Jüngst hatten die Discounter Lidl und Aldi Hybridfleisch im Angebot. Damit ziehen sie mit den Supermärkten Netto und Rewe gleich, die bereits im vergangenen Jahr Produkte aus Fleisch gemischt mit hohem Pflanzenanteil angeboten haben. Während Fleischersatzprodukte schon in aller Munde sind, steht hinter dem hybriden Ernährungstrend oft noch ein Fragezeichen. Das hat es mit den Produkten auf sich.
Das ist Hybridfleisch
Mit Hybridfleisch sind Lebensmittel wie Hack oder Wurst gemeint, die zu 40 oder 50 Prozent mit Pflanzenprodukten gemischt sind. Dafür kommt zum Beispiel die Jackfruit infrage oder Gemüse wie Möhren. Es handelt sich also um eine Mischung aus Fleisch und Pflanze. Für Veganer und Vegetarier ist der Ernährungstrend demnach nicht geeignet. Hybridfleisch soll auch viel mehr die Menschen ansprechen, die gern weniger Fleisch essen möchten, sich mit den veganen Bratwürsten und Schnitzeln aber noch nicht anfreunden können. Da diese Mischungen meist auch einen geringeren Fettanteil haben als reines Fleisch, bewerben die Hersteller es zudem als gesündere Alternative.
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Lidl, Aldi & Co. mit hybriden Produkten
Seit letztem Sommer bietet Rewe mit der eigenen Marke „Better Half“ Hybridfleisch an. Das Hack und die Bratwürste sind zu 50 Prozent mit Gemüse wie Paprika, Möhren, Zwiebeln und Tomaten gemischt. Netto folgte mit dem hybriden Hackfleisch „Less Meat“. Dieses besteht zu 34 Prozent aus Gemüse. Nun im Januar ziehen die Discounter Lidl und Aldi bei dem Ernährungstrend mit. Letzterer bietet seit dem 14.01. die „fifty-f!fty Salami“ an. Diese gibt es entweder mit Rind oder Geflügel, aber in beiden Fällen mit 50 Prozent pflanzlichem Anteil. Dabei gibt Aldi an, dass es sich bei dem verarbeiteten Fleisch um Bio-Ware handelt.
Lidl brachte jetzt eine ganze Produktpalette mit Hybridfleisch in die Regale: Hackfleisch und Burger-Pattys aus Rind mit 40 Prozent Jackfruit. Sowie Geflügel-Wiener mit Möhren und Geflügelfleischwurst mit Soja und Gemüse.
Bringt Hybridfleisch etwas?
Weniger Fleisch zu essen, kann den eigenen ökologischen Fußabdruck verringern, da die Fleischproduktion hohe Emissionen verursacht. So setzt die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch 30,5 kg Treibhausgase frei. Wer zudem auf Billigfleisch verzichtet, unterstützt nicht die Massentierhaltung. Auch kann der bewusste Fleischkonsum oder -verzicht der eigenen Gesundheit dienlich sein. Beim Ernährungstrend Hybridfleisch dürften sich die Effekte in Sachen Umwelt- und Tierschutz in Grenzen halten. Schließlich ist immer noch 50 Prozent oder mehr Fleisch enthalten. Außerdem werden Soja oder Jackfruit meistens nicht in Deutschland angebaut und verursachen durch lange Transportwege Emissionen.
Tipp: Wer dennoch weniger oder gar kein Fleisch mehr essen möchte, kann an der Aktion Veganuary teilnehmen. Diese erleichtert den Einstieg in eine vegane Ernährungsweise. Passend dazu finden Sie in dem Kochbuch „Vegan-Klischee ade!“ von Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau und Profikoch Sebastian Copien Tipps für eine ausgewogene Ernährung ohne tierische Produkte: