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Unsichtbar surfen: 5 VPN-Dienste im Test

Gerade jetzt ist der Schutz persönlicher Daten ein hohes Gut. VPN-Dienste helfen dabei die Privatsphäre zu schützen.

Weltkarte mit VPN-Schild
© Pixabay

Unerkannt surfen mit diesen VPNs // IMTEST

Gerade jetzt ist der Schutz persönlicher Daten ein hohes Gut. VPN-Dienste helfen dabei die Privatsphäre zu schützen.

Google, Facebook, Geheimdienste oder Cyber-Kriminelle: Alle wollen uns besser kennenlernen und wissen, was uns interessiert und was wir im Internet treiben. Die Gründe sind verschieden. Die großen Internet-Dienste wollen uns passende Werbung vorsetzen. Geheimdienste wollen ebenfalls besser kennenlernen. Je nach Land zwingen sie Internetanbieter, sämtliche Surfausflüge ihrer Kunden zu protokollieren. Und was NSA, MI6 & Co alles im Internet abfangen, hat Edward Snowden schon vor einigen Jahren aufsehenerreg^end enthüllt. Cyber-Gangster wollen dagegen unser Geld. Und wir machen es ihnen leicht. So surfen wir unbesorgt in öffentlichen Hotspots, weil es bequem und gratis ist. Das dabei nicht nur die WLAN-Betreiber, sondern auch alle anderen Surfer mitlesen können, darüber machen sich nur wenige Gedanken. Und zu Hause? Dort besuchen wir fleißig Seiten aller Art, googeln nach unseren Krankheiten und dokumentieren unser Leben in sozialen Netzwerken. Dabei hinterlässt jeder Internetausflug Spuren, die zu Ihnen zurückverfolgt werden können. Denn wenn Sie sich ins Internet einwählen, wird Ihrem Computer eine weltweit eindeutige Zahlenkombination zugeteilt, die IP-Adresse.

Anonym surfen: Schluss mit Profilbildung

Durch die IP-Adresse erfahren Seitenbetreiber zum Beispiel Ihren ungefähren Wohnort und die Internet-Bandbreite. Darüber hinaus können sich mit der IP-Adresse über den Internetanbieter sogar die Klicks einem bestimmten Gerät zuordnen lassen. Wenn Sie dann noch persönliche Daten wie Name, Adresse und Interessen in Umfragen, Registrierungen oder durch Google- oder Facebook-Konten preisgeben, füllt sich Ihr Profil immer mehr mit detaillierteren Informationen. So entsteht in im Laufe der Zeit ein perfektes Profil ihrer Person. Inklusive ihrer gesundheitlichen Probleme, politischen Ausrichtung und ihrem finanziellen Status. Das Schlimme dabei: Sie wissen nicht, wie viele Daten über Sie gesammelt werden und wer diese Daten in die Finger bekommt.

Mehr Sicherheit durch VPN

Immerhin: Sie können sich schützen. Eines der wichtigsten Bollwerke gegen Datenschnüffler ist der Einsatz eines sogenannten „Virtual Private Networks“, kurz VPN. So ein Programm baut auf Knopfdruck einen extra gesicherten Datentunnel zum Server des VPN-Anbieters auf, der alle Ihre Ausflüge ins Internet anonymisiert und verhindert, dass Sie Spuren hinterlassen. Die Anonymisierungsverfahren sollen konkret garantieren, dass niemand feststellen kann, welche Seiten Sie aufrufen, was Sie herunterladen und wo Sie herkommen. Für Datensammler sieht es dann zum Beispiel so aus, als kämen Sie aus einer Großstadt in Australien.



Neben verbesserter Privatsphäre und höherer Sicherheit hat das Surfen mit Tarnkappe aber noch weitere positive Nebeneffekte. So können Sie etwa Internetdienste nutzen, die für Kunden aus anderen Ländern eigentlich gesperrt sind, etwa Streaming-Dienste oder Sportsender.

Illustration eines VPNs
Ein VPN verschleiert Ihre Identität bei Besuchen im Internet – Sie bleiben unerkannt. Quelle: Pixabay

So funktioniert ein VPN

Jeder Nutzer hat die Möglichkeit mit anderen Nutzern Daten übers Internet zu tauschen. Auf diesem Prinzip basiert das ganze Internet. Es gibt keinen zentralen Server, von dem alle Nutzer herunterladen oder der den Datenverkehr steuert, sondern das Internet bildet ein Netz aus unzähligen Servern und PCs. Allerdings erfolgt der Datenaustausch dabei oft komplett ungesichert. Dadurch kann jeder – egal ob Geheimdienst, Cyberkrimineller oder Hacker – die Daten abfangen und manipulieren. Aus diesem Grund gibt es VPNs. Die übertragen die Daten einerseits verschlüsselt, andererseits müssen sich die Gegenstellen gegenseitig das Einverständnis zum Verbindungsaufbau geben. Dadurch können sich Dritte nicht einfach einklinken. Das macht das Surfen nicht nur sicherer, sondern auch anonym. Denn ist die VPN-Verbindung zum Dienst erst einmal aufgebaut, ist es für den Nutzer in etwa so, als surfe er mit dem Server (also der IP-Adresse) des Dienstes und nicht mit dem eigenen PC oder Smartphone. Schließlich haben die Server eine eigene IP-Adresse. Genau diese sehen die Betreiber der Seiten, die der Nutzer ansurft, nicht die eigene. Da zudem der gesamte Netzwerkverkehr verschlüsselt und geschützt ist, kann niemand sehen, nicht einmal Ihr Internet-Anbieter, was Sie im Web machen

VPN: Wer braucht es?

VPNs benötigen in erster Linie also Menschen, die viel unterwegs sind und dabei gerne Daten über öffentliche Hotspots abzapfen. Denn offene, unverschlüsselte WLANs laden Datenschnüffler geradezu ein, private Infos wie Zugangsdaten abzufangen. Denn anders als im privaten Heimnetzwerk sind Surfer in öffentlichen WLANs in der Regel nicht allein unterwegs. Bewegen sich Cyber-Kriminelle im gleichen Netzwerk, können diese den Datenverkehr mitlesen oder manipulieren. Dazu brauchen Sie nicht einmal große Hackerkenntnisse, der technische Aufwand ist gering. Es gibt sogar für solche Aufgaben vorgefertigte Tools oder spezielle Spionage-Apps. Noch einfacher für Angreifer: Sie richten einen eigenen Hotspot ein und warten, bis sich die Opfer anmelden. Dann ist es für sie noch einfacher den Datenverkehr mitzuschneiden, denn alles läuft über ihren Router. Ein VPN macht Sie rundum immun gegen solche Angriffe auf Ihre Daten.

NordVPN Kill switch
Ein Kill Switch, der verhindert, dass der Computer ungeschützte Verbindungen herstellt, gehört mittlerweile zum Standard.  © VPNAdmin

Aber auch zu Hause ist der Einsatz eines VPNs sinnvoll. Vor allem aus Datenschutzgründen. VPNs tarnen auch die tatsächliche IP-Adresse Ihres Computers und verstecken sie hinter der IP-Adresse des VPN-Servers, mit dem Sie verbunden sind. IP-Adressen werden standortbezogen verteilt, so dass Sie den Standort einer Person einfach anhand ihrer IP-Adresse abschätzen können. Die Verwendung eines VPN macht es für Werbetreibende (oder Spione oder Hacker) schwieriger, Sie online zu verfolgen.

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Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.