Im Test erwärmte sich das sehr flauschige, aber etwas steife Heizkissen von Sanitas sehr zügig und kam auf eine sehr hohe maximale Oberflächentemperatur von 61,3 Grad. Mit einer maximalen Oberflächentemperatur von 45,3 Grad könnte das Beurer HK 35 im Gebrauch sehr gern etwas wärmer sein. Es schmiegt sich allerdings gut an viele Körperstellen an. Sein Kunststoffbezug fühlt sich dabei jedoch nicht sehr angenehm an – besser, wenn sich zwischen Kissen und Haut noch ein Kleidungsstück befindet.

Gemustertes dunkelblaues flaches Kissen mit Kabel
Das Außenmaterial (Kunststoff) des Beurer-Kissens fühlt sich nicht sehr angenehm an.
Ecke von weißem flachen Kissen wird von Hand vor gelben Hintergrund gehalten
Der deutsche Hersteller Hans Dinslage GmbH, der u.a. auch Produkte von Beurer fertigt, sichert für das SHK-28-Kissen von Sanitas eine Produktion in der EU zu.

Die Oberfläche des Bedsure SS02 fühlt sich sehr kuschelig an. Die Stärken des zudem sehr anschmiegsamen und mit 60 mal 30 Zentimeter vergleichsweise langen Wärmekissens bestehen darin, sich dank des mitgelieferten Gurts gut an Bauch oder Rücken anlegen zu lassen. Und: Es bietet mit 61,8 Grad Celsius die höchste Oberflächentemperatur im Test. Mit Bezug fühlt sich das etwas steife H2 200 von Medisana deutlich angenehmer an als ohne. Mit einer gemessenen Maximaltemperatur von 46,4 Grad ist das Kissen gerade so noch warm.

Schwarzes flaches Kissen mit weißem Kabel und Steuerung
Bedsures SS-02 bietet eine sehr kuschelige Hülle – gefertigt aus Flanell und Microfaser. © IMTEST

Besonderheiten unter den Kissen

Wer sich nach mehr Wärme sehnt, bekommt im Lieferumfang des Medisana einen Kirschkernkissenbezug inklusive. Darin findet nicht nur das Heizkissen Platz, zusätzlich kann das Kirschkernkissen auch in einer Mikrowelle aufgewärmt werden.

weißes flaches Kissen mit Kabel neben dunkelblauem Kissenbezug
Das Medisana-Kissen lässt sich in einen mitgelieferten Kirschkernbezug stecken, der sich für Extra-Wärme zuvor in einer Mikrowelle aufheizen lässt. © IMTEST

Im Gegensatz zu den anderen Testkandidaten ist das Heizkissen Ploov vom niederländischen Hersteller Stoov ein Unikum: Es wird nicht nur per Kabel mit Strom versorgt, sondern bezieht seine Energie über einen Akku. Das hat den Vorteil, dass sich das Ploov beispielsweise auch im Auto oder im Zug unabhängig von einer Stromquelle nutzen lässt. Außerdem passt es richtig gut zwischen Stuhl- oder Sessellehne und Rücken. Dort sorgt es für wohlige Wärme. Wer einen schmerzenden Nacken hat, kann sich einfach auf das Ploov legen. Bei den anderen Kandidaten muss hierfür – will man nicht zu flach liegen – ein Kissen untergeschoben werden.

Schwarzes Kissen mit Kabel
Kabbellos: Das Ploov vom niederländischen Hersteller Stoov lässt sich auch über einen Akku mit Energie versorgen. © IMTEST

So wurden die Heizkissen getestet

Die elektrische Sicherheit der Wärmekissen hat das Testlabor Obering, Berg & Lukowiak GmbH aus dem ostwestfälischen Hüllhorst getestet. Die Prüfungen wurden in Anlehnung an die Anforderungen der DIN EN 60335-1 zum Ermitteln der Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch durchgeführt. Dabei wurden unter anderem der Strom an berührbaren Teilen im Betrieb gemessen. Bei jedem Kissen wurde zudem eine Hochspannungsprüfung durchgeführt. Alle Heizkissen haben diese Tests bestanden.

Die Oberflächentemperatur der Kissen hat ebenfalls das Testlabor OBL für IMTEST mit einer professionellen Wärmebildkamera ermittelt. Die Messungen erfolgten in einer zugfreien Wärmekammer (Kosten: 10.000 Euro) bei einer fixen Umgebungstemperatur von 25 Grad Celsius je nach 90 Minuten maximaler Aufwärmzeit der Kissen mit einer Testo 885 vom deutschen Hersteller Testo SE & Co. KGaA im Wert von 8.000 Euro.

Wärmekamera: rotes Rechteck vor dunklem Hintergrund
Warm von oben bis unten: Die Wärmeverteilung beim Bedsure erfolgt weitestgehend gleichmäßig.
Wärmekamera: Rot gelbes Rechteck auf dunklem Hintergrund
Rund ein Siebtel der Kissen-Fläche des HK 35 von Beurer lässt sich nicht beheizen.
Wärmekamera: lila Rechteck auf dunklem Grund
Die Heizleistung des Medisana HS 200 allein reicht nicht, den Kirschkern-Überzug vollständig zu erwärmen. Es empfiehlt sich hier daher, das Kirschkernkissen nach Anleitung in einer Mikrowelle auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
Wärmekamera zeigt lila leuchtendes Rechteck auf dunklem Hintergrund
Das Wärmekissen SHK 28 von Sanitas erzeugt beidseitig eine recht gleichmäßige Wärme. Allerdings gibt es an den Rändern und besonders an der kurzen Seite der Unterkante nicht oder nur kaum beheizte Bereiche.
Wärmekamera: Gelb leuchtendes Rechteck auf dunklem Grund
Die Wärmeverteilung beim Ploov vom niederländischen Hersteller Stoov fällt gleichmäßig aus – jedoch nur auf einer Seite des Kissens. Die Rückseite bleibt kühl.

FAZIT

Das akkubetriebene Heizkissen Ploov von Stoov punktet im Test mit angenehmer Wärmeabgabe und einer idealen Form zum Platzieren zwischen Rücken und Stuhllehne. Das günstige Bedsure SS02 überzeugt mit guter Platzierungsmöglichkeit an Bauch und Rücken.

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes sowie E-Autos passend dazu diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.