Trekking-E-Bikes bieten eine perfekte Kombination aus Komfort, Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit. Mit ihrer robusten Bauweise, dicken Reifen sowie leistungsstarken Motor samt Akku meistern sie sowohl lange Strecken, steile Anstiege als auch anspruchsvolleres Gelände mühelos. Die umfangreiche Ausstattung mit Gepäckträger, Beleuchtung und Schutzbleche machen darüber hinaus unterschiedlichste Einsatzzwecke möglich. IMTEST hat fünf aktuelle Trekking-E-Bikes von Decathlon, Liv, Giant, Brennabor und Canyon im akkreditierten Labor von Qima testen lassen und ist mit ihnen ausgiebig auf dem IMTEST-Testparcour gefahren. Wie gut die Räder bezüglich Sicherheit, Reichweite und Fahrgefühl abgeschnitten haben, verrät der Artikel.
Der Test- und Preis-Leistungs-Sieger im Kurz-Check
Leistungsstarker Antrieb: Das sollte ein Trekking-E-Bike mitbringen
Egal, ob Radreise, Wochenendausflug oder tägliche Erledigungen. Wer auf der Suche nach einem Trekking-E-Bike ist, sollte auf folgende Eigenschaften achten.
Leistungsstarker Motor: Ein starker Motor mit ausreichendem Drehmoment liefert kraftvolle Unterstützung. Das macht sich gerade dann bezahlt, wenn man längere Strecken fährt, das Rad vollbeladen ist oder wenn man nicht nur im Flachland unterwegs ist. Alle Testkandidaten kommen mit einem Mittelmotor, allerdings mit unterschiedlichem Drehmoment. Giant, Canyon und Brennabor setzen dabei auf Höchstleistung und haben ihre Trekking-E-Bikes mit Motoren mit einem maximalen Drehmoment von 85 Newtonmetern ausgestattet. Etwas weniger kraftvoll ist der von Liv mit 75 Newtonmeter, während das Decathlon den schwächsten Antrieb hat. Der Yahama-Mittelmotor bietet “nur” ein maximales Drehmoment von 55 Newtonmetern.
Hohe Akkukapazität: Ein leistungsfähiger Akku sorgt für eine hohe Reichweite, um längere Fahrten ohne häufiges Nachladen zu ermöglichen. Laut Herstellerangaben liegen die Batterie-Leistungen bei den fünf Trekking-E-Bikes zwischen 504 Wattstunden (Decathlon) und 800 Wattstunden (Giant).
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Darauf sollten E-Bike- und Fahrradfahrer unbedingt achten.
Trekking-E-Bike als Reiserad
Zulässiges Gesamtgewicht: Ein stabiler Rahmen ist unerlässlich, damit er auch bei hoher Belastung und in anspruchsvollem Gelände standhält. Gepaart mit einem hohen zulässigen Gesamtgewicht, also die maximale Summe aus Fahrrad-, Fahrer- und Gepäckgewicht, kann der Reisende so einiges an Taschen mitnehmen. Mit 120 Kilogramm ist beim E-Bike von Decathlon nicht so viel Luft nach ob, die Räder von Liv und Giant bieten hingegen jeweils 156 Kilogramm zulässiges Gesamtgewicht.
Transportmöglichkeiten: Ein Gepäckträger und ausreichend Befestigungsmöglichkeiten für Taschen und weiteres Zubehör dürfen für Reisen und Alltagserledigungen nicht fehlen. Alle E-Bikes, bis auf das von Decathlon, bringen diese Möglichkeiten bereits beim Kauf mit. Beim Rockrider e-actv 500 LF muss ein Gepäckträger oder Rack extra erworben werden, es gibt aber entsprechende Anschraubpunkte am Rad.
Ausstattung für ein komfortables Fahrgefühl
Hochwertige Schaltung: Eine hochwertige Schaltung mit ausreichend Gängen ist zum Vorteil, um verschiedene Geländearten problemlos bewältigen zu können. Hervorzuheben ist hier die Automatikschaltung “automatiq” von Enviolo, die am Anytour von Giant verbaut ist. Sie übernimmt alle Schaltfunktionen, indem sie die Kadenz steuert und für eine optimale Gangübersetzung sorgt. In der Praxis bedeutet das: Der Fahrer fährt einfach drauflos und braucht sich keine Gedanken über Schaltvorgänge machen, denn das regelt die Enviolo automatisch und selbstständig. Aber auch die Shimano XT-Kettenschaltung, die am Rad von Canyon verbaut ist, bietet ein sehr präzises und promptes Schalten.
Sattel, Griff, Federung: Ergonomisch geformte Sattel und Griffe bringen hohen Komfort, insbesondere bei längeren Fahrten. Sie sollen idealerweise Schmerzen, Druckstellen und Taubheitsgefühle verhindern. Wer mit der Ausstattung an seinem Rad unzufrieden ist, kann hier leicht die Komponenten tauschen, denn der Wohlfühlfaktor ist ja bei jedem Radfahrer verschieden.
Während die Federgabel am Trekking-E-Bike fast obligatorisch ist, bringen die E-Bikes von Brennabor, Canyon und Giant für das Plus an Komfort zudem eine gefederte Sattelstütze mit.
Nicht zu unterschätzen: Starkes Licht & passende Bereifung
Beleuchtung: Eine leistungsstarke, integrierte Beleuchtung für sicheres Fahren bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dunkelheit sind ebenso unerlässlich wie eine StVZO-konform Gesamtausstattung. Diese bieten alle fünf Testkandidaten, darüber hinaus sind die E-Bikes von Giant und Canyon zusätzlich mit einem Fernlicht ausgestattet, das Brennabor hat eine Bremslichtfunktion.
Reifen: Die Reifen von Trekking-E-Bikes sollten ein grobes Profil aufweisen und nicht zu dünn sein. So kann man mit dem Rad in jeglichem Terrain fahren. Gerade die E-Bikes von Canyon und Giant kommen mit Mountainbike-Profil, aber auch das Liv braucht keine Geländefahrten scheuen. Die Räder von Canyon und Giant sind mit 27,5 Zoll-Rädern ausgestattet, wodurch sie in Offroad-Parts besonders wendig und agil sind. Anders herum bieten sie aber auch auf flachen Passagen eine hohe Laufruhe.
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So testet IMTEST E-Bikes
Wie sind das Fahrgefühl und die Ausstattung eines Trekking-E-Bikes, wie hoch die Reichweite, wie gut die Unterstützung und kann das Rad sicher bremsen? All das sind wichtige Aspekte, die eine Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen und in umfangreichen Prüfungen ermittelt werden. Um die Testräder objektiv miteinander vergleichen zu können, übernimmt das akkreditierte Labor von Qima im Auftrag von IMTEST einige dieser Prüfungen. Zum anderen geht für alle E-Bikes auf einen identischen Parcours, der über asphaltierte Straßen, Kopfsteinpflaster, unwegsames Gelände, hangauf- und abwärts führt.
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Reichweite & Motorunterstützung: Das leisten die E-Bikes im Labor
Gerade wer ausgedehnte Touren macht, für den ist die Reichweite von enormer Bedeutung. Denn schließlich will man unterwegs nicht noch auf die Suche nach einer Steckdose gehen. Basierend auf dem genormten Reichweitentest R200 ermittelt Qima daher nicht nur die Reichweite, sondern auch den Energieverbrauch und die Kapazität des Akkus, die Geschwindigkeit bei sechs-prozentiger Steigung sowie den Unterstützungsfaktor.
Dabei konnte vor allem das Pathlite:ON 6 SUV von Canyon überzeugen. Mit 96,1 Kilometern (km) Reichweite fuhr es im R200-Test fast 17 km weiter als das zweitplatzierte Rad von Giant (79,3 km). Analog dazu verhält sich auch die gemessene Kapazität des Akkus, der beim Canyon bei 706,8 Wattstunden / Kilometer (Wh/km). Beim Giant hingegen waren es 602,8 Wh/km. Eher für den Alltagsgebrauch als für wirklich lange Strecken eignet sich das Rockrider e-actv 500 LF, das es mit einer gemessenen Akkukapazität von 443,6 Wh/km auf geringe 54,8 km Reichweite brachte.
Simulierte Steigungsfahrten
An den ebenfalls von Qima gemessenen Werten bezüglich der Geschwindigkeit bei sechs-prozentiger Steigung sowie dem Unterstützungsfaktor kann abgelesen werden, wie kraftvoll der Motor das E-Bike einen Berg “hochschiebt”. Dabei machte vor allem das Liv auf sich aufmerksam, das flotte 23 Stundenkilometer (km/h) aufs Parkett legte und dabei mit einem sehr hohen Faktor von 3,8 unterstützte. Aber auch das Canyon (22,2 km/ und Faktor 3,8) sowie das Brennabor (22,4 km/h und Faktor 3,5) können hier mit um das gepunktete Trikot für die beste Bergwertung mithalten. Gemächlicher geht es mit dem Decathlon-E-Bike zu, das es bei der Bergprüfung im Labor nur auf 17,2 km/h und einen Unterstützungsfaktor von 2,8 brachte. Hier werden also die Unterschiede der Motoren deutlich.
Bremsenprüfung: Immer sicher zum Stehen kommen
Brenzliche Situationen in der Stadt, enge Waldpassagen mit Wurzeln oder rutschige Wege im Herbst – es gibt immer Situationen, in denen man abrupt abbremsen muss. Da ist es gut, wenn man weiß, dass man sich auf sein Material verlassen kann. In Anlehnung an die Norm EN 15194 führt Qima im Auftrag von IMTEST auf einem Bremsenprüfstand Prüfungen der vorderen und hinteren Bremse bei trockenen und nassen Verhältnissen durch.
Insgesamt kann sich der Radfahrer auf allen Rädern sicher sein, besonders positiv stechen jedoch das Canyon mit sehr guten und das Giant mit guten Werten hervor.
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* Aufgrund der Automatikschaltung am E-Bike von Giant ließ sich der Prüfstand nicht bei ca. 70 Watt Fahrleistung betreiben. Der Mittelwert lag beim Giant während des Tests bei 110 Watt.
Fazit
Der Testsieger von Canyon überzeugt auf ganzer Linie. Das E-Bike bietet ein tolles, sicheres sowie komfortables Fahrgefühl auf allen Untergründen und auf Steigungen. Ebenso weiß es im Labor zu überzeugen. Mit einer Top-Reichweite von 96,1 km sowie Spitzen-Bremswerten ist das Pathlite:ON 6 SUV eine sehr gute Wahl, wenn man ein Trekking-E-Bike für vielfältige Einsatzzwecke sucht.
Der Preis-Leistungs-Sieger von Decathlon ist ein solides Trekking-E-Bike, das sich eher für die alltäglichen Erledigungen in der Stadt oder Pendelfahrten zur Arbeit eignet. Mit einem Preis von 1.999 Euro kostet dieses Rad fast nur ein Drittel im Vergleich zum teuersten E-Bike im Testfeld, dem Giant AnyTour X E+ 0 (5.699 Euro).