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Die beste Kleidung für Bikepacking & Radreisen im Test

Leicht und funktional – diese Kleidung eignet sich fürs Rad.

Person mit Kleidung, die sich für eine Reise auf dem Rad anbietet.
© IMTEST

Egal ob Bikepacking-Abenteuer mit dem Gravelbike oder Radreise mit einem E-Bike: Wer den ganzen Tag im Sattel sitzt, braucht funktionale, leichte und bequeme Kleidung. Am besten setzt man hier auf das Zwiebelprinzip, um für alle Wetterlagen gerüstet zu sein. Bei der hier vorgestellten Kleidung geht es ausschließlich um Produkte, die bereits durch das IMTEST-Team getestet wurden.



Baselayer: Die Schicht auf der Haut

Die unterste Kleidungsschicht, auch Baselayer genannt, spielt eine entscheidende Rolle. Denn die Sachen liegen direkt auf der Haut und sollte sich daher in erster Linie besonders angenehm anfühlen. Dennoch ist es wichtig, dass sie ebenso feuchtigkeits- und temperaturregulierend sind, damit Schweiß nach außen geleitet wird und der Radfahrer auf der anderen Seite nicht friert. Synthetische Materialien wie Polyester eignen sich hierfür genauso gut wie beispielsweise Merinowolle, oder aber eine Kombination aus beidem. Oft macht sich die Materialzusammenstellung jedoch im Preis bemerkbar.

Wichtig beim Baselayer ist zudem, dass die Kleidung eng anliegt, aber trotzdem viel Bewegungsfreiheit bietet. Da sie am meisten mit Schweiß in Berührung kommt und vermutlich entsprechend oft gewaschen wird, ist eine einfache Pflege vorteilhaft. Allerdings muss man bei Merino-Produkten genau auf das Etikett schauen, oft ist hier ein Schonwaschgang mit speziellem Waschmittel erforderlich.

Ein weiterer Aspekt, den man beim Kauf der Unterwäsche beachten sollte, ist, ein möglichst nahtloses Design oder Kleidung mit Flachnähten zu wählen. Denn neben einem angenehmen Hautgefühl durch den verwendeten Stoff sollte das Risiko von Reibung oder Scheuern minimiert werden.

Das Baselayer-Shirt Natural 160 aus Merinowolle von Odlo eignet sich in erster Linie für Touren im Frühjahr und Sommer. Es wird aus 160 g/m2 mulesingfreier Wolle hergestellt, ist wärmeregulierend und leitet Feuchtigkeit nach draußen. Der Stoff fühlt sich sehr weich an und liegt sehr angenehm auf der Haut, störende Nähte findet man hier nicht. Was allerdings negativ auffiel, waren die Anbringung der Schilder, die sich an beiden Hüftseiten befinden. Näht man diese nicht direkt in die Naht ein, sondern an einem kleinen Stück Stoff, hätte man die Möglichkeit, sie so abzuschneiden, dass nichts mehr scheuert. Das ist hier leider nicht so. Größe M passte perfekt zu einer Körpergröße von 1,77 Meter.

Midlayer: Alles zwischen Unterwäsche und Jacke

Die Midlayer-Schicht, oder mittlere Kleidungsschicht, ist entscheidend für die Isolierung und das Temperaturmanagement in einem Lagensystem. Dabei können mitunter auch zwei Schichten kombiniert werden, wie beispielsweise ein Trikot und eine windabweisende Weste.

Der Midlayer sollte in der Lage sein, Körperwärme zu speichern, um den Träger bei kühlen Bedingungen warmzuhalten. Eine anliegende Passform hilft, die Wärme effizient zu speichern, während parallel ausreichende Bewegungsfreiheit für Komfort sorgt.

Als Materialien eignen sich besonders Polyester, Fleece, Wolle oder synthetische Isolierungen wie Primaloft. Diese Schicht sollte zudem Feuchtigkeit als auch überschüssige Wärme ableiten können, um Überhitzung zu vermeiden. Je nach Kleidungsstück sind Taschen für Kleinigkeiten und Belüftungsöffnungen hilfreich.

Diese Jacke ist ein absolutes Lieblingsstück. Optimal für kühleres Wetter, kann sie perfekt über einem Trikot angezogen werden, oder man kombiniert sie nach Bedarf noch mit einer Weste, Pufferjacke oder Regenjacke. Das Waffelmuster auf der Innenseite hält wohlig warm, zudem ist der Hoody windabweisend und atmungsaktiv. Das Gewicht liegt unter 300 Gramm, sodass man die Jacke im Gepäck kaum wahrnimmt. Dabei lässt sie sich praktischerweise gut komprimieren, indem man sie in ihre eigene Tasche stülpt. Größe passt perfekt bei 1,77 Meter Körpergröße.

  • Frau von hinten, sitzt auf einem Fahrrad und hat ein Trikot an
  • Nahaufnahme eines Fahrradtrikot, was die Belüftungskanäle zeigt
  • Productshot Fahrradtrikot in lila

Das schicke Radtrikot soll mithilfe einer Body-Mapping-Technologie entworfen worden sein, um ein optimales Ergebnis bezüglich Aerodynamik, Belüftung und Temperaturkontrolle zu bieten. Besonders innovativ ist dabei der 3D-Strickeinsatz am Rücken, bestehend aus inneren und äußeren Luftkanälen, der sowohl aktiv kühlt, wenn man schwitzt als auch warmhält, wenn die Temperaturen fallen.

Insgesamt ist das Trikot superleicht, hat keine scheuernden Nähte und bietet einen hohen Tragekomfort. Es hat drei kleine Taschen an der Rückenpartie, darüber hinaus befinden sich Gummipunkte im Saumbereich, dass das Shirt nicht verrutscht. Im Test fällt das Trikot in Größe M im Vergleich zum Trikot von Odlo etwas kleiner aus. Wer zwischen zwei Größen pendelt, nimmt besser die größere Nummer.

  • Frau von vorne, hält ein Fahrrad am Sattel fest, trägt einen Helm und ein FAhrradtrikot
  • Nahaufnahme: Frau sitzt auf einem Fahrrad, trägt ein buntes Fahrradtrikot
  • Frau von hinten, die ein buntes Fahrradtrikot trägt

Das Vintage Essentials Radtrikot ist ein sehr bequemens Shirt mit Reisverschluss, drei Taschen auf der Rückseite sowie einer verlängerter Rückenpartie. Damit das Trikot nicht verrutscht, ist es mit einem Silikonband ausgestattet. Es fühlt sich sehr leicht an, bietet eine gute Feuchtigkeitsregulierung und besteht zu 100 Prozent aus Polyester. Nachteil auch hier, wie beim Baselayer, die Schilder, die direkt in die Naht eingenäht sind. Im Test passte Größe M gut zur Körpergröße von 1,77 Meter der Testerin.



Shell-Schicht: Schützende Kleidung für außen

Die äußere Kleidungsschicht, oft auch als Schutzschicht oder Shell-Schicht bezeichnet, hat die Aufgabe, vor äußeren Witterungsbedingungen wie Regen, Wind und Schnee zu schützen. Gleichzeitig ist sie atmungsaktiv, um Feuchtigkeit von innen nach außen abzuführen. Beim Kauf sollten Radfahrer auf versiegelte Nähte und die Wassersäule achten. Eine hohe Zahl bedeutet besseren Schutz vor Regen, Werte über 10.000 mm gelten als wasserdicht. Darüber hinaus verhindern winddichte Materialien das Eindringen von kaltem Wind, was die Wärmeregulierung verbessert und den Komfort erhöht.

Für eine optimale Passform sollte die Shell-Schicht über andere Kleidungsschichten passen, ohne einzuengen. Zusätzliche Belüftungsöffnungen sorgen für eine bessere Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung bei hoher körperlicher Aktivität. Besonders praktisch ist zudem eine Kapuze, die über den Helm passt, denn diese verhindert, dass vom Nacken her Regen den Rücken herunterlaufen kann.

  • Frau mit Regenjacke, steht neben ihrem Rad
  • Totale, Frau von hinten, sitzt auf einem Fahrrad und hat eine REgenjacke an
  • Frau steht neben ihrem Fahrrad und hält eine klein komprimierte REgenjacke in der HAnd
  • Productshot lachsfarbene REgenjacke von vorne

Die Stormline Stretch Rain Shell Jacke von Black Diamond gibt es in sieben frischen Farben. Sie bietet bei einem Gewicht von unter 300 Gramm einen äußert hohen Tragekomfort, war in den Tests absolut wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv. Die Kapuze passt über den Helm und ist per Kordelzug verstellbar, die Bündchen können mit einem Klettverschluss angepasst werden. Wenn es nicht regnet, lässt sich die Jacke in ihrer eigenen Tasche gut komprimieren und nimmt so kaum Platz weg. Praktischerweise ist der Rückenteil etwas länger geschnitten, Unterarmreißverschlüsse sorgen bei Bedarf für etwas Abkühlung. Die Wassersäule liegt laut Black Diamond bei 10.000 Millimeter. Größe M passt optimal für Körpergröße 1,77 Meter, auch, wenn man noch ein Trikot sowie einen Pulli drunter trägt.

Fahrradhosen

Eine Fahrradhose sollte enganliegend sein, aber trotzdem genügend Bewegungsfreiheit bieten. Wie bei einem Oberteil sind atumungsaktive und feuchtigkeitsregulierende Materialien empfehlenswert. Wer lange im Sattel sitzt, sollte auf jeden Fall ein Modell mit Popolsterung wählen. Denn (fast) nichts ist schlimmer als Poschmerzen bei einer Radtour.

Bei Fahrradhosen unterscheidet man zwei “Bauweisen”. Einmal die sogenannte Bib, also eine Hose mit Trägern, sowie eine klassische Hose. Beide Varianten gibt es sowohl mit kurzen als auch langen Beinen. Eine Bib hat den Vorteil, dass sie weniger verrutscht und die Haut stets bedeckt hält, auch wenn das Shirt mal hochrutschen sollte. Darüber hinaus drückt sie nicht im Bauch. Die normale Radhose hingegen ist dafür praktischer, wenn man mal ums Eck muss. In welcher Variante man sich letztendlich wohler fühlt, muss man einfach ausprobieren.

  • Person von hinten, sitzt auf einem FAhrrad, Park im Hintergrund
  • Fahrradhose an Person von hinten fotografiert
  • Fahrradhose an Person von vorne fotografiert (bauchabwärts)

Bei dieser Hose handelt es sich um ein leichtes, feuchtigkeitsregulierendes Kleidungsstück, mit dem man gerne lange unterwegs ist. Der breite Bund sitzt angenehm am Bauch und drückt nicht, der Tragekomfort ist hoch. Die Hose kann sowohl solo als auch unter einer etwas lässigeren Hose getragen werden. Ein Silikonband am Saum sorgt dafür, dass die Beine nicht verrutschen. Größe M ist passend bei 1,77 Meter Körpergröße.

  • Person von hinten, steht an ihrem Fahrrad, hat eine RAdhose an
  • Nahaufnahme Rücken einer Person, die eine Radhose mit Trägern trägt
  • Productshot Fahrradhose mit Trägern

Mit dieser gemütlichen Hose möchte man am liebsten gar nicht vom Gravelbike steigen. Sie sitzt wie angegossen, ohne zu drücken oder einzuengen. Der Rückenpart besitzt wie beim Trikot einen 3D-Strickeinsatz, bestehend aus inneren und äußeren Luftkanälen, der sowohl aktiv kühlt, wenn man schwitzt als auch warmhält, wenn die Temperaturen fallen. Darüber hinaus setzt X-Bionic bei seiner Bib auf Kompressionsmaterial, das die Muskel stabilisieren und eine gute Unterstützung bieten soll. Wer zwischen zwei Größen schwankt, wählt wie beim Trikot die größere aus.

Weitere Kleidung, die das Outfit vervollständigen

Manchmal sind es nur die Kleinigkeiten, die einen Wohnfühlfaktor perfektionieren, wie ein gutes paar Socken, das optimalen Halt bietet.

Beim Radfahren sollte man ein gutes Paar Socken nicht unterschätzen. Enganliegend am Fuß und ohne störende Nähte, verhelfen sie dabei, die Kraftübertragung zu optimieren. Dank sogenannter AirFlow und Air-Conditioning Channels bei den Bike Expert Merine Crew-Socken ist der Fuß immer gut belüftet, während eine spezielle Polsterung an der Fußsohle zusätzliche Dämpfung verleiht. Obendrein sind sie in dem knalligen Orange ein echter Hingucker.

Kathrin Schräer

Als festangestellte Redakteurin testet Kathrin Schräer für IMTEST alles rund um das Thema „New Mobility“ – das sind in erster Linie E-Bikes, aber auch alles, was dazu gehört wie Fahrradcomputer, Helme oder Schlösser.
Kathrin ist Diplom-Journalistin und hat in der Zeit vor IMTEST überwiegend als Redakteurin Videobeiträge produziert, aber auch Expertise im Bereich PR/Distribution von Bewegtbild erlangt.
Wenn Kathrin gerade nicht mit dem Fahrrad unterwegs ist, verbringt sie viel Zeit mit der Familie oder mit Sport. Sie erreichen sie via E-Mail.