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Häcksler im Einsatz: Gartenabfälle im Nu zerkleinern

Ein Häcksler verwandelt auch große Mengen abgeschnittener Zweige & Grünzeug in handliche kleine Schnipsel.

Opener Häcksler
Credit: Amazon / Obi

Der Frühling steht vor der Tür, und mit ihm ruft auch die Gartenarbeit. Besonders jetzt, wenn die letzten Spuren des Winters verschwinden, gibt es viel zu tun. Doch was tun mit all den Zweigen, Ästen und sonstigen Überresten? Genau hier kommt der Häcksler ins Spiel. Er ist die perfekte Lösung, wenn der Garten auf Vordermann gebracht werden muss. Der Häcksler zerkleinert das Schnittgut radikal und reduziert das Volumen auf ein Minimum. So passen auch große Haufen von abgeschnittenen Ästen problemlos in die Biotonne oder können als Kompost und Mulch im eigenen Garten weiterverwertet werden.

Häcksler, die praktischen Gartenhelfer

Ein großer Garten ist ein großes Privileg, aber er verursacht auch großen Arbeitsaufwand. Je mehr Bäume regelmäßig beschnitten und je mehr Sträucher gestutzt werden müssen, desto mehr Schnittgut in Form von Zweigen und dünnen Ästen bleibt übrig. Auch eine üppige Hecke hinterlässt nach dem Schneiden eine furchterregende Menge Grünzeug. Das muss alles irgendwie entsorgt werden. Oder weiterverarbeitet.

Häcksler nehmen dieser Aufgabe ihren Schrecken. Diese Maschinen zerschneiden, zerquetschen, zermalmen und zerschreddern die Gartenabfälle in winzige Stückchen, die sich anschließend leicht abtransportieren und entsorgen oder als natürlicher Gratis-Dünger weiter nutzen lassen.

Die Preisspanne für Messerhäcksler reicht von knapp unter 100 bis über 1.000 Euro:

1. Einhell Elektro-Messerhäcksler GC-KS 2540

Der Einhell Elektro-Messerhäcksler GC-KS 2540 sorgt laut Hersteller für eine effektive Arbeitsweise durch seine robusten Wendemesser aus Spezialstahl, die von einem leistungsstarken 2.500 Watt-Motor angetrieben werden. Mit seiner großzügig dimensionierten Trichteröffnung soll eine einfache Handhabung und eine effiziente Zuführung von Häckselmaterial bis zu einem Astdurchmesser von 40 mm möglich sein. Der Trichter ist mit einer Sicherheitsversiegelung ausgestattet und lässt sich für Reinigung und Wartung abklappen. Ein Motorschutzschalter schützt vor Überlastung und sorgt so für zusätzliche Sicherheit. Dank des robusten Fahrgestells und der integrierten Räder lässt sich der Häcksler schnell und bequem im Garten oder im heimischen Grün transportieren. Ein praktischer Transportgriff erleichtert den Transport zusätzlich.

Einhell Elektro-Messerhäcksler GC-KS 2540

Einhell Elektro-Messerhäcksler GC-KS 2540

2. Bosch Gartenhäcksler AXT 25 TC

Der Bosch Gartenhäcksler zerkleinert Äste, Zweige und Laubabfälle. So lassen sich Gartenabfälle wie Heckenschnitt oder Äste direkt im eigenen Garten entsorgen. Ein leistungsstarker Motor mit 2.500 W sorgt für einen schnellen Materialdurchsatz von bis zu 230 kg/h. Ausgestattet mit dem Turbine-Cut-System und einer konischen Walze mit mehreren scharfen Hackmessern, bewältigt der Häcksler sowohl weiches als auch hartes Material, inklusive Ästen bis zu einem Durchmesser von 45 mm. Der automatische Selbsteinzug ermöglicht eine Zerkleinerung ohne vorherige Materialtrennung.

Bosch Gartenhäcksler AXT 25 TC

Bosch Gartenhäcksler AXT 25 TC


Was darf mit einem Häcksler alles zerkleinert werden?

In den Häcksler dürfen Zweige und Äste bis zu einem Durchmesser von 40 oder 45 Millimetern, je nach Modell. Außerdem Stauden- und Ziergrasreste, zum Beispiel Schilfgras, sowie der Heckenschnitt. Auch trockenes Laub lässt sich häckseln. Je trockener das Schnittgut ist, desto leichter kann es der Häcksler verarbeiten. Falls es die Wetterlage und die Platzverhältnisse hergeben, lohnt es sich deshalb, das Schnittgut vor dem Häckseln ein paar Tage austrocknen zu lassen.

Nicht in den Häckslern dürfen: Feuchtes Herbstlaub, faserige Brombeer-, Efeu- oder Wildrosenranken, Staudenknöterich, feuchte Küchenabfälle, weiche Obst- und Gemüsereste, wasserhaltige Stängel, Pflanzen mit milchigem Saft wie Wolfsmilchgewächse und kranke Pflanzen. Feuchte Materialien verstopfen den Häcksler und setzen ihn außer Gefecht. Dann muss er geöffnet und mühsam gereinigt werden, bevor er wieder funktioniert.

Wie gut ein Häcksler mit dem zu verarbeitenden Material zurecht kommt, hängt neben der Leistung der Maschine auch von ihrem Funktionsprinzip ab. Häcksler lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen: Messerhäcksler und Walzenhäcksler. Beide Systeme haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.

Mann häckselt Gartenabfälle in einem Elektrohäcksler im Garten
Messerhäcksler arbeiten besonders effektiv, sind aber sehr laut und erfordern Konzentration bei der Bedienung Credit: Stihl

So arbeitet ein Messerhäcksler

Ein Messerhäcksler zerkleinert das Schnittgut mit scharfen Messerklingen, die auf einer schweren, rotierenden Schwungscheibe angebracht sind. Diese Klingen zerstückeln die eingeführten Äste und Zweige schnell und problemlos. Aus dem Auswurf am unteren Ende der Maschine fallen kleinere Stücke als bei Walzenhäckslern.

Für überwiegend holziges Schnittgut, also Zweige und dünne Äste, sind Messerhäcksler eine gute Wahl. Diese Maschinen verwandeln die eingeführten Zweige und Äste in dünne, flache Holzstückchen, die sich nur sehr langsam zersetzen. Diese hölzernen Chips eignen sich perfekt zum Mulchen – dem klein- oder großflächigen Abdecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien.



Die Nachteile eines Messerhäckslers

Durch ihr Funktionsprinzip mit der schnell rotierenden Schwungscheibe arbeiten sie lauter als Walzenhäcksler. Außerdem erfordern sie mehr Aufwand bei der Bedienung. In den Messerhäcksler muss das Schnittgut nach und nach von oben durch die trichterförmige Öffnung hineingedrückt werden, während ein Walzenhäcksler es von selbst in die Maschine einzieht. Zudem ist beim Umgang mit einem Messerhäcksler volle Konzentration gefragt: Ein langer Ast, der in den Einfülltrichter geschoben und von den schnell rotierenden Messern erfasst wird, kann schnell einmal peitschenartig zurückschlagen.

Die Hersteller empfehlen deshalb, beim Bedienen eines Messerhäckslers immer einen Gehörschutz, Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille zu tragen.

Da sich die Messerklingen mit der Zeit abnutzen, müssen sie immer wieder nachgeschärft und dazu aus- und eingebaut werden. Die Intervalle dafür hängen von der Zahl der Betriebsstunden und dem gehäckselten Material ab. Grundsätzlich erfordern Messerhäcksler mehr Wartungsaufwand als Walzenhäcksler.

Walzenhäcksler sind „Leisehäcksler“

Walzenhäcksler, aufgrund ihrer geringeren Betriebslautstärke oft auch als Leisehäcksler bezeichnet, zerstückeln das Schnittgut mit einer Schneidwalze, die mit scharfen Zähnen bestückt ist. Parallel dazu werden die Äste, Zweige und alles andere zusätzlich zwischen dieser rotierenden Walze und einer Gegenplatte zerquetscht. Die Walze dreht sich vergleichsweise langsam, mit etwa 40 Umdrehungen pro Minute, um ihre eigene Achse. Durch diesen langsamen Drehvorgang wird das Schnittgut selbsttätig in den Häcksler eingezogen.

Walzenhäcksler produzieren das perfekte Kompostmaterial. Die Quetschtechnik bewirkt, dass sich die entstehenden Holzspäne unter dem Druck der Walze zusätzlich aufspalten. Das vergrößert ihre Oberfläche und fördert damit den Verrottungsprozess, weil Mikroorganismen leichter in die aufgebrochenen Fasern eindringen können.

Walzenhäklser von Stiehl der beim Einstaz das Schnittgut selbstständig einzieht.
Walzenhäcksler ziehen das Schnittgut selbsttätig ein. Sie zerschneiden und zerquetschen es gleichzeitig Credit: Stihl

Die Mechanik muss ab und an nachgestellt werden

Auch Walzenhäcksler machen ordentlich Lärm, arbeiten jedoch leiser als Messerhäcksler. Ihre Mechanik muss von Zeit zu Zeit nachgestellt, dafür aber nicht ausgebaut werden. Das bedeutet weniger Wartungsaufwand als beim Messerhäcksler. Der Umgang mit einem Walzenhäcksler birgt weniger Verletzungsrisiken, weil eingeführte Äste nicht zurückschlagen können. Die meisten Geräte verfügen außerdem über eine sogenannte Rücklauffunktion: Sobald die Maschine blockiert, weil zu viel Schnittgut eingefüllt wurde, dreht sich die Walze kurz rückwärts und löst damit die Verstopfung.

Die drei zentralen Nachteile der Walzenhäcksler gegenüber den Messerhäckslern: Sie sind bei vergleichbarer Leistung teurer, arbeiten langsamer und hinterlassen gröbere Schnipsel.

Die Preisspanne für Walzenhäcksler reicht von knapp 150 Euro bis rund 500 Euro. Zu den bekanntesten Herstellern gehören Bosch, Güde, Einhell, Stihl und Atika.

Benzinmotorhäcksler: Die Profis unter den Häckslern

Messer- und Walzenhäcksler für den Privatgebrauch werden üblicherweise elektrisch betrieben. Für den gelegentlichen Einsatz im eigenen Garten reichen ihre Motorleistungen aus. Muss der Häcksler jedoch häufig oder über einen längeren Zeitraum schwere Arbeit verrichten, weil beispielsweise im Rahmen eines Hauskaufs ein völlig verwilderter Garten wieder auf Vordermann zu bringen ist, dann kann ein benzinmotorbetriebener Häcksler die bessere Wahl sein. Hier stehen wesentlich leistungsstärkere Geräte zur Verfügung, bis hin zu solchen für den professionellen Einsatz in der Wald- und Landwirtschaft.

Sollte auf dem Grundstück, auf dem der Häcksler benötigt wird, kein Stromanschluss vorhanden sein, kommt ebenfalls nur ein Benzinmotorhäcksler in Frage. Die einfachsten Geräte mit Benzinmotor sind mit einer Leistung von 3 bis 5 Kilowatt in etwa so leistungsstark wie die Elektrohäcksler für den Privatgebrauch, kosten aber rund das Doppelte. Die Preisspanne für Benzinmotorhäcksler reicht von rund 350 Euro bis zu mehreren tausend Euro.



Der richtige Häcksler für jeden Zweck

Wer mit seinem Schnittgut vornehmlich Mulch zum Düngen produzieren möchte, sollte einen Messerhäcksler kaufen. Wer mehr Wert auf leicht verrottendes Material für den Kompost legt, ist mit einem Walzenhäcksler besser bedient. Messerhäcksler sind preiswerter, lauter und erfordern mehr Wartung. Walzenhäcksler arbeiten etwas langsamer, sind dafür einfacher und sicherer zu handhaben. Benzinmotorhäcksler sind dann die richtige Wahl, wenn kein Stromanschluss vorhanden oder eine besonders hohe Leistung gefragt ist.

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Welf Sendel hat an der Hochschule Magdeburg-Stendal seinen Bachelor of Arts in "Journalismus und Medienmanagement" absolviert. Während des Studiums sammelte...