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Smart Home: Sicherheit muss sein – Hilfreiche Tipps zum Schutz

Smarte Systeme für’s Zuhause sind auf dem Vormarsch. Sie verwandeln jedes Haus in ein Smart Home. Sicherheit spielt dabei bei vielen Herstellern nur eine kleine Rolle. Die Folgen sind fatal. IMTEST hält Tipps bereit.

Smart Home Sicherheit Tipps © Getty Images

Das Smart Home wird immer beliebter

Vorbei sind die Zeiten, in denen vorrangig PCs und Smartphones das Internet dominierten. Die nächste Generation der Vernetzung hat den Fuß längst in der Tür: das Internet der Dinge (kurz IoT). Inzwischen ist es vollkommen normal, seine Lampen per App zu dimmen, dass smarte Thermostate für wohlige Temperaturen sorgen und vernetzte Kameras einen Blick ins traute Heim von unterwegs erlauben.

Einzelne smarte Geräte oder ein komplettes System machen aus einem Haus ein Smart Home. Sicherheit für das vernetzte Zuhause sollte dabei auch bedacht werden. Denn was nützen Überwachungskameras und intelligente Türschlösser, wenn sie von Viren und Cyberkriminellen gekapert werden.

Profit vor Smart Home-Sicherheit

Die Hersteller wittern ein Riesengeschäft und dicke Gewinne. Bei der Gier nach schnellen Profiten vernachlässigen viele aber einen wichtigen Aspekt beim Smart Home: Sicherheit. „Viele Smart-Home-Produkte – auch von namhaften Herstellern – weisen nach wie vor massive Sicherheitsmängel auf, können beim Anlernen abgehört, lahmgelegt oder gar von außen gesteuert werden“, weiß Bernd Grohmann, Vorstand der eQ-3 AG.

Tatsächlich sind sichere Verschlüsselungsverfahren, wirksamer Schädlingsschutz sowie sauber umgesetzte Autorisierungsverfahren und Anmeldeprozesse bei vielen IoT-Geräten Mangelware. Beispiel Überwachungskamera: Oft kommen etwa Standartpasswörter zum Einsatz, die der Nutzer bei der Einrichtung nicht einmal ändern muss. Oder die Passwörter sind bei der Übertragung nicht ausreichend geschützt, sodass Hacker sie einfach abfangen können. Das öffnet Angreifern Tür und Tor in die private Welt der Nutzer.

“VIELE SMARTHOME-PRODUKTE WEISEN MASSIVE SICHERHEITSMÄNGEL AUF.”

Bernd Grohmann Vorstand eQ-3 AG

Die wichtigsten Sicherheitstipps fürs Smart Home

Zum Glück lässt sich die Smart Home-Sicherheit durch einige Maßnahmen oft drastisch erhöhen. Hier die wichtigsten Tipps:

  1. Vor dem Kauf informieren: Ein großer Markenname allein ist zumindest kein Garant für guten Schutz, steigert aber immerhin die Chance, dass eventuell auftretende Probleme gelöst werden. Lesen Sie Tests und studieren Sie Rezensionen. Eine wertvolle Orientierung geben darüber hinaus Zertifizierungen durch renommierte Prüflabore wie dem VDE. „Gute Produkte sollten einen wirksamen Schutz vor Angriffen bieten, indem sie Funk Störungsversuche erkennen und melden und auch bei einem Unterbrechen der Internetverbindung zuverlässig alarmieren,“ rät Bernd Grohmann.
  2. Passwörter überprüfen: Ändern Sie bei der Einrichtung auf jeden Fall die Standartpasswörter durch sichere. Nutzen Sie auf jeden Fall möglichst lange Passwörter, möglichst mit Sonderzeichen, Klein- und Großbuchstaben und zahlen.
  3. Alle Geräte auf dem neuesten Stand halten: Sie kennen es vom PC und Smartphone: Sobald ein Update verfügbar ist, sollte man es möglichst schnell aufspielen. Die gleiche Sorgfalt ist auch im Smart Home gefragt. Sobald ein Hersteller eine Aktualisierung anbietet, spielen Sie diese umgehend auf. Dadurch schließen Sie oft neu entdeckte Sicherheitslücken.

Beherzigen Sie diese Tipps, können Sie gleich viel entspannter den Komfort genießen, den Ihre vernetzten Geräte mit sich bringen.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.