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Was ist die “App X” von Elon Musk?

Jetzt doch: Elon Musk möchte Twitter kaufen. Doch eigentlich hat er eine “App X” im Sinn. Was hat es damit auf sich?

Smartphone in der Hand daneben steht in Buchstaben App X
Woman using mobile smart phone in the night light colorful background © GettyImages

Nach dem großen Hin und Her über den Kauf von Twitter gibt es nun Neuigkeiten über die Plattform. Elon Musk möchte Twitter erweitern, verändern, besser machen. Doch nicht nur das. Er hat eine “App X” im Sinn – eine „App für alles“.



Zunächst hatte Elon Musk an ein Mitspracherecht gedacht, sich dann für einen Kauf von Twitter entschieden und diese Entscheidung wieder zurückgezogen. Nun will er das Unternehmen doch kaufen. Musk hatte sich darüber geäußert, dass er der freien Rede eine Plattform ohne Zensur bieten wolle. Doch das scheint nicht das einzige Vorhaben zu sein, das Musk mit Twitter im Sinn hat. Heute twitterte er: “Der Kauf von Twitter ist ein Beschleuniger, um X, die Alles-App zu entwickeln”. Der Kauf von Twitter werde die Entwicklung der “Alles-App X” um drei bis fünf Jahre beschleunigen. Was genau der Tesla-Chef mit App X vorschwebt, hat er noch nicht erläutert.

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WeChat des Westens?

In der Vergangenheit hat Musk bereits seine Bewunderung für sogenannte „Super-Apps“ im asiatischen Raum geäußert. Diese Apps verbinden mehrere verschiedene Dienste in einer einzigen Anwendung. Besonders angetan hat es Musk die chinesische Anwendung “WeChat“. Die App der Tencent Holding Ltd. begann als Messaging-Dienst und hat sich zu einer Multifunktionsanwendung ausgewachsen. Sie deckt die Bereiche Kommunikation und soziale Interaktion ebenso ab wie verschiedene Business-Anwendungen mit Zahlungen, Essensbestellungen, Reservierung von Tischen in Restaurants und vielem mehr. Außerdem stellt sie für viele Chinesen das Newsportal dar, über das Nachrichten gelesen und geschaut werden. Mit diesen umfassenden Dienstleistungen ist WeChat kaum wegzudenken aus dem Leben in China. Die App wird in China täglich von über einer Milliarde Menschen genutzt.

In einem Treffen mit Twitter hatte Musk bereits davon geredet, dass sich WeChat im asiatischen Raum für sehr viele Menschen als hilfreich im täglichen Leben erweise. Außerhalb von China gebe es aber nichts, das der App gleichkommt. Musk bemerkte, dass er einen wahren Erfolg darin erwarte, ein solches Äquivalent zu schaffen. Bloomberg mutmaßt, dass Twitter nun die Grundlage für ein WeChat des Westens werden soll. 

Twitter als Grundlage für eine Super-App?

Die Überlegung zur „App für alles“ könnte erklären, warum Twitter nun doch gekauft werden soll. Mit rund 238 Millionen täglichen Nutzern ist mit Twitter schon eine tragfähige Grundlage vorhanden, auf der eine solche „App X“ entwickelt werden könnte. Dadurch müsste nicht mehr in die Akquise von Nutzern investiert werden. 

Sollte WeChat nun zur Vorlage von Musks „App X“ werden, dürften kritische Stimmen laut werden. WeChat wird durch Kontrollsysteme und das Einwirken verschiedener Moderatoren überwacht. Dabei werden Nachrichten auf unerwünschte Inhalte hin überprüft und zensiert. Damit wird sichergestellt, dass die Anwendung frei von Äußerungen bleibt, die die regierende kommunistische Partei nicht gutheißt. Mit der Bündelung vieler verschiedener alltagsrelevanter Dienstleistungen entsteht ein großer einseitiger Einfluss auf die Nutzer. Es steht daher zur Debatte, inwieweit die „freie Rede“, die Musk bewirbt, umzusetzen ist.

Viele Nutzer von Twitter haben die Kaufabsichten von Musk mit Sorge beobachtet und sind auf die Suche nach neuen Alternativen zu Twitter gegangen. Die meisten davon wechselten zur App Mastodon, mangels Nutzer aber auch schnell wieder zurück. Es bleibt abzuwarten, wie die Reaktionen ausfallen, wenn Twitter zu einer Super-App werden soll.

Das Twitter-Logo ist auf einem Smartphone zu sehen.
Der Kauf von Twitter soll die Entwicklung von Egons Musks App X beschleunigen. © Jeremy Besangen / Unsplash

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Katja Widmann hat an der Universität Mannheim einen Bachelor und Master of Arts für Kultur- und Wirtschaftswissenschaft gemacht. Daneben hat sie Praktika im Social Media Bereich, in Print- und Radio-Redaktionen absolviert und ist so auf den Geschmack für die Medienwelt gekommen. Als Volontärin bei Imtest schreibt sie Artikel und testet unterschiedlichste Produkte.