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Neue Prüfnorm für Motorradhelme: Sind alte Modelle noch sicher?

Die neue Prüfnorm “ECE-R 22.6” für Motorradhelme tritt ab Juni 2022 in Kraft.

Mann auf Motorrad mit Motorradhelme.
Die neue Prüfnorm “ECE-R 22.6” für Motorradhelme tritt ab Juni 2022 in Kraft. © Sourav Mishra/Pexels

Die neue Prüfnorm “ECE-R 22.6” tritt für Motorradhelme, die in der Europäischen Union auf den Markt kommen, ab Juni 2022 in Kraft. Helme, die den Sicherheitskriterien der 20 Jahre alten Prüfnorm “ECE-R 22.5” entsprechen, dürfen ab Juni folgenden Jahres nicht mehr produziert und ab Anfang 2024 nicht mehr verkauft werden. Helme, die einem Test der älteren Prüfnorm bestanden haben, dürfen aber noch weiterhin getragen werden.

Alte Motorradhelme noch nuzen?

Die neue Sicherheitsnorm verfügt über neue Testanforderungen. Die Helme werden bei Aufpralltests verschiedenster Art mit drei Geschwindigkeiten zwischen 20 und 30 Kilometer pro Stunde (km/h) getestet. Anprallpunkte, die in der alten Prüfnorm fest definiert waren, sind von den Prüfern jetzt frei wählbar. So soll eine Optimierung vonseiten der Hersteller auf diese Anprallpunkte ausgeschlossen werden. Zwar ist dieses Vorgehen bei älteren Helmen nicht auszuschließen, sie sind nach in Kraft treten der neuen Prüfnorm aber weiterhin zulässig. Ein weiterer Test umfasst den Beschuss des Visiers mit Stahlkugeln mit einer Geschwindigkeit von 216 km/h, um den Widerstand zu prüfen. Mit dem neu eigeführten Rotationstest wird die Gefahr einer Kopfdrehung bei einem Aufprall simuliert. In der neuen Prüfnorm sind Tests zu Kinnriemen, Verschlüssen und verschiedene Abstreiftests vorgesehen.



Helme nicht im Internet kaufen

Prüfingenieur Peter Staudt vom TÜV Rheinland, der bei der Entwicklung der neuen Prüfnorm mitgearbeitet hat, kann den Kauf eines Helms im Internet nur bedingt empfehlen. “Kopf und Helm müssen perfekt zueinander passen. Jeder muss sich beim Anprobieren und mit der Handhabung selbst wohlfühlen.” So sind unterschiedliche Modelle für Sport oder Freizeitfahrten nicht nur für unterschiedliche Motorräder zu empfehlen, sondern variieren in ihrer Passform auch von Hersteller zu Hersteller.

Ein Etikett im Helm gebe Auskunft, nach welcher Norm und wo der Helm genehmigt wurde. “Fehlt ein solches Etikett, ist vom Kauf abzuraten”, rät Staudt. “E1”, bedeutet, dass der Helm in Deutschland genehmigt wurde. Die Bezeichnung “05” gilt für die Prüfnorm “ECE-R 22.5”, die “06” für die Norm “ECE-R 22.6”.

Moritz Klindworth

Frisch im Team berichtet der Android-Nutzer Moritz Klindworth über Trends, Produkte sowie Entwicklungen im Software- und Hardwarebereich. Mittlerweile lernte er die Vorzüge eines MacBooks und des iOS-Betriebssystems kennen. Er studierte Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre und sammelte anschließend journalistische Erfahrung in Tageszeitungen. Beginnend mit einem Praktikum beim Hamburger Ableger der tageszeitung taz landete er über das Hamburger Abendblatt bei der Hamburger Morgenpost. Nun fängt er für IMTEST neue technische Entwicklungen ein. Rückmeldungen und Hinweise empfängt er gern per E-Mail.