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TSMC: Labor-Unfall bei Hersteller für Halbleiter

Bei TSMC, dem führenden Hersteller für Computerchips, ist es im Labor zu einem Zwischenfall gekommen.

Symbolische Darstellung eines Computerchips
© Ari Goldstein/Unsplash

TSMC liefert Computerchips für alle Anwendungsbereiche: Smartphones, PKWs, Spielekonsolen, Grafikkarten und viele weitere Hardware setzt auf den taiwanesischen Riesen. Nun ist es während der Produktion zu einem mehr oder minder gefährlichen Zwischenfall gekommen.

Bei TSMC ist Präzision gefragt

Bei der Herstellung von Halbleiterchips zählen Präzision und Reinheit zu den wichtigsten Prioritäten. Für eine gute Prozessstabilität müssen sich die Temperaturen innerhalb der Kammer in einem optimalen Bereich gehalten befinden. Da für einen guten Durchfluss der Gase mitunter extreme Temperaturen erforderlich sind, bringt dies unter Umständen viele Herausforderungen mit sich. Gleichzeitig muss die Kammer frei von Verunreinigungen jeglicher Art seinn, um einen maximalen Chipdurchsatz in diesem komplexen Herstellungsprozess zu erreichen. Und genau an dieser Stelle ist es nun zu einem Unfall gekommen. Scheinbar hat eine der Zulieferer-Firmen für die Prozess-Gase einen schwerwiegenden Fehler bei der Abfüllung gemacht. Ergebnis: Mitten in der Produktion, also mit tausenden Halbleitern im Arbeitsbereich, wurde eine Verunreinigung des Gases festgestellt. Damit sind die Chips, die dem verunreinigten Gas ausgesetzt waren, praktisch unbrauchbar.

Hürdenläufer springen über Halbleiter auf eine Platine
Bei der komplizierten Produktion von Halbleitern, gilt es viele Hürden zu überwinden. © John Cameron/Unsplash

Auswirkungen auf iPhone & Co.?

Aktuell befindet sich der Chiphersteller TSMC in der Produktion der neuen A15 Bionic Chips. Die schnellen Prozessoren sollen die iPhones und iPads der nächsten Generation antreiben. Über 100 Millionen der kompliziert aufgebauten Halbleiter hat Apple bei TSMC bestellt, Alternativen gibt es in diesem Produktionsfeld so gut wie keine. Im schlimmsten Fall ist eine ganze Charge der Chips betroffen und kann nicht wie vereinbart an Apple ausgeliefert werden. Das könnte im Umkehrschluss eine Verknappung der zum Start im Herbst verfügbaren iPhones bedeuten. Andererseits fallen bei der Chipherstellung immer zahlreiche Chargen wegen kleinster Fehler im Test komplett aus. Da TSMC äußerst erfahren in der Produktion dieser aufwändigen Bauteile ist, sind Ausfälle an der Tagesordnung und können entsprechend Beachtung finden. Eine offizielle Erklärung von Apple steht bis jetzt aus. Auch TSMC hat sich nicht dazu geäußert, ob der Zwischenfall zu weiteren Problemen führt.



Boris Connemann

Nach seiner Ausbildung bei der DATEV eG hatte Boris Connemann die Möglichkeit sein Hobby zum Beruf zu machen: Als Redakteur bei einer großen deutschen Zeitschrift für Tests von Computer- und Videospielen war er in der Hauptsache für den Bereich der Spielekonsolen und deren aktuell verfügbarer Software verantwortlich. Nach 12 Jahren zog es Boris dann in die Welt der Werbung mit der Aufgabe der Erstellung von Corporate Content und der digitalen Transformation großer Marken, unter anderem für Telefónica und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Sein ganzes Herz schlug und schlägt allerdings nach wie vor für die bunte Welt der Videospiele und der dazugehörigen Hardware. Als erste Anlaufstelle für seinen Freundes- und Bekanntenkreis hat Boris immer besten Rat auf Lager, wenn es um die Anschaffung neuer Spiele, Konsolen und digitaler Gadgets geht. Dabei hat er stets ein Auge auf die großen Versprechen der Hersteller und zieht die rote Karte, wenn unnötige Mikrotransaktionen bei einem Vollpreistitel, ärgerliche Bugs oder mangelnde Qualität den Spielspaß behindern. Sie erreichen ihn via E-Mail.