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5 Tipps & Tricks: So kommt das E-Bike gut durch Herbst und Winter

Akku, Bremsen, Kette – das ist bei tiefen Temperaturen zu beachten.

E-Bike auf einem Rasen mit Schnee.
© HeyBike / Unsplash

Kühle Temperaturen, Nässe, Dreck, Matsch und Schnee – damit das E-Bike auch den widrigen Bedingungen im Herbst und Winter trotzen kann, sollte sein Besitzer einige Dinge beachten. Wie sich die Elektronik, Bauteile und Komponenten am besten schonen und pflegen lassen, fasst IMTEST zusammen.

Grundsätzlich gilt: Das E-Bike sollte am besten im Keller untergestellt werden, also an einen Ort, wo es nicht zu warm, nicht zu kalt und trocken ist. Das gilt im Winter gleichermaßen wie im Sommer. Wer weder einen Keller, eine Garage noch einen Schuppen oder ähnliches hat, sollte sein Rad zumindest mit einer Abdeckplane bedecken. Diese hält zwar keine Kälte fern, aber zumindest schützt sie vor Regen.

1. Akku: Idealerweise bei Raumtemperatur lagern

Der Akku ist wohl das empfindlichste Bauteil an einem E-Bike und braucht daher besonders viel Aufmerksamkeit. Denn generell gilt: Rutschen die Temperaturen in den Keller, verliert der Akku an Leistungsfähigkeit. Daher sollte man ihn bei Raumtemperatur laden und lagern sowie erst kurz vor der Fahrt in das E-Bike einsetzen. Detaillierte Informationen gibt es in folgendem Artikel.



Geht es dann endlich los, sollte der Fahrradfahrer zunächst gemächlich losfahren und langsam die Unterstützung erhöhen, damit der Akku warmwerden kann. Wenn man anschließend mit hoher Unterstützung fährt, wirkt sich das sogar positiv auf den Akku aus, da dies für die Selbsterwärmung sorgen soll.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Kontakte an E-Bike und Akku regelmäßig zu reinigen, um gegebenenfalls Dreck- und Streusalzreste zu entfernen. Grundsätzlich ist als Regen-, Kälte- und Schmutzschutz eine Neoprenhülle hilfreich.

2. Motor: Beim Anfahren erst auf Betriebstemperatur bringen

Die meisten Motoren vertragen Temperaturen zwischen -10 Grad bis +40 problemlos und sind so verbaut, dass ihnen auch ein Schauer nichts abhaben kann. Steht das E-Bike jedoch während der Arbeit beispielsweise draußen, weil es keine anderen Möglichkeiten gibt, kann man den Motor mit einer Hülle vor Feuchtigkeit schützen.

Diese Neoprenhülle sollte aber nur während des Parkens verwendet werden, beziehungsweise leistet sie auch gute Dienste, wenn man das Fahrrad auf einem Autoträger transportiert. Ist der Motor doch einmal nass geworden, reicht es meistens, wenn man ihn mit einem Handtuch abtrocknet.

Während der Fahrt profitiert der Motor ansonsten von den gleichen Tipps wie der Akku: Erst langsam bei niedriger Unterstützungsstufe losfahren und kräftig mittreten, damit er warm werden kann. Danach erst in höhere Unterstützungsstufen wechseln.



3. Bremsen: Beläge beim E-Bike regelmäßig checken (lassen)

Eine sichere Bremse ist gerade im Winter wichtig, denn rutschiges Laub und Reifglätte machen Fahrten mitunter zur Herausforderung. Daher sollten Radfahrer dieses Bauteil regelmäßig checken (lassen). Denn gerade durch Schmutz, Korrosion, Streusalz und Kälte können Bremsen schneller verschleißen als im Sommer, das gilt besonders für die Beläge.

Einen Bremsbelags-Check sollte man bei jedem E-Bike machen, egal ob es Felgen- oder Scheibenbremsen hat. Bei Felgenbremsen kann selbst ein Laie gut erkennen, ob die Beläge schon aufgebraucht sind. Denn sind die Rillen nicht mehr sichtbar, sollte man handeln.

Ebenso die Pflege der Kabel und Züge, auch die der Gangschaltung, ist nicht zu vernachlässigen. Um die Gleitfähigkeit der Züge zu erhalten und das Anhaften von Eis und Schnee zu verhindern, soll die Verwendung von Silikonspray ein gutes Mittel sein. Auf ein Tuch gegeben, können hiermit sämtliche Züge, Kabel aber auch das Schloss eingerieben werden.

Sind Kabel und Züge nach einer Regenfahrt nass geworden, sollte man sie mit einem Tuch abtrocknen. So verhindert man, dass sie bei Minusgraden komplett einfrieren und ihren Dienst verweigern.

Unter den E-Bikes, die IMTEST im Jahr 2023 getestet hat, waren es vor allem die elektrisch unterstützten Kompakträder, die mit sehr guten Bremswerten positiv auffielen. Im Labor von Qima mussten die E-Bikes auf den Bremsprüfstand. Bei trockenen und feuchten Bedingungen mussten sowohl die Vorderrad-, als auch die Hinterradbremse zeigen, wie stark ihre Bremskraft ist. In Anlehnung an die Norm EN 15194 führt Qima auf einem Bremsenprüfstand die Bremsprüfungen durch. IMTEST veröffentlicht hierzu die Ergebnisse zu den realitätsnahen Prüfungen mit 60 Newton. Am besten schnitten hier das Tinker 2 von Riese & Müller, sowie das S8 F B von i:SY ab, beide jeweils mit einer glatten Eins. Alle Informationen über den Test gibt es in folgendem Artikel.



Was bei Winterreifen und und Ketten zu beachten ist, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Kathrin Schräer

Als festangestellte Redakteurin testet Kathrin Schräer für IMTEST alles rund um das Thema „New Mobility“ – das sind in erster Linie E-Bikes, aber auch alles, was dazu gehört wie Fahrradcomputer, Helme oder Schlösser.
Kathrin ist Diplom-Journalistin und hat in der Zeit vor IMTEST überwiegend als Redakteurin Videobeiträge produziert, aber auch Expertise im Bereich PR/Distribution von Bewegtbild erlangt.
Wenn Kathrin gerade nicht mit dem Fahrrad unterwegs ist, verbringt sie viel Zeit mit der Familie oder mit Sport. Sie erreichen sie via E-Mail.