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Dyson CleanTrace ausprobiert: Saugen mit Augmented Reality

Das neue Werkzeug macht den Putzfortschritt sichtbar.

Eine Person saugt mit dem Dyson Gen5detect mit angebautem Smartphone, auf dem CleanTrace läuft.
© IMTEST

Passend zum traditionellen Frühjahrsputz hat Dyson ein neues Augmented-Reality-Tool namens CleanTrace vorgestellt. Dieses Tool zielt darauf ab, die Reinigungseffizienz zu steigern und sicherzustellen, dass keine Stelle beim Putzen übersehen wird. Eine gründliche Analyse des Reinigungsverhaltens durch den Hersteller hat nämlich gezeigt, dass Nutzende oft überschätzen, wie lange sie tatsächlich putzen. Gleichzeitig unterschätzen sie, wie gründlich ihre Reinigung ist. Wie das neue Werkzeug bei diesem Problem helfen soll, hat IMTEST zusammengefasst. Zudem durfte die Redaktion das neue Hilfe-Tool bereits vorab ausprobieren.



Update vom 22. April: IMTEST hat die neue Reinigungs-Hilfe bereits ausprobiert

Bei einem exklusiven Presse-Event durfte IMTEST das neue Augmented-Reality-Tool in der aktuellen Beta-Version ausprobieren. Dafür wurde die iPhone-Halterung an den Dyson Gen5detect-Akkusauger anmontiert und direkt losgesaugt.

Eine Person zeigt die Montage der Handy-Halterung für die Verwendung von CleanTrace.
Die Montage erfolgt zum einen durch einen Klick-Mechanismus am Saugrohr und zum anderen durch eine Sicherung mit einem elastischen Gummizug.
Eine Person zeigt die Handy-Halterung für die Verwendung von CleanTrace.
Der rote Knopf auf der Rückseite sorgt für die Beweglichkeit der “Arme”, die das Smartphone sicher halten sollen.

Die Echtzeit-Begleitung durch das neue App-Feature funktionierte dabei einwandfrei. Auf dem Smartphone-Display zog der Sauger blau-violette Spuren auf dem Fußboden der Augmented Reality. So war sehr einfach nachzuvollziehen, wo bereits gesaugt worden war und wo noch unberührte Flecken verblieben.

Ein Handy an einem Akkusauger von oben. Das Display zeigt den Boden mit lila Linien.
CleanTrace auf dem Smartphone erweitert den Horizont der Nutzenden. © IMTEST

Bei einer Pause oder am Ende des Reinigungs-Einsatzes lässt sich das Smartphone zudem einfach von der Halterung lösen. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, den gesamten Raum durch die Smartphone-Kamera mit CleanTrace-Filter zu betrachten und den Reinigungsfortschritt zu überprüfen. Sind noch ungesaugte Flecken übrig, kann man diese ausfindig machen und entsprechend nachbessern. Ein kleines Manko dabei ist allerdings, dass nur der Weg aufgezeichnet wird. Ob die gesaugten Stellen tatsächlich sauber geworden sind, überprüft die App hingegen nicht.

Eine Hand hält ein Smartphone vor die Kamera. Darauf ist das im Hintergrund befindliche Küchenszenario zu sehen. Der Boden ist auf dem Handy allerdings überwiegend lila statt grau.
Das Smartphone kann man auch von der Halterung am Staubsauger lösen, um den ganzen Raum mit CleanTrace zu betrachten. © IMTEST

Fazit

Insgesamt funktionierte das CleanTrace-Feature in der Dyson-App einwandfrei. Die Überwachung des eigenen Saug-Fortschritts war toll zu sehen – sowohl während der Reinigung, als auch am Ende mit abmontiertem Smartphone. Ob die gesaugten Stellen allerdings wirklich sauber waren, überprüfte die App nicht. Tatsächlich machte das Staubsaugen durch diese spezielle Realitäts-Erweiterung auch mehr Spaß, da das Ziel, einen komplett blau-violetten Boden in der Augmented Reality zu erreichen, einen gewissen Spiel-Faktor hat. Diesen Gamification-Aspekt könnte Dyson aber gern noch ausweiten, etwa, indem das Erreichen des Ziels mit Lob, Punkten oder optischen Signalen belohnt wird. Außerdem wäre es langfristig wünschenswert, dass CleanTrace für mehr Staubsauger-Modelle und zudem auch für Android-Smartphones funktioniert.

  • PRO
    • CleanTrace macht das Staubsaugen zu einem Spiel, höherer Spaßfaktor, einfache Montage der Smartphone-Halterung und sehr gute Funktion im Test.
  • KONTRA
    • Überprüfung des Reinigungs-Fortschritts nur durch Aufzeichnung des Wegs, keine Überprüfung der Sauberkeit, insgesamt noch recht simpel gehalten, mehr Gamificatio-Aspekte wünschenwert, zum Marktstart zunächst nur den Gen5detect-Akkusauger von Dyson verfügbar und vorerst nur für iPhones angedacht.

Das soll das neue CleanTrace-Tool können

Das CleanTrace-AR-Tool von Dyson soll Unsauberkeiten und ausgelassene Bereiche sichtbar machen. Dazu bringen Nutzende eine etwa 100-Gramm-schwere Halterung fürs Smartphone am Akkusauger an. In der Dyson-App lässt sich dann CleanTrace starten und der Putzfortschritt in Echtzeit überwachen. Das Smartphone zeigt anhand von farbigen Markierungen, wo bereits gereinigt wurde und wo noch Reinigungsbedarf besteht. Ist am Ende der gesamte Wohnbereich flächendeckend violett eingefärbt, ist das Putzziel erreicht.

Ein Dyson-Akkusauger saugt um einen Tisch herum. Ein Smartphone ist am Saugstiel angebracht. Es zeigt lila Streifen, die auch auf dem Boden eingezeichnet sind.
Auf dem Smartphone können Nutzende ihren Putzfortschritt anhand von violetten Linien sehen. So soll das CleanTrace-Tool dabei helfen, möglichst gründlich zu staubsaugen. © Dyson

Charlie Park, Vice President der Forschungs- und Entwicklungsabteilung Dyson Horne Engineering, erklärt: “Wir haben erkannt, dass wir alle etwas vom systematischen Ansatz unserer Staubsaugerroboter lernen können. Mit Dyson CleanTrace fügen wir dem Gen5detect Staubsauger eine zusätzliche Ebene der Reinigungsintelligenz hinzu, sodass Nutzer sehen können, wo sie bereits gesaugt haben und wo nicht.”

Die Technologie soll vorerst allerdings nur in Kombination mit dem Gen5detect-Akkusauger von Dyson und LiDAR-fähigen iPhones funktionieren. Der Akkusauger verfügt zur weiteren Veranschaulichung zudem über einen Piezo-Sensor, der die aufgesaugten Staubpartikel nach Größenkategorien erfasst.

Das Display des Dyson Gen5detect mit Anzeige der Staubpartikel.
Auf dem Display des Dyson Gen5detect kann man sehen, wie viele Partikel in unterschiedlichen Größen bereits eingesaugt wurden. © Dyson

Verfügbarkeit

Die CleanTrace-Software und -Halterung sollen im Juni 2024 auf den Markt kommen und ausschließlich im Hersteller-Webshop und in den Dyson Demo Stores erhältlich sein. Dyson CleanTrace unterstützt allerdings vorerst nur LiDAR-fähige iPhones, also iPhones der Pro- und Pro-Max-Serie ab Generation 12. Der Preis für das neue AR-Tool von Dyson ist zudem noch unbekannt.


Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.