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E-Bike überwintern: Wichtige Schritte für Akku und Rad

Wenn das E-Bike im Winter nicht genutzt wird, braucht es mehr als nur einen trockenen Abstellplatz. Wer es jetzt richtig einlagert, verhindert Schäden – und spart sich im Frühjahr teure Reparaturen.

Mann mit seinem E-Bike, betritt eine Fahrradgarage, in der schon weitere Räder an der Wand hängen
Eine kleine Garage ist optimal, um das E-Bike im Winter einzulagern. © www.pd-f.de / Kay Tkatzik

Die Tage werden immer kürzer und das Wetter immer ungemütlicher. Da ist es nicht unbedingt jedermanns Sache, jetzt noch regelmäßig mit dem E-Bike zu fahren. Wer nun lieber auf Bus und Bahn umsteigt und das E-Bike bis zum Frühling im Keller oder in der Garage lassen möchte, sollte einige Vorkehrungen treffen. Nur so gibt es keine bösen Überraschungen und das Rad ist direkt mit den ersten Frühlings-Sonnenstrahlen wieder einsatzbereit. IMTEST fasst die wichtigsten Tipps zusammen.

1. Standort: Garage oder Keller

Ob das E-Bike im Winter in der Garage, im Keller oder Schuppen steht, ist erst mal egal, solange es vor Regen und Schnee geschützt steht. Bezüglich der Temperaturen können die meisten Bauteile wie der Rahmen, die Reifen oder die Bremse einiges abhaben. Um allerdings ein vorzeitiges Altern etwa der Reifen zu verhindern, soll eine Temperatur um die 15 Grad optimal sein.

Borgen Fahrrad-Wandhalterung

Wandhalterung für Fahrräder mit vier Nägeln und Dübeln auf weißem Grund

Wer die Möglichkeit hat, kann über eine Wandhalterung für sein Rad nachdenken, wie beispielsweise das stylishe Modell Borgen Fahrrad Wandhalterung. Diese soll verhindern, dass die Reifen Druckstellen bekommen. Wer seinem E-Bike zudem etwas Gutes tun möchte, verdeckt es mit einer Schutzhülle, die Staub und Dreck fernhält.

Zuapev Fahrradabdeckung

schwarz-grüne Fahrradabdeckung auf weißem Grund

2. Akku: Im Haus oder der Wohnung lagern

Da der Akku keine zu tiefen Temperaturen und Minusgrade verträgt, muss er vor der Einlagerung auf jeden Fall entnommen werden. Am besten nimmt der Nutzer ihn mit ins Haus oder die Wohnung und achtet darauf, dass es an dem Lagerungsort etwa zwischen 15 und 20 Grad warm ist.

Anschließend lädt der Radfahrer den Akku bis etwa 75 % auf und prüft den Ladestand gelegentlich. Aber Achtung: Nicht nur tiefe Temperaturen, auch eine zu lange Lagerung ohne Nutzung wirkt sich nicht positiv auf die Lebensdauer aus. Die besten Tipps für den E-Bike-Akku sind umfassend in folgendem Artikel zusammengefasst.



Nachdem der E-Bike-Besitzer den Akku entnommen hat, sollte er die Kontakte sowohl am E-Bike als auch am Akku selbst mit Kontaktfett, beispielsweise WD-40 Specialist Kontaktspray, einsprühen, damit die Oberfläche voll funktionsfähig bleibt.

WD-40 Specialist Kontaktspray

Flasche mit dw40 Kontaktspray

3. Reinigung von Rahmen & Co.

Damit sich Dreck und Schmutz nicht am Rad festsetzen, sollte man es gut putzen, bevor man es über den Winter wegstellt. Rahmen, Lenker, Sattel, Griffe und Reifen dürfen gerne mit warmem Wasser und Spülmittel beziehungsweise Radreiniger wie der Muc Off Nano-Tech Fahrradreiniger gesäubert werden. Zudem kann der Fahrer je nach Verschmutzungsgrad eine Bürste oder einen Lappen zur Hilfe nehmen.

Muc Off Nano-Tech Fahrradreiniger

Sprayflasche mit pinker Flüssigkeit


Einen Hochdruckreiniger wie von Kärcher sollte der Nutzer nur mit Bedacht und für Bio-Bikes einsetzen. Hier sollte der Druck dann entsprechend niedrig eingestellt und darauf geachtet werden, dass das Lager nicht nass wird.

Kärcher Hochdruckreiniger K 3

Hochdruckreiniger mit Zubehör auf weißem Grund

Nach der Reinigung kann man sein E-Bike mit einem wachshaltigen Spray, zum Beispiel Liqui Moly Bike Glanz-Sprühwachs, behandeln. Dieses soll das Ablagern von Staub und Schmutz verhindern.

Liqui Moly Bike Glanz-Sprühwachs

Sprühdose von Sprühwachs

Es soll sozusagen den Rahmen versiegeln und damit unter anderem Korrosionsschäden vorbeugen. Weiterer Nebeneffekt: Nach dem ganzen Reinigungsprozess sieht das E-Bike aus wie neu!

Zwei Männer und ein E-Bike in einer Werkstatt, der eine zeigt auf eine Stelle am Fahrrad
Wer bereits im Herbst/Winter einen Fahrradcheck in der Werkstatt durchführen lässt, spart im Frühjahr Wartezeit auf einen Termin und kann direkt wieder durchstarten. © Kay Tkatzik / pd-f

4. Reinigung von empfindlichen Bauteilen Kette und Ritzel

Die Kette und die Ritzel gehören zu den Bauteilen, die neben den Reifen mit am meisten beansprucht werden. Daher sollte der Radfahrer sie regelmäßig prüfen und reinigen, nicht nur vor der Einlagerung. Durch abgelagerten Dreck in Kombination mit Öl ist dies meist eine sehr schmierige Angelegenheit, weswegen er das Rad idealerweise auf Zeitungspapier oder ein altes Handtuch stellen sollte.

Handschuhe Ansell HyFlex 11-800

Anschnitt einer Hand, die einen Handschuh trägt

Auch das Tragen von Handschuhen, wie die Ansell HyFlex 11-800, macht Sinn, weil sich das Öl-Dreck-Gemisch oft nur schwer von den Händen waschen lässt.

Als Reiniger empfiehlt sich am besten Kettenreiniger, zum Beispiel von Nigrin, den man großzügig auf Kette, Ritzel und Kettenblatt aufträgt und einwirken lässt.

Kettenreiniger Nigrin

Sprayflasche mit Kettenreiniger auf weißem Grund

Grober Schmutz lässt sich mit einer größeren Bürste entfernen, für engere und feinere Stellen kann der Radfahrer eine Zahnbürste verwenden. Ist der Dreck entfernt, kommt Kettenöl, zum Beispiel von Impact, alle Bauteile. Dann kurz abwarten und einziehen lassen, bevor man überschüssige Reste mit einem Lappen entfernt.

Impact Kettenöl

Plastikflasche mit Kettenöl, daneben die Papp-Verpackung

5. Reifen auf spitze Gegenstände prüfen

Ob heißes Kopfsteinpflaster im Sommer, Scherben oder raue Untergründe – ein Fahrradreifen muss so einiges aushalten. Daher sollte der Nutzer vor dem Winterschlaf des E-Bikes nachsehen, wie abgenutzt das Profil ist und ob der Reifen gegebenenfalls direkt getauscht werden muss.

Ist das nicht der Fall, sollte der Fahrer nach der Reinigung so viel Luft ablassen, dass er den Reifen mit der Hand zusammendrücken kann. So kann er ihn ohne Probleme Stück für Stück nach festsitzenden Steinchen oder Splittern überprüfen und diese mit einer Pinzette vorsichtig entfernen. So kann verhindert werden, dass der Schlauch beschädigt wird und man die erste Tour im Frühjahr mit einem Plattfuß startet. Danach empfiehlt es sich, den Reifen auf etwa 1,5 bar aufzupumpen, damit er bei längerem Stehen keine Druckstellen bekommt. Einfach gelingt dies mit einer elektrischen Pumpe, wie der von Osram.

Osram Tyreinlate elektrisch Pumpe

schwarze, elektrische Pumpe mit Papp-Verpackung auf weißem Grund

Wer seinen Reifen besonders viel Aufmerksamkeit schenken möchte, kann sie zum Schluss noch mit Gummipflege oder Talkum, zum Beispiel von Langlauf, bearbeiten. Letzteres soll ein alters- oder hitzebedingtes Verkleben von Kunststoffen verhindern und nahezu wasserunlöslich sein.

Langlauf Talkum Puder

weiß-graue Plastikdose auf weißem Grund

6. Funktionscheck: Läuft alles rund?

Auch als Nicht-Fahrrad-Experte kann man bei einigen Komponenten gut feststellen, ob sie noch einwandfrei funktionieren. Hier ein paar Punkte für den Schnellcheck:

  • Bremse: Lassen sich die Bremshebel komplett durchziehen, sind mitunter die Bremsbeläge oder Scheiben verschlissen. Intakte Bremsen sollten schnell und direkt greifen.
  • Schaltung: Schalten die Gänge schnell und flüssig oder rattert es ordentlich?
  • Kette: Hat die Kette noch angemessene Spannung? Das lässt sich schnell mit einer Kettenmesslehre, zum Beispiel von BBB Cycling, prüfen. Bei einer guten Kette passen die Vertiefungen der Lehre gerade nur mit der Spitze zwischen die Rollen. Je abgenutzter sie ist, desto tiefer dringen sie ein. Dabei sollte man, um sicherzugehen, diese Prüfung an verschiedenen Stellen vornehmen.

BBB Cycling Kettenmesslehre

Kettenmesslehre auf weißem Grund
  • Ritzel: Sind die Ritzel noch spitz oder haben sich sogenannte Haifischflossen gebildet? Dann ist es Zeit, sie zu tauschen.
  • Lager: Fühlt sich das Treten „rund“ an, oder macht es Geräusche und hat „Spiel“?
  • Elektronik: Fällt das Display mitunter aus, erscheint eine Fehleranzeige oder macht der Motor Geräusche, sollte der Besitzer am besten direkt zur Werkstatt.

Während jeder die Funktions-Überprüfung meist noch selbst durchführen kann, sollten Reparaturarbeiten von einer Fachwerkstatt übernommen werden. Ob der Radfahrer dies nun in Form eines Frühjahrschecks macht oder bereits im Herbst, bevor er das Rad einlagert, ist dabei egal. Mitunter muss er bei letzterer Option weniger lange auf einen Termin warten und kann bei den ersten Sonnenstrahlen im März direkt wieder durchstarten.


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Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen....