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Apple: Self-Service-Reparatur für iPhone & Co. in Europa gestartet

Macbook oder iPhone kaputt? Dann lieber reparieren statt wegwerfen!

Eine Person repariert ein Smartphone.
© Apple

Wem schon einmal ein iPhone heruntergefallen ist, weiß, wie leicht dabei zum Beispiel das Display kaputt gehen kann. Dann funktioniert zwar das Smartphone noch, aber das Display hat Risse und gegebenenfalls auch noch scharfe Ecken oder Kanten. Von einigen scherzhaft als “Spider-App” bezeichnet, nervt ein zersprungenes Display-Glas schnell. Doch das ganze Handy dafür wegzuwerfen ist viel zu schade. Für eine einfachere Reparatur und damit mehr Nachhaltigkeit bringt Apple deshalb die Möglichkeit, selbst zu reparieren, ab heute auch nach Europa.



So soll der neue Service funktionieren

Bisher konnten nur autorisierte Werkstätten Original-Ersatzteile von Apple erwerben. Endkunden stand diese Möglichkeit hingegen nicht offen. Das ändert sich ab heute – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden und Spanien. Die Reparatur von iPhones und MacBooks soll dabei laut Self-Service-ReparaturStore in vier einfachen Schritten möglich sein:

  1. Reparaturhandbuch für das gewünschte Gerät lesen
  2. Benötigte(s) Ersatzteil(e) und Werkzeug für die Reparatur bestellen
  3. Gerät selbst reparieren
  4. Ersetztes Bauteil zum Recycling an Apple zurückschicken

Besonders praktisch: Wer kein eigenes Werkzeug zu Hause hat und sich dieses für eine Reparatur nicht extra kaufen möchte, kann sich dieses auch im Store ausleihen. Mit dabei sollen unter anderem Reparaturhalterungen und Schraubenzieher mit passendem Drehmoment sein. Auch Wärmeplatten zum Lösen des Display-Klebers und Pressen, um das neue Display festzudrücken, soll das Reparatur-Kit enthalten. Wer sein Apple-Gerät mithilfe des Self-Service-Stores repariert und dabei nicht beschädigt, dem soll sogar die Hersteller-Garantie erhalten bleiben.

Eine Person repariert ein Notebook.
Geschickte Technik-Begeisterte sollen ab heute defekte iPhones oder Mac Notebooks auch selbst reparieren können. © Apple

Aber Vorsicht: Die DIY-Reparatur empfiehlt Apple dennoch ausdrücklich nur “technikvisierten Kund:innen, die über Erfahrung mit der Reparatur elektronischer Geräte verfügen”. Allen anderen wird weiterhin empfohlen, sich an einen professionellen Reparatur-Dienstleister zu wenden.

Diese Modelle können repariert werden

Bisher bietet Apple im Self-Service-Reparatur-Store für folgende Modelle Reparaturhandbücher, Ersatzteile und Werkzeug an:

Laut Apple bietet der Self-Service-Reparatur-Store dafür mehr als 200 Ersatzteile an. Nicht nur Ersatz-Displays gibt es im Store, sondern zum Beispiel auch Kameramodule, Lautsprecher und Akkus. Für die MacBooks soll es sogar schon Ersatz-Hauptplatinen (sogenannte Logic Boards) geben, die für iPhones nicht verfügbar sind. Wichtig: Für einige Ersatzteile, muss man im Store die Seriennummer oder IMEI des zu reparierenden Produkts angeben.

Kosten

Die Preise für die Ersatzteile sind laut Apple die gleichen, die auch für Werkstätten und Händler gelten. So kosten Schrauben oder Display Klebefolie nur wenige Euro. Eine Ersatz-Kamera oder ein Ersatz-Lautsprecher hingegen rund 200 beziehungsweise 50 Euro. Werkzeug auszuleihen, kostet im Self-Service-Reparatur-Store zudem knappe 60 Euro. Dafür kann man das Werkzeug nach Erhalt allerdings nur sieben Tage benutzen. Danach fallen weitere Gebühren an – ebenso, wenn man ein Werkzeug beschädigt. Dennoch kann sich das Ausleihen lohnen. Ein Drehmoment-Schrauber allein kostet beim Kauf nämlich schon circa 100 Euro.

Die zurückgeschickten, ausgetauschten Bauteile prüft Apple laut eigener Aussage und bereitet diese anschließend entweder auf oder recycelt sie. In den meisten Fällen soll man dafür sogar eine Gutschrift für den nächsten Einkauf erhalten.



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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.